Nea - James erzaehlt
verbotene Leidenschaft wusste – zumindest hoffte ich das.
„Du verstehst dich also gut mit deiner Dienerin, Peter?“, fragte Linnea lächelnd, als wir mit den Stühlen an den Tisch heranrückten.
Sofort errötete Peter leicht. „Sie ist umwerfend.“
Seine knappe Antwort brachte auch Mike zum Lachen. „Dann ist doch alles großartig! Alles großartig!“
Während unser Essen serviert wurde, fragte Linnea: „Ihr fragt euch bestimmt, warum wir mit euch essen wollten, nicht wahr?“
„Heißt das, wir sind nicht nur hier, weil ihr unsere Gegenwart so schätzt und kaum Zeit ohne uns verbringen wollt? Ich bin geschockt!“, scherzte ich.
„Natürlich ist das der Hauptgrund – jede Minute ohne dich ist eine verlorene Minute, James“, warf Mike ein und verdrehte grinsend die Augen.
„Abgesehen von dieser absolut selbstverständlichen Tatsache haben Mike und ich relativ kurzfristig etwas geplant, das wir vorher noch nie gemacht haben“, fuhr Linnea fort. „Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns dabei unterstützen würdet. Prinzipiell ist es eine Art Beta-Test und wir wissen selbst noch nicht wirklich, wie die ganze Sache genau laufen wird. Deswegen brauchen wir verlässliche Leute, denen wir vertrauen können.“
„Ich bin dabei“, sagte Peter beiläufig. Sein Schwanken zwischen klarer Entscheidungsfreudigkeit und Unsicherheit kam zwar manchmal noch etwas plötzlich, doch offensichtlich gab er sich große Mühe dabei, so hart wie möglich an sich zu arbeiten.
Nun lachte Linnea. „Das freut mich, Peter – auch, dass du zustimmst, ohne zu wissen, was auf dich wartet.“
„Kann ja wohl nicht so schlimm sein, oder?“, fragte Peter und zuckte mit den Schultern.
„Da hast du selbstredend recht.“ Linnea und Mike sahen sich kurz an, dann sagte sie fast verschwörerisch: „Es wird ein Gangbang-Szenario im Wald; alles am Abend vor dem nächsten Ball. Die Subs werden mit verbundenen Augen an Bäume gefesselt und stehen euch dann zur freien Verfügung.“
Sofort antwortete ich: „Natürlich bin ich auch dabei. Aber warum macht ihr darum denn ein so großes Aufsehen?“
Mike strich sich über den glattrasierten Kopf. „Wir haben das in der Form eben noch nie gemacht und wollen wissen, wie und ob das überhaupt funktioniert. Bevor wir das Nachtwanderungs-Szenario vielleicht im größeren Rahmen anbieten, wollen wir erst einmal alle möglichen Störfaktoren eliminieren – nachdem wir Fergus aus dem Nea werfen mussten, bin ich wohl vorsichtiger geworden.“
Unvermittelt schluckte ich schwer. Peter fragte: „Wieso, was ist denn passiert?“
„Ach, ein Dominus hat sich an der Sub eines anderen Meisters bedient, der darüber wiederum natürlich nicht sonderlich erfreut war. Unschöne Geschichte. Uns blieb leider keine andere Alternative, immerhin haben wir unsere Regeln direkt zu Beginn klar genug gemacht.“
Peter nickte fassungslos. Innerlich verfluchte ich diese plötzliche Gesprächswendung – war mir denn gar keine Ruhe vergönnt?
Nachdem wir gegessen hatten und uns bereits auf dem Weg nach draußen befanden, nahm Mike mich zu allem Überfluss beiseite. „Ich muss mit dir reden, James.“ Seine Stimme klang gepresst und leise, verstohlen sah er sich um.
Schnell rang ich mir ein hoffentlich überzeugendes Lächeln ab und versuchte, das plötzlich wieder in mir aufsteigende schlechte Gewissen einfach zu ignorieren. „Natürlich, immer doch, Mike.“
Wusste er vielleicht doch irgendetwas? Immerhin war er ein ausgesprochen kluger Kerl – falls er mich erwischt haben sollte, würde es schwer werden, ihm zu erklären, warum ich ihm meinen Ausrutscher verschwiegen hatte.
„Versprich mir, dass du mir die Wahrheit sagst, in Ordnung?“
Schwer schluckte ich. Das klang ja bereits alles andere als gut. Trotzdem brachte ich heraus: „Immer doch, Mike.“
Noch einmal sah er sich um, dann griff er in die Innentasche seines Jacketts. Sofort beschleunigte sich mein Puls.
„Ich will Linnea bitten, meine Frau zu werden.“
Fassungslos und erleichtert gleichermaßen starrte ich auf den simplen Diamantring in der kleinen Schatulle, die er aus der Tasche gezogen hatte. In meinem Hirn herrschte in diesem Augenblick ein dermaßen großes Chaos, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Nachdem ich damit gerechnet hatte, dass er mich nach meiner mysteriösen Besucherin fragen würde, kam diese – eigentlich überhaupt nicht sonderlich überraschende Tatsache, immerhin war er offensichtlich
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