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Nea - James erzaehlt –

Nea - James erzaehlt –

Titel: Nea - James erzaehlt – Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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sagte ich mit kratziger Stimme, während ich mich in Richtung des Bettes drehte.
    Doch bevor ich reagieren konnte, stand sie an der Tür.  
    „Ich hab’s mir anders überlegt.“
    Damit war sie verschwunden.

6

    Bisher hatte ich noch nie eine Frau getroffen, die mich dermaßen in den Wahnsinn getrieben hatte – und trotzdem verzehrte ich mich nach ihr, obwohl sie meine geschickte Falle innerhalb von einem Augenblick umgekehrt und mich wieder zurückgelassen hatte, ohne dass ich merklich schlauer war. Warum sie sich ausgerechnet regelmäßig in mein Zimmer schlich, wusste ich immer noch nicht.
    Zusätzlich zu dieser Tatsache, die mich maßlos ärgerte, kam jetzt noch die Sorge, sie könne jemandem von uns erzählen; im schlimmsten Fall Mike oder Linnea. Ich hätte den Vorfall mit dem Dom, der das Nea verlassen musste, gar nicht erst erwähnen sollen! Falls ich sie unabsichtlich verärgert haben sollte, hatte sie nun eine genaue Vorstellung davon, wie sie unser Geheimnis gegen mich benutzen konnte. Natürlich war es recht unwahrscheinlich, dass sie das nach allem auch wirklich tun würde – doch was wusste ich denn schon über diese Frau?
    Gleichzeitig fiel mir auf, dass wieder beinahe eine Woche vergangen war und damit der nächste Ball bevorstand – dieses Mal hatte ich allerdings wirklich keine Lust darauf, sie wie ein Besessener zwischen all den Gästen zu suchen und mir Sorgen darüber zu machen, dass sie unter Umständen abgereist sein könnte.
    Ich war mehr als froh darum, dass Fiona mich später darüber informierte, dass Melanie eine Session mit mir gebucht hatte. Offenbar hatte sie unser letztes Gespräch als Anreiz genommen, sich einfach etwas zu trauen, nachdem ihr endlich klar geworden war, dass ich kein Problem mit ihrem Squirten hatte.  
    Zeit mit einer schönen, nackten und willigen Frau zu verbringen, ohne kontinuierlich nachdenken zu müssen, klang wie eine sehr gute Ablenkung – und jetzt, da ich Melanie als die Maskierte ausgeschlossen hatte, sollte ich mich endlich auch entspannen können.
    Auf jeden Fall hatte ich bereits eine gute Idee, wie ich sie dieses Mal um den Verstand bringen konnte – in den unzähligen Räumen des Nea gab es noch Vieles, das ich unbedingt immer schon einmal hatte ausprobieren wollen.

    „Sie ist wirklich traumhaft, James!“, schwärmte Peter. „Alles, was ich tue, gefällt ihr. Ich habe das Gefühl, ich kann mit ihr überhaupt nichts falsch machen!“
    „Ich weiß nicht unbedingt, ob das stimmt, Peter“, antwortete ich mit verstohlenem Humor in der Stimme.
    Sofort verwandelte sich der Enthusiasmus in seiner Mimik in Fassungslosigkeit. „Du meinst, ich mache immer noch etwas falsch?“
    Beschwichtigend klopfte ich ihm auf die Schulter. „Nein, keine Sorge. Was ich sagen wollte, ist ganz einfach, dass du prinzipiell sowieso nichts falsch machen kannst, solange du ihr das gibst, was sie will: Dir selbst das zu nehmen, was du willst – und das bezieht sich nicht nur auf Robin.“
    „Puh, ich dachte schon“, antwortete Peter erleichtert. „Aber meinst du wirklich, ich bin so weit, dass ich mit einer anderen Sub genauso umgehen kann?“ Er senkte seine Stimme: „Weißt du, Robin steht schon auf ziemlich harte Sachen.“
    Ich musste lachen – fast jedes Mal, wenn ich so reagierte, tat er mir leid, weil ich wusste, wie sensibel er vor allem war, wenn es um meine Meinung ging, doch manchmal war er einfach zu niedlich. „Die meisten Devoten stehen auf ziemlich harte Sachen, mein Guter. Aber ein Schritt nach dem anderen, nicht wahr?“
    Beruhigt nickte Peter und der Diener, der uns zum Tisch mit Linnea und Mike gebracht hatte, bedeutete, dass wir uns setzen sollten. Für einen kurzen Moment fühlte ich mich beobachtet und sah mich um, doch die Diener und anderen Gäste hier waren in Arbeit oder Gespräche versunken. Unmerklich schüttelte ich den Kopf; ich wurde wohl langsam paranoid.
    Es war merkwürdig, Mike gegenüber vorzugeben, dass alles wie gewohnt war – doch zu meiner eigenen Überraschung musste ich mir eingestehen, dass mein schlechtes Gewissen von der Befürchtung überlagert wurde, die Freundschaft zwischen Mike und mir könne Schaden nehmen, wenn ich ihm etwas von der vergebenen Rothaarigen erzählen würde. Bevor ich offen mit ihm darüber reden konnte, musste ich die Situation für meine innere Ruhe erst so weit wie möglich klären. Mike hätte ja wohl kaum auf ein Treffen mit Peter und mir bestanden, wenn er irgendetwas über meine

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