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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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nicht als einen Schritt, mit dem Jake sich selbst rettete. Das hatte Nick sich allerdings nicht einmal selbst eingestanden – bis zu jener denkwürdigen Nacht, als er und Chris beim Autoverschieben geschnappt worden waren und sich alles geändert hatte.
    An jenem Abend hatten sie Autos an einem Dock abgeliefert und sie in einen Container gefahren, in dem die alten Klassiker nach Übersee verschifft werden sollten, wo die Schätzchen bereits von Käufern erwartet wurden. Aber es hatte eine Razzia gegeben, und obwohl Nick und Chris nur am Rande mit der Sache zu tun hatten, wurden sie festgenommen und eingebuchtet.
    Es war Chris’ erste Verhaftung gewesen – das erste Mal, dass man ihn erwischt hatte – , aber Nick hatte besonders schlechte Karten gehabt, nachdem ihn erst eine Nacht zuvor Richterin Kelly Cromwell nach Hause gebracht hatte, mit deren Auto Nick eine Spritztour unternommen hatte – und deren Ehemann ein unlängst pensionierter Vier-Sterne-Admiral der Navy war. Ein entscheidendes Detail, wie sich herausstellen sollte.
    Die Richterin hatte natürlich nicht damit gerechnet, dass Nick gleich wieder losziehen und weitermachen würde, während sie darauf wartete, dass Kenny, mit dem sie über Nicks Strafe sprechen wollte, am folgenden Abend aus Kalifornien einflog.
    Chris und Nick war es gelungen, angemessen schuldbewusst und ernst dreinzuschauen, nachdem die Richterin und ihr Mann mit ihnen und Kenny gesprochen hatten. Kenny hatte es abgelehnt, Kaution zu zahlen, und so verbrachten die beiden Jungs die Nacht in der Zelle, ehe sie am nächsten Tag der Richterin vorgeführt wurden.
    Kenny hatte ihre aufgesetzten Mienen durchschaut. Ebenso wie offenbar Kelly Cromwells Ehemann, denn er hatte die Papiere für ihren Eintritt in ein Ausbildungslager der Navy bereits ausfertigen lassen.
    Die Entscheidung liegt bei euch, hatte Kenny zu ihnen gesagt und ihnen die Papiere im Beisein der Anwälte vorgelegt.
    Chris hatte sofort unterschrieben. Nick war nicht gleich darauf eingegangen. Er hatte sich bis zur letzten Minute geweigert zu unterschreiben. Weder Chris noch Kenny – oder Jake, der extra von Coronado eingeflogen war, um seine beiden Brüder zu sehen – hatten ihn überzeugen können.
    Chris war ziemlich sicher, welche Erkenntnis letztlich den Ausschlag gegeben hatte – Nick hatte eingesehen, dass er die Meinung, die Walter und Deidre Winfield von ihm hatten, bestätigt hätte, wenn er ins Gefängnis gegangen wäre.
    Und jetzt tauchte Walter bei Nick auf – verdammt, das konnte nichts Gutes bedeuten. Genauso wenig wie diese Sache.
    »Oh, ich mag das FBI durchaus. Wir stehen ja alle auf derselben Seite, nicht wahr?« Er forderte Agent Michaels auf, ihm in die Küche zu folgen, wo er ihr Platz anbot. Erst dachte er, sie würde stehen bleiben, aber dann setzte sie sich doch.
    Sie sah hübsch aus an dem alten, zerschrammten Eichentisch.
    Er ging um den Tisch herum, sodass er sich neben sie setzen konnte. »Wir haben immerzu mit irgendwelchem geheimem Kram zu tun, Jamie. Man gibt uns die Schuld an vielem, wofür wir nichts können, deshalb haben wir gelernt, die Klappe zu halten. Wenn Sie wissen wollen, wo Devane ist – und er hat im Moment dienstfrei, das heißt, er ist nicht fahnenflüchtig, nur um das klarzustellen – , müssen Sie mir ein bisschen mehr verraten.«
    »Ihr Bruder hat im vergangenen Jahr in Afrika mit einem Söldner zusammengearbeitet«, sagte sie. Verdammt, Chris hatte gewusst, dass sich diese Geschichte für Nick als Bumerang erweisen würde.
    Du kannst nicht zugleich ein SEAL und ein Söldner sein, hatte Chris seinem Bruder vorgehalten, als er herausfand, dass Nick während eines einmonatigen Urlaubs für einen Söldner namens Clutch gearbeitet hatte.
    »Wissen Sie irgendetwas darüber?«
    »Nein, Ma’am.«
    »Hören Sie, ich versuche … « Sie unterbrach sich. »Wissen Sie das mit Bestimmtheit?«
    Er wusste gar nichts mehr, aber er war zu abergläubisch, um dieselbe Lüge zweimal hintereinander aufzutischen. »Wird gegen Nick aus irgendeinem Grund ermittelt?«
    »Diese Frage kann ich derzeit nicht beantworten. Können Sie mir sagen, wo er ist, damit ich mich mit ihm unterhalten kann?«
    Er schnaubte und trommelte in einem Takt, den nur er hören konnte, mit den Fingern auf die Tischplatte. Dabei schaute er ihr unverwandt in die Augen. Aber er sah sie genau genommen nicht an, sondern durch sie hindurch, behielt sie im Auge, während er in Gedanken seine verschiedenen Möglichkeiten

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