Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS
dass Patrick, ihr Assistent, sie zurückrief und ihr den Namen von jemandem nannte, der ihr in Afrika behilflich sein konnte, falls es mit Nicks Kontaktperson nicht klappte.
Ihr Handy vibrierte. Eine Textnachricht von Patrick mit dem Namen einer Frau. Sie war Fotografin und Fremdenführerin.
Kaylee würde Nick zu ihrem Schutz dabei haben. Und wenn diese Frau nur halb so gut war wie ihr Ruf, würden sie in der DRK ohne große Probleme vorankommen.
Rasch wählte sie die Nummer. Nach dem dritten Läuten meldete sich eine Frau mit einem sanften Hallo. Selbst dieses einzelne Wort verriet ihren britischen Akzent.
»Spreche ich mit Sarah Cameron?«
»Wer möchte das wissen?«
Kaylee blickte zu der Tür, durch die Nick verschwunden war, bevor sie mit gesenkter Stimme antwortete: »Ich bin Reporterin. K. Darcy. Ich arbeite für den Ledger .«
Eine Pause, dann: »Von Ihnen habe ich schon gehört.«
»Ich habe Ihren Namen von einem Kollegen. Er hat voriges Jahr mit Ihnen zusammengearbeitet. Richard Kent. Er hat gesagt, Sie kennen sich in der Gegend wirklich gut aus.«
»Wollen Sie mich als Fotografin oder Führerin engagieren?«
»Ich muss unversehrt einen bestimmten Ort in der DRK erreichen. Ich werde morgen früh um zehn – nach meiner Zeit – in Afrika ankommen und brauche einen Führer.«
»Die DRK ist ein gefährliches Pflaster.«
»Ich kann Sie gut bezahlen«, versicherte Kaylee ihrer Gesprächspartnerin.
»Die DRK ist Ihrer Zeitzone um sechs Stunden voraus. Sie werden um vier Uhr nachmittags hier landen.«
»Können Sie mir helfen?«
»Wo genau müssen Sie hin?«
Kaylee las ihr die Koordinaten vor. Nick hatte sie noch nicht mit einer Karte abgeglichen, aber er hatte gesagt, dass sie irgendwo an einem Fluss namens Lualaba lägen.
»Das ist Ubundu«, sagte Sarah nach ein paar Sekunden der Stille. »Ich kann Ihnen helfen. Rufen Sie mich an, wenn Sie Ihre genaue Ankunftszeit wissen. Ich werde Sie vom Flugzeug abholen. Fliegen Sie nach Kisangani, das ist am nächsten.«
»Sind Sie sicher?«
»Vertrauen Sie mir oder nicht?«, fragte Sarah, und bevor Kaylee die Chance hatte zu antworten, fuhr sie bereits fort: »Arbeiten Sie an einer Story? Wenn Sie eine Fotografin brauchen, bin ich Ihnen auch dahingehend gern behilflich.«
»Es geht nicht um eine Story. Die Angelegenheit ist … persönlich«, erklärte Kaylee.
»Persönlich, ich verstehe. Ich warte auf Ihren Anruf.« Sarah beendete das Telefonat, und Kaylee blickte noch einen Moment lang auf das Handy, bevor sie es zuklappte und auf den Tisch legte.
Sie brauchte einen Augenblick, um zu bemerken, dass sie nicht mehr allein im Raum war. An der Hintertür stand ein hochgewachsener Mann in einer abenteuerlichen Kombination aus Tarn- und Batikfarben, und er sah sie auf eine Weise an, die weder freundlich noch feindselig wirkte.
Das Gewehr, das er lässig über der Schulter hängen hatte, verstärkte dieses Gefühl der Unsicherheit noch. Sie fragte sich, wie viel er von ihrem Gespräch mitbekommen hatte.
»Chris, verdammt, was soll das?« Nick kam durch die Tür und trat hinter Kaylee. Sie seufzte erleichtert. Wenigstens kannten sich die beiden.
»Hast du jetzt eine Schwäche für Reporterinnen?«, fragte der Mann fast spöttisch. Immer noch rührte er sich weder von der Stelle, noch ließ er Kaylee aus den Augen.
Die Worte trafen sie wie ein körperlicher Schlag, aber Nick wirkte kein bisschen überrascht. Im Gegenteil, überrascht war nur sie, und das war nie gut.
Sie wissen, wer du bist, aber sie wissen nicht, was du weißt.
Irgendwie würde sie ihren Kopf schon aus der Schlinge bekommen. »Es stimmt. Und ich habe nicht versucht, diese Tatsache zu verheimlichen. Ich wollte es dir vorhin in meiner Wohnung gerade sagen, als wir … äh … unterbrochen wurden.«
Chris hob eine Braue und musterte Nick, der zu ihm sagte: »Es ist nicht so, wie du denkst, Arschloch.«
»Glaub mir, du hast keine Ahnung, was ich denke«, versetzte Chris unverändert ruhig, und dann wandten die beiden Männer ihre Aufmerksamkeit wieder Kaylee zu.
Sie konzentrierte sich auf Nick, stand auf und hob die Hände, als ergebe sie sich. »Ich habe es nicht erwähnt, weil ich es nicht für wichtig hielt. Wir hätten uns nicht wiedergesehen. Das hast du doch selbst gesagt.«
»Und dann bin ich zurückgekommen.« Nick knirschte mit den Zähnen.
»Aber du hast gesagt … « Sie verstummte, wollte vor Chris nicht mehr preisgeben, als sie unbedingt musste, obgleich er schon genug zu
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