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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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nickte zustimmend bei jedem von Lexias Worten und sein siegessicheres Grinsen wurde immer breiter. Er überlegte schon, wie er den Todesbefehl ausführen sollte.
    Die Goldene machte eine kleine Pause, um ihren Worten Gewicht zu verleihen. Dann lächelte sie Abrexar an und nahm den Faden wieder auf: „Genauso wahr ist es jedoch, dass es Gesetze gibt, die zwar nie niedergeschrieben, aber auch nie offiziell widerrufen wurden. Von diesen ehernen Gesetzen habe ich heute durch Abrexar erfahren. Er und Hoggi haben mir die Ehre erwiesen, an diesem Tag in ihrem Geist die Wahrheit zu sehen.“
    Sie nickte sowohl Abrexar als auch Hoggi respektvoll zu, bevor sie weitersprach: „Es ist bewiesen, dass Jaromir und Victoria Gefährten sind und nach den ehernen Gesetzen MUSSTE Jaromir so handeln, wie er es getan hat!“
    Tylarrs Grinsen erstarrte. Verwirrung spiegelte sich in seinem Blick wider.
    Lexia ignorierte die zunehmend entgleitenden Gesichtszüge des Admirals und sprach unbeirrt weiter: „Wie könnte ich jemanden zu Strafe verurteilen, der sich an geltendes Recht hält, auch wenn dieses in Vergessenheit geraten ist? Das widerspräche der Weisheit und der Gerechtigkeit in vollem Maße und wäre nicht im Sinne von uns Goldenen, den Hüterinnen von Recht, Wissen und Weisheit. Darum verkünde ich IM NAMEN DES GROSSEN RATES, dass alle Anschuldigungen gegen Jaromir fallen gelassen werden. Er, seine Gefährtin und alle seine Verbündeten sind frei und können, ohne Verfolgung oder Strafe fürchten zu müssen, in ihre Heimat zurückkehren.“
    Tylarrs Gesichtszüge entgleisten nun vollends und er schnappte entrüstet nach Luft. Wenn er von der Kraftprobe nicht noch so mitgenommen gewesen wäre, hätte er lautstark protestiert, aber so entfuhr seiner Kehle nur ein heiseres Keuchen.
    Seine Soldaten hielten sich zurück, die Enttäuschung war ihnen jedoch deutlich anzusehen.
    Die Schwarzen, die Weißen und Plasch klatschen beifällig ihre Schwingen über ihren Rücken aneinander und nickten zustimmend.
    Victoria spürte, dass viele von ihnen am liebsten laut gejubelt hätten, das jedoch ziemte sich für würdevolle Drachen ihres Alters nicht.
    Jaromir drehte seinen Kopf zu ihr um und sie sahen sich glücklich in die Augen. „Wir haben es geschafft!“ , dachten sie gleichzeitig und mussten lachen.
    Victoria lächelte ihren Gefährten zärtlich an. „Wir leben und wir sind frei! Jetzt können wir endlich ohne Angst zusammen sein. Es gibt ja so viel Neues zu entdecken. Wir können fliegen! Und zaubern!“
    Jaromir lächelte ebenfalls. „Und uns endlich richtig lieben!“
     

35.     Das Versprechen
    Victorias Siegesstimmung wurde jäh von Abrexar unterbrochen. „Vielen Dank für dein weises Urteil, Lexia. Du hast dich heute in jeder Hinsicht als Abgesandte des Großen Rates würdig erwiesen.“
    Er verneigte sich mit ehrlichem Respekt vor der Goldenen und Victoria sah verwundert, dass Lexia Abrexars Lob tatsächlich etwas bedeutete.
    Doch dann zeigte sich Sorge in Abrexars alten Augen und er sendete weiter: „Leider ist es im Verlauf der letzten Wochen offensichtlich zu einer Reihe von Missverständnissen gekommen – nur so kann ich mir die unangekündigten, massiven Angriffe auf Victoria und Jaromir erklären. Es gab keine Anhörung, keine Vorladung vor den Rat und auch keinerlei Warnung – nein, sie wurden sofort attackiert. Ohne unsere Unterstützung und ohne Riesenportion Glück, würden die beiden jetzt nicht mehr unter uns weilen. Ich könnte wesentlich ruhiger schlafen, wenn ich eine gewisse Sicherheit hätte, dass es keine weiteren Missverständnisse mehr geben kann.“
    Innerlich seufzte Lexia tief und dachte: „Er hat ja recht! Ich verstehe selbst nicht, wie es dazu kommen konnte. Normalerweise, gibt es IMMER eine Anhörung vor dem Rat, bevor so drastische Maßnahmen ergriffen werden… Es kann sich also nur um eine Fülle von Irrtümern handeln…“ Aber eine ganz leise Stimme in ihr flüsterte: „Oder um eine Verschwörung…“ , doch diesen Gedanken schob die Goldene schnell weit weg.
    Sie lächelte erneut und sprach mit Bedauern zu Abrexar: „Ich kann deine Bedenken sehr gut nachvollziehen. Nur leider sind wir hier in der Einöde Schwedens und nicht vor dem Großen Rat…“
    Jaromirs Mentor hakte schnell ein: „Aber das macht doch nichts! Ein unbrechbares Versprechen kann auch hier ausgesprochen werden, schließlich bist du eine offizielle Abgesandte des Großen Rates.“
    Die Goldene zog überrascht die

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