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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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wenn Lexia tief in ihrem Inneren ahnte, dass der Heerführer mit seinem letzten Satz richtig lag, so hatte die Goldene jetzt endgültig die Nase voll von dem aufrührerischen Roten und antwortete wütend: „Was weißt du schon vom Großen Rat? Wir dienen in erster Linie der Weisheit und dem Recht! Und vor dir muss ich mich in keiner Form verantworten. Und jetzt TYLARR, im Namen des Großen Rates, halt dein vorlautes Maul und lass mich meine Aufgabe erledigen. Du wirst dich heute kein einziges Mal mehr einmischen! Hast du mich verstanden?“
    Tylarr wand sich innerlich und wollte auf keinen Fall einfach so aufgeben.
    Aber Lexia durchbohrte ihn mit ihren Augen und fragte ein zweites Mal: „Hast du mich verstanden, Heerführer? Im Namen des Großen Rates, antworte mir!“
    Jetzt gab es für Tylarr keinen Ausweg mehr und er zischte aufgebracht: „Ja, Abgesandte, ich habe dich verstanden.“ Dann setzte er sich wütend und mehr als beleidigt und funkelte die Goldene giftig an.
    Eines wurde Victoria in diesem Moment klar: Tylarr und Lexia würden von heute an bis an ihr Lebensende erbitterte Feinde sein.
    Die Goldene würdigte den Admiral keines Blickes mehr. Sie konzentrierte sich auf Hoggis Zauber. Der alte weiße Drache hatte sich gesammelt und begann nun mit einem melodischen Singsang in einer fremden Sprache, die auch Jaromir nicht übersetzen konnte. Offenbar handelte es sich um eine Art Zauberformel, die der Weiße mit fließenden Bewegungen seiner Vorderklauen unterstützte.
    Victoria fühlte sich in gewisser Weise an den Heilzauber erinnert, doch diese Magie war anders. Nach einer Weile kamen geradlinige, intensiv strahlende, stahlblaue Bänder aus Hoggis Krallen und begannen um Lexia, Jaromir und Victoria zu kreisen.
    Die Bewegungen wurden immer schneller, so dass Victoria den Eindruck hatte, in einem stahlblauen Kokon gefangen zu sein. In ihrem Kopf wirbelten wortlose Bilder, die die vorhin abgesprochenen Bedingungen und Konsequenzen des unbrechbaren Versprechens zeigten.
    Die Bilder wurden intensiver und auf unfassbare Weise drängend und irgendwie fragend. Die Intensität nahm stätig zu und Victoria hatte das Gefühl, dass sie irgendwas tun sollte, sie wusste nur nicht was.
    Sie wurde immer unruhiger bis sie schließlich Jaromirs Stimme hörte: „Du musst zustimmen, Kleines!“
    Victoria atmete tief durch und dachte: „Ja, ich akzeptiere!“ Sie bejahte jedes einzelne der vielen Bilder.
    Nachdem sie das letzte Bild bestätigt hatte, ging ein merkwürdiger Ruck durch jede Faser ihres Körpers.
    Die stahlblauen Bänder rotierten immer schneller und zogen sich nach und nach zwischen Lexia, Jaromir und Victoria zu einer tischtennisballgroßen, gleißend hell strahlenden Kugel zusammen. Dann passierte zwei Sekunden lang gar nichts und plötzlich explodierte die kleine Kugel mit einer gewaltigen, aber lautlosen Druckwelle.
    Unzählige, winzige, stahlblaue Diamantsplitter wurden mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auseinander geschleudert. Das blaue Funkeln durchschlug jede Form von Materie, als würden weder Felsen noch Menschen oder Drachen irgendwelchen Widerstand darstellen.
    Dann war nichts mehr von dem Zauber zu sehen.
    Auf der Lichtung herrschte Stille. Es war wirklich kein einziges Geräusch zu hören. Alle Drachen hatten den Atem angehalten, als sie die Erschütterung des astralen Feldes spürten und selbst die Roten waren tief beeindruckt.
    Nur Tylarr wollte einfach nicht wahrhaben, dass es jetzt endgültig vorbei war. Victoria bemerkte die Wolke roter Aggression, die von ihm ausging und blickte in seine Gedanken.
    „Heute muss ich mich geschlagen geben. Ich bin an den Treueeid zum Großen Rat gebunden. Aber ich werde einen Weg finden, den Schwarzen zu töten. Wenn nicht jetzt, dann eben in sieben Jahren!“
    In dem Moment, als er sich bildlich vorstellte, wie er Jaromir mit seinem magischen Feuer verbrannte, durchfuhr ihn ein fürchterlicher Schmerz.
    Ohne dass Tylarr etwas dagegen tun konnte, fand er sich am Boden liegend wieder und sah vor seinem geistigen Auge, wie er selbst in Flammen aufging.
     

Lexia tat, als sei das Verhalten des roten Admirals normal. Sie wollte sich schlichtweg nicht weiter mit ihm auseinandersetzen und sprach die zeremoniellen Worte: „Vielen Dank, Heerführer Tylarr, für deine Unterstützung bei meiner Aufgabe. Kehre nun mit deinen Soldaten in die Höhlen der Roten zurück und richte deinem König Kattesch den Dank des Großen Rates aus.“
    Sie neigte ihr edles

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