Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS

Titel: Navy SEALS - Tyler, S: Navy SEALS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Tyler
Vom Netzwerk:
Familie.«
    »Es gibt niemanden, mit denen diese Männer deinetwegen Kontakt aufnehmen könnten?«
    »Abgesehen von meinen Kollegen? Nein. Keine Familie«, wiederholte sie.
    Gott, sie hasste dieses Gefühl. Es war, als sei sie wieder neun, allein und voller Angst, weil sie der netten Sozialarbeiterin in der Schule verraten hatte, dass ihre Mom schon seit einer Woche fort war und es kein Anzeichen gab, dass sie wiederkommen würde. Im Gegenzug hatte die nette Frau, die ihr erst versprochen hatte, dass alles gut werden würde, die Polizei verständigt.
    Am selben Abend war Kaylee bei ihrer Großmutter eingezogen. Sie hatte die enge Wohnung gehasst, vor allem den Geruch nach Hühnersuppe, weil dieser Geruch eigentlich Behaglichkeit bescheren sollte, aber bei ihrer Großmutter war es nicht behaglich. Sie redete nur über Sünde und davon, dass man die Regeln befolgen müsse, weil man sonst in die Hölle käme.
    Da bin ich schon, hatte sie zu ihrer Großmutter sagen wollen. Aber sie brachte es dann doch nicht fertig, die Frau, die sie bei sich aufgenommen und vor einem Leben in Pflegefamilien bewahrt hatte, dermaßen respektlos vor den Kopf zu stoßen. Auch wenn sie Kaylee ein »Kind der Sünde« nannte.
    Rote Haare sind ein Zeichen des Teufels, hatte ihre Großmutter immer mit einem abfälligen Blick auf Kaylees wilde Locken, die ihr bis über die Schultern reichten, gemurmelt. Du und deine Mutter … für euch hat es nie Hoffnung gegeben.
    Aaron war ihre Zuflucht gewesen, ihr Ausweg. Er hatte eine solche Selbstsicherheit ausgestrahlt. Von ihm hatte sie sich beschützt gefühlt.
    Sie waren Freunde gewesen, beste Freunde, und das hätten sie wahrscheinlich bleiben sollen, anstatt so zu tun, als sei da noch mehr. Es wäre besser gewesen, aber am Ende hätte sie ihn vermutlich trotzdem ganz verloren.
    Nick musterte sie aufmerksam. »Du bist gern allein.«
    »Ich habe mich daran gewöhnt«, erklärte sie. »Das ist ein großer Unterschied. Ich bin schon lange allein. Schon als ich noch mit Aaron zusammen war. Auch wenn ich mir vorgemacht habe, dass ich weniger einsam wäre, dass ich in ihm die Familie hätte, die ich immer haben wollte.«
    Er nickte, bedrängte sie jedoch nicht weiter.
    »Was ist mit dir? Dein Bruder wird sich doch bestimmt Sorgen machen.«
    »Mach dir um mich keine Gedanken.«
    »Dafür ist es zu spät«, gab sie zurück.
    Er hielt inne. Sein Blick blieb auf das Messer gerichtet, das er gerade in den Händen gedreht hatte. »Meine Brüder sind beide beim Militär, SEAL s. Sie wissen, dass ich auf mich aufpassen kann. Apropos, weißt du eigentlich, wie man mit der Pistole umgeht, die du hast?«
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihn zu fragen, woher er davon wusste. »Sie ist registriert.«
    »Ich weiß. Aber danach habe ich dich nicht gefragt.«
    Das hätte sie sich denken können. »Ich kann schießen. Ich gehe einmal im Monat auf die Schießbahn.«
    »Du hattest die Waffe nicht bei dir, als du dich mit mir getroffen hast.«
    Das stimmte. »Ich dachte nicht, dass ich sie in deinem Fall brauchen würde.«
    »Eine Waffe braucht man immer, vor allem wenn es um jemanden wie mich geht.«
    »Du brauchst nicht zu versuchen, mir Angst zu machen. Ich weiß, wozu du fähig bist.« Sie konnte den Blick nicht von den Waffen abwenden, die noch auf dem Bett lagen, und wusste, dass seine Hände genauso tödlich waren. Aber sie konnten ihr auch Schutz und Sicherheit bieten. »Wie ist das eigentlich? Wenn man in der Lage ist, jemanden zu retten?«
    »Das ist eben so. Es ist mein Beruf.«
    »Aber es muss doch ein unglaubliches Gefühl sein, wenn man weiß, dass man jemanden, den man liebt, retten kann, wenn er in Schwierigkeiten steckt.«
    Er antwortete nicht gleich. Stattdessen trat er vor sie hin und nahm ihr Gesicht in beide Hände. »Ich habe viele Menschen gerettet. Jemanden zu retten, den man liebt, ist nicht anders. Es darf nicht anders sein, sonst läuft man Gefahr, es zu verbocken. Man tut also seinen Job, verlässt sich auf seine Ausbildung, sein Training. Und dann versucht man nicht mehr an das zu denken, was man getan hat, denn das kann einen wirklich kaputt machen.«
    Er ließ sie los, aber sie ergriff seine Handgelenke und hielt sie fest.
    Ersahsielangean.»Wenkonntestdunichtretten,Kaylee?«
    »So habe ich das nicht gemeint. Als ich mit Aaron zusammen war, dachte ich, die Liebe sei stark genug, um uns beide zu retten.«
    »Die Liebe rettet niemanden.«
    »Für jemanden, der nicht an die Liebe glaubt, weißt du

Weitere Kostenlose Bücher