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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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fester in die Decke, um sich des unheimlichen Gefühls zu erwehren, das immer noch in sie hineinzukriechen schien, und sah, dass er ihr tarnfarbene Kleidung sowie einen Hut und Stiefel zurechtgelegt hatte.
    »Du wirst mir doch nicht ausrasten, oder?«
    Sie hatte ins Leere gestarrt und nicht bemerkt, dass er seinen Blick nun doch auf sie gerichtet hatte. Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich werde nicht ausrasten.«
    »Gut.«
    Was wusste sie wirklich über diesen Mann? Er war ein mit Orden ausgezeichneter Navy SEAL . Adoptiert. Zwei Brüder und ein Vater, der mal hier, mal da lebte. Und nun zog sie ihn tiefer hinein in ein Netz, das Aarons Vergangenheit für sie beide geknüpft hatte.
    UnddochwusstesiemehrüberNick,alssiezumZeitpunktihresKennenlernensüberAarongewussthatte.Erstnachdemsiedurchgebranntund schonverheiratetwaren,hatteerihrverraten,dasservorbestraftwar,dassmanihnvonzuHauseweggeholthatte,weilseineElterndrogenabhängigwarenunderinderSchulebeimKlauenerwischtwordenwar.Siewusste,dasseresausNotgetanhatte,undsiewussteauch,dassesihmbeidenAutodiebstählenmehrumdenKickalsumdasGeldging,obschonerdasGeldwirklichbrauchte.
    Als sie verhaftet worden war, hatte sie sich gefürchtet wie noch nie zuvor im Leben. Die Polizei war nicht nett zu ihr gewesen, nicht so wie damals, als man sie nach Moms Verschwinden allein zu Hause vorgefunden hatte. Nein, diesmal beschränkten sie sich auf knappe, barsche Anweisungen, man las ihr ihre Rechte vor, und dann schlossen sich auch schon die Handschellen um ihre Handgelenke.
    Sie war in jener Nacht nicht mit Aaron zusammengewesen, war mit ihrer Großmutter in einen Streit über ihre Noten geraten, die zunehmend schlechter geworden waren, seit sie sich mit Aaron herumtrieb. Ihre Großmutter prophezeite ihr, dass sie die Schule bald ganz schmeißen und vollends in die Fußstapfen ihrer Mutter treten würde. Kaylee war aus dem Haus gestürmt und gelaufen und gelaufen, bis sie ihn gesehen hatte – den wunderschönen schwarzen Ferrari, der vor einem Haus parkte.
    KeinedreißigSekundenspäterhattesieihndieStraßeentlanggelenkt.DerbisdahinschönsteMomentihresLebens.DerWindhatteihrHaarzerzaust,dasAutohattesieförmlichheißgemacht,eswar,alswollederFerrari,dasssieihnaufdenHighwayfuhr.Siewollteniemehrumkehren.SiewürdeAaronanrufen,wennsieweitgenugfortwar.
    So funktionierte das Hirn einer Sechzehnjährigen – erst handeln, für Fragen war später, viel später, Zeit.
    In dieser Hinsicht hatte sie ein wenig dazugelernt – heute versuchte sie immerhin, erst Fragen zu stellen, aber ihre Impulsivität behielt immer noch oft genug die Oberhand.
    »Warum möchtest du nicht berührt werden?«, fragte sie, ehe sie die Worte zurückhalten konnte. In Nicks Gegenwart wollte sie nichts zurückhalten.
    Er schloss die Augen, als bereite ihm die Frage Schmerzen. »Ich habe nichts dagegen, berührt zu werden. Du hast mich doch berührt.«
    »Ja, aber dann hast du meine Hände festgehalten und mich abgelenkt.«
    »Keine große Sache. Ich wurde als Baby nicht oft auf den Arm genommen. Nicht berührt. Der Arzt auf dem Stützpunkt meint, das könnte der Grund für meine Aversion sein.« Er fuhr sich mit den Händen durch die Haare, bevor er weitersprach. »Ich habe diesen Kämpf-oder-flieh-Instinkt. Ist im Einsatz eine tolle Sache, im Bett allerdings nicht so toll. Für gewöhnlich kann ich ihn mir beim Sex verkneifen … vor allem weil meine Beziehungen im Schnitt fünf Stunden oder weniger gehalten haben.«
    Sie hatte diese Marke bereits überschritten – wenn auch zugegebenermaßen nicht auf die Art und Weise, wie es ihr liebergewesen wäre. »Hast du deswegen schon mal Hilfe gesucht?«
    »Ich habe es versucht, ja«, gab er zu, den Blick zur Decke gerichtet. »Es hat nicht geklappt.«
    »Vielleicht klappt es ja eines Tages doch. Die Dinge ändern sich«, sagte sie. »Aber das gilt auch für die Menschen. Und sie ändern sich nicht nur zum Guten.«
    »Was ist mit deinen Eltern geschehen?«, fragte er unvermittelt, als hätte er darüber nachgedacht, seit sie zu Hause darüber gesprochen hatten. Okay, das war nur fair – sie hatte ein Thema angeschnitten, über das er nicht gern redete. Jetzt war er an der Reihe.
    Sie zuckte die Schultern, als sei es ihr einerlei. Aber das war es nicht. »Meinen Dad habe ich nie gekannt. Meine Mom hat mich verlassen, als ich neun war.« Kaylee erinnerte sich, wie sie eines Tages mit der Erkenntnis aufwachte, dass sie ganz allein in der kleinen Wohnung war. Morgen kommt sie

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