Nebel ueber Oxford
habe ich auch Garys Mobilfunknummer …« In diesem Augenblick wussten Kate und Blake, dass sie gewonnen hatten.
Nachdem Jon mit dem Telefon in der Hand die Küche verlassen hatte, fragte Blake: »Haben Sie inzwischen Ihre Ansicht über die Tierversuchsgegner geändert? Waren Sie und Sam Dolby nicht davon ausgegangen, dass die Gruppierung für Kerris und Candras Tod verantwortlich ist?«
»Stimmt, das haben wir geglaubt. Aber mit der Zeit kamen wir zu der Überzeugung, dass die beiden Todesfälle ein ganz anderes Kaliber waren als die unerfreulichen Dinge, die davor passiert waren. Demonstrationen, Drohungen und sogar eine Briefbombe und ein Sprengstoffpäckchen im Labor – das ist mit etwas Glück alles noch relativ unbeschadet zu überstehen. Aber mit dem Auto eine wehrlose junge Frau umzufahren? Eine andere gar zu erschießen? Das hört sich doch ganz nach einem anderen Täter an.«
»Kerris Tod könnte immer noch ein Unfall gewesen sein. Und Candra ist möglicherweise wegen irgendwelcher privater Streitigkeiten erschossen worden. Warum um alles in der Welt hätte Susie Kerri töten sollen? Was hätte sie davon gehabt? Und dann Candra. Die beiden kannten sich doch kaum.«
»Das müssten Sie doch am besten wissen. Sie haben einmal angedeutet, dass es Candra hin und wieder an Flexibilität mangelte. Das gefiel Susie sicher nicht.«
»Candra war anständig und grundehrlich«, sagte Blake.
»Was von Susie wohl niemand behaupten kann.«
»Sie konstruieren unbestätigte Annahmen zu einem Mordmotiv – sogar zu einem Motiv für zwei Morde.«
»Sie haben Susie und Gary nie in Aktion gesehen, Blake. Während des Wochenendes, das sie bei uns verbracht haben, kam erst Leben in sie, wenn sie über ihren umfangreichen Besitz sprachen. Und natürlich über Freddie.«
»Und wenn sie jetzt ein wasserdichtes Alibi hätten?«, fragte Blake.
»Ich wette, sie behaupten, dass sie zu Hause gesessen und dem schlafenden Freddie gelauscht hätten. Und einer würde die Aussagen des anderen bestätigen.«
Ehe Blake antworten konnte, kehrte Jon in die Küche zurück.
»Konntest du mit ihm sprechen?«, fragte Kate sofort. »Was hat er gesagt?«
»Er wirkte eher verschlossen. Ich habe versucht ihm etwas über den Jeep zu entlocken, aber er meinte nur, der Wagen sei nicht wirklich zufriedenstellend gewesen, äußerte sich aber nicht näher dazu. Und dann sagte er, das Auto sei ihm gestohlen worden und ein paar Tage später ausgebrannt auf einem Feld in Bedfordshire gefunden worden.«
»Wie praktisch!«
»Als ich ihn fragte, was er als Ersatz gekauft hätte, sprach er zunächst nur von einem ›Feld-, Wald- und Wiesenfahrzeug‹. Auf Nachfrage gab er schließlich zu, dass es der Landrover ist, den Susie benutzt hat.«
»Na, was habe ich gesagt!« Kate triumphierte.
»Du bist also tatsächlich der Meinung, dass Susie den Jeep benutzt hat, um Kerri über den Haufen zu fahren?«
»Ich würde jede Wette eingehen, dass Susie den Wagen gefahren hat«, sagte Kate. »Gary hat ihn dann später auf einem abgelegenen Feld angezündet.«
»Wir sind noch nicht endgültig überzeugt, Kate«, meinte Blake. »Keiner von uns kann beweisen, dass Susie oder Gary für Kerris Tod verantwortlich sind.«
»Ich glaube sicher, dass wir drei noch mehr herausbekommen können«, sagte Kate. »Irgendwo müssen sie einen Fehler gemacht haben.«
»Du stellst Nachforschungen über meine Freunde an«, wandte Jon ein. »Das kann ich nicht gutheißen.«
»Auch dir müssten inzwischen Zweifel gekommen sein«, argumentierte Kate.
»Darf ich rauchen?«, fragte Blake und zog ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche. »Es hilft mir beim Denken.«
Kate holte die Katzenschüssel aus dem Schrank und stellte sie vor Blake. Als Blake seine Zigarette anzündete, tief inhalierte und den Rauch ausströmen ließ, runzelte Jon missbilligend die Nase. »Offensichtlich ja«, sagte er.
Kate und Blake sahen ihn fragend an, doch Jon erklärte sich nicht. Stattdessen sagte er: »Ich nehme an, es ist nicht zu früh für den exzellenten Single Malt, der sich dieser Tage auf mysteriöse Weise vermehrt hat. Lassen Sie den Tee, Blake. Sie trinken doch sicher lieber einen Whisky, oder?«
Jon schüttete den kalt gewordenen Tee in den Ausguss und stellte kleine Tumbler auf den Tisch.
»Möchtest du auch einen Whisky, Kate?«
»Ja, bitte.«
Jon schenkte Whisky ein, alle drei hoben die Gläser, prosteten sich zu und kosteten den erlesenen Tropfen.
Schließlich sagte Blake: »Susie
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