Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
Vom Netzwerk:
um sie. Dann grunzte er noch einmal, bevor sein Atem wieder ganz ruhig und gleichmäßig wurde.
    Sie lachte leise und freute sich, dass ihr Gefährte vom Kopf bist zu den Zehenspitzen entspannt war.
    „Wie lange habe ich das schon nicht mehr erlebt?“
    Dass er noch immer schlief, zeigte ihr, dass er sich am Vortag stärker verausgabt hatte, als ihr bewusst gewesen war.
    Sie genoss seine Nähe und beschloss, dass sie auch noch Zeit für ein kleines Nickerchen hatte – egal ob es jetzt morgens oder abends war.
    Als sie erneut erwachte, blickte sie in Jaromirs lächelndes Gesicht. „Hallo Kleines… na, hast du ausgeschlafen?“
    Sie nickte grinsend und fragte: „Und du?“
    Er gähnte herzhaft. „Hmmm, ich glaube schon…“ Dann schloss er sie fest in seine Arme und sog den Duft ihrer Haare ein. Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Wie sehr habe ich das hier vermisst…!“
    Victoria wusste genau, wie er es genoss, dass sie hier ganz allein und frei von jedem Druck waren. Die letzten Wochen in Kiel hatten sich ganz anders angefühlt. Als sie an ihr Zuhause dachte, musste sie unwillkürlich auch an den Kampf und an Lenir denken.
    Sie bekam eine Gänsehaut. Erst jetzt wurde ihr so richtig klar, dass sie alle gestern auch hätten sterben können. Und ob Lenir überhaupt noch lebte, war ungewiss. Schneidend kalte Sorge klumpte sich ich ihrem Magen zusammen. „Ob er es noch rechtzeitig an Land geschafft hat? Bevor die Sucher über der Ostsee aufgetaucht sind? Er hat alles für uns riskiert!“
    Auch Jaromir wurde sein Herz schwer. „Das hat er wirklich. Aber er ist ein Kämpfer, der jede Herausforderung annimmt. Selbst so ausgepowert, wie er war, wird er nur wenige Minuten bis zum Land gebraucht haben… Wenn er sich dort verwandeln konnte, wird er in seiner Menschengestalt auch für aufmerksame Sucher schwer zu finden sein. Sie müssten schon genau wissen, wonach sie suchen – seine Aura ist schließlich kaum von der eines Menschen zu unterscheiden.“
    Jaromir wollte einfach, dass sein Freund am Leben war und versuchte, ihnen beiden Mut zu machen.
    Victoria seufzte tief. „Du machst dir auch große Sorgen um ihn.“
    Er nickte nur stumm.
    Sie kuschelte sich in seine Arme. „Er hat mir das Leben gerettet, als die Roten so plötzlich aufgetaucht sind.“ Dann zeigte sie ihm, wie Lenir und sie mit der Harley über die Klippen gesprungen sind.
    Jaromir lachte leise. „Ja, das ist typisch für Lenni! Es gibt keinen Stunt, der ihm zu waghalsig wäre!“
    Sie konnte den Gedanken, dass die Sucher ihn doch gefunden haben könnten, kaum ertragen und fragte hilflos: „Und ein Sprung durch die Nebel hätte ihn wirklich getötet? Ich meine, er wäre hier immerhin in Sicherheit gewesen!“
    „Du weißt, wie du dich beim Sprung und auch noch danach gefühlt hast, oder?“
    Sie verzog das Gesicht und fühlte sich allein schon bei der Erinnerung an die unerträgliche Übelkeit elend und so fuhr er fort: „Deine Energien waren fast voll. Wenn Lenir direkt nach dem Kampf nicht mal die Unsichtbarkeit in Drachengestalt aufrechterhalten konnte, dann hätte er mit Sicherheit nicht mehr aus den Nebeln herausgefunden. Nein, Springen war keine Option für Lenni… Und uns bleibt nichts anderes übrig, als zu hoffen und ihm das Beste zu wünschen. Er muss es einfach geschafft haben!“
    Jaromir wäre am liebsten sofort durch die Nebel gesprungen und hätte sich um seinen Freund gekümmert, doch wenn er das tat, setzte er alles aufs Spiel, wofür sie gekämpft hatten und wofür sich eben auch Lenir in Gefahr gebracht hatte. Er seufzte noch einmal tief und siespürte, wie sehr ihn die Ungewissheit belastete.
    Aber ihnen waren die Hände gebunden. Sie konnten einfach nichts tun, außer hoffen und abwarten.
    Dann dachte sie plötzlich an Albert und fragte: „Und was ist mit Albert? Ich meine, werden die Roten oder die Goldenen ihn nicht in die Mangel nehmen, bis er ihnen die gewünschten Informationen liefert?“
    Ihr Gefährte schüttelte erleichtert den Kopf. „In den letzten Jahrhunderten waren die Menschen in der Regel nicht mehr unsere Vertrauten. Kein roter oder goldener Drache würde erwarten, dass mein Butler über mehr Informationen als mein Lieblingsessen oder meine Wünsche bei der Haushaltsführung verfügt. Nachdem du im Park angegriffen wurdest, habe ich Albert vorsichtshalber gebeten, sich für die Zeit unserer Abwesenheit zu seinen Verwandten zurückzuziehen. Er ist abgereist, als du mit Lenir zur Steilküste

Weitere Kostenlose Bücher