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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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hin, und die Galle trennte sich allmählich in den Gefäßen. In den unteren Hälften hatte sie sich dick und grün niedergeschlagen, und darüber lag eine trübe Flüssigkeit. Als Ambel an die Reihe kam, stand an der Oberfläche bereits eine dünne Schicht aus einer klaren Flüssigkeit. Während er die Griffe bearbeitete, fischten einige Besatzungsmitglieder nach Boxys, und andere gingen unter Deck, um die schmerzenden Glieder auszuruhen.
    Zur Mitte des Nachmittags sammelte sich ein Zentimeter klare Flüssigkeit an der Spitze jedes Gefäßes. Jetzt ließ Ambel die Griffe los und den Kreisel auslaufen. Er rief Peck herbei, und zusammen füllten sie die klare Flüssigkeit in ein kleineres Gefäß mit offener Spitze um. Diesen Behälter brachten sie in Ambels Kabine und platzierten ihn in einem Sicherungsrahmen, den Ambel schon vorher am Schreibtisch befestigt hatte. Undenkbar, das Ergebnis der ganzen Arbeit an die erste Sturmbö zu verlieren, die des Weges kam. Das in den größeren Gefäßen verbliebene Material kippten sie über Bord.
    »Müsste bis morgen früh so weit sein«, stellte Ambel fest.
    »Aye, dann ran an das Mistvieh«, sagte Peck in demselben grimmigen Ton, den sie alle am heutigen Tag anschlugen. Es war eine ernste Sache, jemandes Tod zu planen, wenn der Betroffene tausend Jahre alt war, egal wie böse er sein mochte.
    SKI 12 tastete die drei Schiffe ab und entdeckte nichts, was ihren Argwohn geweckt hätte. Sie erkannte die Mannschaft auf jedem dieser Fahrzeuge, denn sie war ihnen auf ihren Reisen schon oft begegnet. Als sie die Umkreisung von Tays Insel abgeschlossen hatte, erlebte sie die Drohnenvariante von Frustration. Wo steckte Frisk? Das zusammengerollte Schlauchboot der Batianer lag nach wie vor unter den breiten Blättern, wo sie an Land gegangen waren, und die übrigen Strände wiesen keine Spur einer Landung auf. Auch in der Luft war nichts zu finden, so dass nur eine Möglichkeit blieb. Die eiserne Herzmuschel stürzte mit der Aerodynamik eines Backsteins vom Himmel, schlug mit gewaltigem Platschen im Meer auf und schaltete das Sonar ein. Sofort ortete sie Signale von Bewegung überall in ihrer Umgebung, aber nichts mit einer metallischen Signatur. Sie beschleunigte, riss dabei eine Wolke Schwemmsand hoch und tastete die Unterwasserwelt elektromagnetisch ab, so weit sie nur konnte. Sie brauchte wirklich Hilfe. Sie fällte augenblicklich eine Entscheidung, schoss aus dem Wasser hinaus und ging auf Sendung.
    »Wo ist SKI 13?«, fragte sie.
    »SKI 13 ist im Hyperschallflug unterwegs und wird direkt zu dir stoßen«, antwortete der Hüter. »Hast du Schwierigkeiten dabei, Rebecca Frisk ausfindig zu machen?«
    »Muss im Meer verschwunden sein. Sie befindet sich nicht auf der Insel«, antwortete Zwölf. Dann stürzte sie wieder vom Himmel und scannte erneut. Wenig später spürte sie ein Signal auf, das sich vielleicht als viel versprechend erweisen würde, aber da ertönte über ihr ein Platschen, und kurz darauf zog ein eisernes Seepferdchen neben ihr seine Bahn.
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte Dreizehn.
    »Ja, ich habe da was gefunden«, sagte Zwölf.
    »Ist dir klar, dass Hammerschneckengehäuse einen leichten piezoelektrischen Effekt erzeugen?«, fragte Dreizehn.
    Verärgert entgegnete Zwölf: »Na ja, du bist hier der Schneckenexperte. Nimm die Nordseite. Falls sie eine Rettungskapsel als Unterseeboot benutzt, müssten Ionenspuren vorliegen. Wahrscheinlich entfernt sie sich derzeit mit hoher Geschwindigkeit. Wir müssen die Spur finden!«
    SKI 13 ging in Schräglage und schoss zur Oberfläche hinauf. Kurz nachdem sie verschwunden war, öffnete sich der Subraum-Transceiver von SKI 12.
    »Irgendwas gefunden?«, erkundigte sich der Hüter.
    »Noch nichts, aber ich bin sicher, dass wir sie aufspüren«, antwortete Zwölf.
    »Ich freue mich, dass du so zuversichtlich bist«, sagte der Hüter. »Ich frage mich doch, ob wir nicht irgendwas übersehen. Egal – sie wird nie wieder von hier abreisen.«
    »Sie sind zu den Atollen gesegelt«, sagte Kapitän Ron und stieß mit einem Finger auf die Karte.
    »Wie kannst du dir dessen so sicher sein?«, fragte Erlin.
    Janer hielt sich im Hintergrund und stellte keine Fragen. Seine Sorge galt ausschließlich Keech, der unter Deck in der Koje festgeschnallt war und darum kämpfte, seinen Körper wieder zu beherrschen. Die Krämpfe hatten 20 Stunden lang nicht nachgelassen, und es schien, als wäre seine Rückkehr ins Leben ein kurzfristiges

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