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Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod

Titel: Neal Asher - Skinner-Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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werden, um hier zu überleben … Der Hauptgrund lautet natürlich, dass es kein Polis-Planet ist und du eine Menge Leute sauer machen würdest«, sagte Janer.
    »Nicht halb so viele wie auf einem Polis-Planeten«, erwiderte der Schwarm.
    »Okay, dann noch einmal: Warum überhaupt irgendwo?«
    »Menschen errichten Kolonien, wo sie möchten. Warum sollte ich es nicht tun?«
    »Darauf habe ich keine Antwort. Aber es geschieht nicht häufig, dass du ein Nest errichtest, ohne einen Grund zu haben, der über die reine Kolonisation hinausgeht … Sag mal, die verbliebene Hornisse hat sich hier erfolgreich gehalten, nicht wahr?«
    »Das hat sie.«
    »Also hast du ihren genetischen Abdruck auf unsere Freundin hier in diesem Kasten übertragen.«
    »Das habe ich.«
    »Wie lange wird diese Königin leben?«
    »So lange wie jede andere. Die Adaption verhindert vollständig jedes Eindringen der Fasern. Dafür habe ich einem Gleißer einen Schnipsel entnommen – einer Kreatur, die auch ohne Virenfasern im Blut hier lebt.«
    »Worum geht es also?«, wollte Janer wissen und wog dabei den Kasten in den Händen.
    Die Intelligenz warnte ihn: »Falls du den Kasten über Bord wirfst, lasse ich von einem anderen Agenten einen weiteren dorthin bringen.«
    »Du wirst es mir also nicht sagen«, stellte Janer fest.
    »Noch nicht.«
    »Warum nur habe ich eindeutig das Gefühl, dass du etwas im Schilde führst, was du lieber lassen solltest?«
    Die Intelligenz antwortete nicht, und Janer schnaubte und stellte den Kasten neben dem Bett auf den Boden – ehe er die Augen schloss und es sich gemütlich machte, um zu schlafen. Ehe er jedoch einschlief, schlug er die Augen wieder auf.
    »Die Hornisse, die mich begleitet hat, verfügte über das nötige Muster, um hier zu überleben. Okay, sie hat es auf die Königin übertragen – aber das reicht nicht, stimmt’s? Du hast noch etwas auf Lager?«
    »Du wirst es schließlich erfahren«, antwortete der Schwarm.
    Eine Zeit lang starrte Janer auf die Koje über ihm. Ihm ging durch den Sinn, dass er irgendwann vielleicht bedauerte, den Kasten nicht über Bord geworfen und anschließend den Hüter informiert zu haben. Ihm ging auch durch den Sinn, dass die KI wahrscheinlich viel mehr als er über das wusste, was hier ablief. Bald schlief er ein.
    Vom Kap aus verfolgte Olian Tay, wie die drei Schiffe über den Horizont glitten und den Anlegeplatz hinter den Riffen erreichten. Sie sah noch eine Weile zu, da sie davon ausging, dass sie noch reichlich Zeit hatte. Sie konnte hinunterspazieren und die Leute treffen, sobald sie sah, wie ein Ruderboot von einem der Schiffe ablegte. Dass Sprage sie hier aufsuchte, war keine Überraschung für sie. Sie waren seit vielen Jahren befreundet, und er gehörte zu den wenigen Kapitänen, die sie jemals besuchten und ihr vom Tun und Lassen der übrigen Alten Kapitäne erzählten. Seit vielen Jahren hatten diese Kapitäne nichts mehr unternommen, was Olian Tays Interesse fand, aber ihre Beziehung zu Sprage war davon kaum beeinträchtigt worden. Jetzt allerdings beschäftigten sich die Kapitäne mit etwas sehr Interessantem! Um die kommenden Ereignisse festzuhalten, führte Tay alle ihre Aufzeichnungsgeräte am Gürtel mit sich.
    Nach wie vor setzte keines der Schiffe ein Ruderboot aus, und Tay wurde allmählich zappelig, als sie das Segel betrachtete, das über ihr seine Kreise zog. Bald sank es tiefer, landete mit rauschendem Flügelschlag ein Stück von ihr entfernt auf dem Kap und peitschte dabei eine Staubwolke auf. Tay wusste, dass Segel schon früher hier gelandet waren. Untermauert wurde diese Tatsache von den vereinzelt herumliegenden Bruchstücken von Gleißerschalen sowie den schwarzen Wirbelsäulen und gegliederten Schädeln von Rhinowürmern. Bislang kannte Tay Segel jedoch nur aus der Ferne, und sie waren immer sofort davongeflogen, wenn sie sich ihnen näherte.
    Dieses Segel tat nichts Derartiges. Nachdem es die Flügel zusammengefaltet hatte, watschelte es auf sie zu und blickte aus seinen Dämonenaugen zu ihr herunter.
    »Segel, du trägst ja einen Verstärker«, sagte Tay und bemühte sich, nicht so nervös zu klingen, wie sie sich fühlte.
    »Der Name lautet Windtäuscher«, sagte das Segel, und Tay drückte sofort einen Schalter am Gürtel. Aus der Oberseite des flachen, rechteckigen Kastens, der dort hing, erhob sich ein Gerät von Form und Größe einer Tafel Schokolade in die Luft und umkreiste sie beide langsam. Die Augen des Segels verfolgten

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