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Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
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wieder, hatte sie sich gesagt. Und eine Woche lang hatte sie sich das jeden Tag gesagt, bis sie nichts mehr zu essen im Haus hatte und sie in der Schulkantine nichts mehr bekam, ohne gleich dafür zu bezahlen. »Ich wurde von meiner Großmutter großgezogen. Das lief nicht besonders gut.«
    »Warum? Ich dachte, Großmütter seien noch mütterlicher als Mütter und all so was.«
    Sie lachte leise, aber nur für einen Moment. »Ich war zu sehr wie meine Mom. Das war ein Problem.«
    »Ich war gar nicht wie meine Familie – das war auch ein Problem.«
    Darüber hätte sie ihn gern mehr gefragt, aber sie tat es nicht. »Meine Mom war bereits vorbestraft, als sie vierzehn war. Mein Großvater starb, als meine Mom noch klein war, und meine Großmutter musste sie allein aufziehen. Sie hat sich so geschämt … ihre Tochter, ein Mädchen aus gutem, gottesfürchtigem Haus, trieb sich mit Verbrechern herum.« Sie lachte abermals, weil es besser als Heulen war.
    Manchmal hatte sie das Gefühl, immer noch um das Leben zu trauern, das sie hätte haben können, wäre es ihrer Mutter gelungen, sich in den Griff zu bekommen, ihre Aufsässigkeit zu überwinden und einfach erwachsen zu werden. »Wegen meinerMutter bin ich Journalistin geworden. Ich habe ihre Tagebücher gefunden, die sie auf dem Dachboden versteckt hatte. Das war alles, worüber sie geschrieben hat – was sie einmal werden wollte, wenn sie groß war. Sie muss sie vergessen haben, als sie weglief, und ich habe sie gefunden und immer wieder gelesen, als ich zehn war. Diese Tagebücher waren meine Rettungsleine.«
    »Weiß deine Großmutter, wie erfolgreich du bist?«
    »Sie ist vor ein paar Jahren gestorben. Sie wusste, welchen Beruf ich habe, aber das hat ihr nicht viel bedeutet – nicht nach der Geschichte mit Aaron und der Scheidung.« Sie schwieg kurz. »Meine Großmutter hat für die Kirche gearbeitet, an Gott geglaubt, einen Haushalt geführt. Sie hat Geld für die Armen gesammelt, ist jeden Tag zum Gottesdienst gegangen. Und sie war der gemeinste Mensch, den ich je gekannt habe.«
    »Hat sie dich geschlagen?«, fragte Nick. Seine Stimme war beinah ein Knurren.
    »Geschlagen hat sie mich nicht. Nicht körperlich jedenfalls. Aber ihre Worte haben manchmal mehr wehgetan als jeder Hieb.«
    »Muss toll sein, eine Familie zu haben«, brummte er in sich hinein.
    »Ich stelle es mir toll vor«, versetzte sie scharf. »Ich möchte eine Familie haben. Ich freue mich darauf, von vorn anzufangen. Ich weiß, es heißt, man könne sich seine Familie nicht aussuchen … «
    »Ein Irrtum. Die Liebe siegt immer über die Biologie.«
    Sie dachte an seinen Bruder, daran, dass Nick mit vierzehn von einer Familie adoptiert worden war … und sie fragte sich, wie es dazu gekommen sein mochte, ob sie wussten, wer er in Wirklichkeit war.
    Sie hatte das Gefühl, dass sie es wussten, dass sie weit gehen würden, um ihn zu beschützen. Die Frage war, ob seine Familie sie je akzeptieren würde.
    Für Nick hatte die Liebe über die Biologie gesiegt, und das rang ihr ein echtes Lächeln ab, wobei sie an ihre eigene Zukunft dachte. »Ich hoffe, du hast recht.«
    Das Flugzeug wurde langsamer, der Pilot bereitete die Landung vor. Nick schaute zum Fenster hinaus, dann fragte er: »Hast du nie versucht, deine Mom zu finden?«
    »Nein. Mein Gefühl sagt mir, dass sie tot ist, aber manchmal frage ich mich schon, ob sie irgendwo da draußen ist … ob sie sich wieder gefangen und eine neue Familie gegründet hat und ob sie sich einfach nur zu sehr schämt, um sich bei mir zu melden. Immerhin verkörpere ich ihre Vergangenheit.«
    Bei diesen Worten setzte der Jet auf. Während sie die Landebahn entlangrollten, warf Kaylee die Decke beiseite und griff nach der bereitliegenden Kleidung.
    Der Toilettenraum war klein – zu klein, um sich richtig bewegen zu können – , deshalb zog sie nur den Vorhang zu, der den Küchenbereich von der Kabine trennte, und kleidete sich um.
    Als sie dann die Toilette betrat, betrachtete sie sich in dem kleinen Spiegel und erkannte sich kaum wieder. Ihre Haare schauten unter dem Hut kaum hervor. Die Tarnkleidung war ihr etwas zu groß, sodass sie die Ärmel hochkrempelte, dann aber fast über die zu langen Hosenbeine stolperte, als sie zu Nick zurückkehrte.
    Er saß auf dem Boden und trug die gleiche Kleidung. Er hatte gerade sein Hemd übergezogen und steckte eine Waffe ins Holster. Jetzt hielt er inne und musterte sie, als sie auf ihn zuging.
    Ohne ein Wort trat er

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