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Nebelfront - Hinterm Deich Krimi

Nebelfront - Hinterm Deich Krimi

Titel: Nebelfront - Hinterm Deich Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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bald ein exklusives Paradies für Wassersportler.
Ähnliches gilt für die Elbe.«
    Lüder verzichtete
auf eine Antwort. Der Mann hatte recht, aber eine Diskussion hätte sie nicht
weitergebracht. Lüder war der falsche Ansprechpartner. Er konnte sich auch
nicht vorstellen, dass dieser seltsame Mord aus einem Motiv heraus geschehen
war, das in der Verkehrspolitik begründet lag.
    Sie verließen die
Fähre, und Lüder folgte Thomsen, der eine Absperrkette löste, sich durch ein
Geländer zwängte, über eine Wiese ging und Lüder zur Unterseite der Fähre
führte, die hier über Land parkte.
    »Dort.« Thomsen
zeigte auf die hinterste von vier roten Rettungsinseln dieser Seite. »Daran war
das Seil befestigt.«
    »Das wird nicht
kameraüberwacht?«, fragte Lüder.
    »Dies nicht«,
erwiderte Thomsen. »Oben im Leitstand ist ein Monitor, auf dem der
Fährmaschinist die Laderampen und das Deck beobachten kann. Er hat damit auch
Einblick in die Ecken, die er von seiner Position sonst nicht sehen könnte. Die
Kameras dienen aber nur der besseren Übersicht. Es wird nichts aufgezeichnet.«
    »Das heißt, hier
unten wird nichts überwacht?«
    »Doch«, entgegnete
Thomsen. »Vor Dienstantritt, also vor Beginn der ersten Fahrt, kontrolliert der
Kollege von der Frühschicht die Rettungsmittel. Das ist vorgeschriebene
Routine. Die Mitarbeiter sind zuverlässig. Sie können sich darauf verlassen,
dass das auch gemacht wird.«
    »Dann müsste der
Mann doch das Seil entdeckt haben«, überlegte Lüder.
    Thomsen schüttelte
den Kopf. »Nicht unbedingt. Sehen Sie. Das Ganze geschieht drüben auf der südlichen
Seite, in Osterrönfeld. Dort unten zwischen den mächtigen Fundamenten für die
Brücke«, dabei zeigte er auf die leicht angeschrägten gewaltigen Klötze aus
schweren Felssteinen, die als Träger für die Pfeiler dienten, die in
schwindelnder Höhe das über einhundert Meter lange Mittelstück der
Eisenbahnbrücke trugen. »Da ist es so finster, da kann Ihnen ein dunkles Seil
entgehen. Es gibt da unten keine Beleuchtung. Lediglich den Schein der
Taschenlampe. Und der Mitarbeiter konzentriert sich auf die Rettungsinseln und
prüft, ob die vorschriftsmäßig vorhanden sind.«
    Thomsen mochte
recht haben, dachte Lüder. Niemand konnte erwarten, dass in dieser Dunkelheit
der Fährmann die Umgebung rund um die Schwebefähre absuchen würde, um nach
potenziellen Mordopfern Ausschau zu halten.
     
    Er dankte Thomsen
für die Unterstützung, reihte sich in die Warteschlange ein und fuhr mit der
übernächsten Fähre ans nördliche Ufer. Telefonisch ließ er sich die Anschrift
des Opfers durchgeben.
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