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Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Nebelsphäre - haltlos (German Edition)

Titel: Nebelsphäre - haltlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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Schultern sinken und hörte auf, an das Lammrezept zu denken. „Also gut – ich gebe auf“, seufzte er. „Ein Freund hat mich heute Vormittag angerufen. Er ist gerade in der Stadt und würde sich gern mit mir treffen.“
    Jaromir lächelte entspannt und sah das Telefongespräch in Alberts Geist. „Aber das ist doch prima! Es ist James aus deiner Ausbildungszeit, nicht wahr? Und im Chapeau gibt es wirklich leckere Drinks.“
    Albert guckte immer noch ganz bedröppelt. „Aber Frau Abendrot ist doch heute zu Gast und ich wollte Rehfilets mit Preiselbeeren, Wurzelgemüse und Basmatireis kochen. Außerdem sollte es als Nachtisch Mousse au Chocolat geben.“
    Jetzt schaltete sich Victoria ein: „Aber Albert, Sie sehen ihre Freunde doch bestimmt nur selten, oder? Ich würde mich auch morgen über das Reh freuen und wie ich Sie kenne, ist die köstliche Mousse schon fix und fertig im Kühlschrank.“
    Jaromir lachte. „Du siehst Albert, dein freier Abend ist schon beschlossene Sache!“
    Der Butler lächelte mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Beschämung. „Dann werde ich aber wenigstens eine kalte Platte fürs Abendbrot herrichten. Ein paar Stunden Zeit habe ich schließlich noch. Und ums Frühstück morgen früh kümmere ich mich selbstverständlich auch.“
    Jaromir seufzte tief: „Ach Albert, nimm dir doch mal richtig frei und mach einen drauf! Wir kommen schon zurecht. Victoria weiß sogar, wie man mit einer Abwaschbürste umgeht.“
    Nun musste auch Albert grinsen.
    Nach dem Tee – Albert hatte einen ganz vortrefflichen Rhabarberkuchen mit hauchzarter Baiserdecke gebacken – gingen Victoria und Jaromir wieder ins Arbeitszimmer. Beide kamen gut voran und Victoria entspannte sich zunehmend, als der Berg mit unerledigten Übungen schrumpfte.
    Sie war noch immer in Jaromirs Geist, mied aber ganz bewusst alle Bereiche, die mit Mathematik zu tun hatten. Sie wollte ihre Aufgaben allein machen. Trotz allem schien es ihr, dass sie schneller als früher Beweisideen fand. Die Nähe zu Jaromir verlieh ihrem Geist Flügel und das wohlbekannte angenehme Kribbeln breitete sich in ihr aus. Victoria nahm am Rande wahr, dass es ihm ähnlich ging: Er war vollauf zufrieden und hoch konzentriert.
    Überrascht sahen beide auf, als Albert gegen neunzehn Uhr kurz reinschaute, um sich zu verabschieden. Er beschrieb ihnen genau, wo sie das Abendessen fanden und versicherte nochmals, dass er morgen auf alle Fälle das Frühstück bereiten würde.
    Nach der kleinen Unterbrechung beschlossen Jaromir Victoria, noch eine Weile weiterzuarbeiten und erst später zu essen.
    Gegen zehn klappte Victoria ihre Ordner zu. Regen klopfte sacht, aber beständig gegen die Fenster. Sie hatte drei Übungszettel geschafft und dazu noch ihre Informatikaufgaben. So viel hatte sie noch nie an einem Nachmittag erledigt! Morgen hatte sie dann nur noch Geometrie nach. Hier musste sie aber eigentlich nichts nachholen. Dafür wollte sie alle Übungen aus den zwei Wochen davor noch mal anschauen – sie hatte den Eindruck, dass sie die irgendwie nicht so richtig mitbekommen hatte.
    Sie sah zu Jaromir hinüber, der noch völlig in seine Bücher vertieft war. Ohne dass sie etwas gesagt hatte, blickte er auf und lächelte. „Oh du bist schon fertig für heute?“
    Sie lächelte zurück. „Ja, das bin ich. Aber «schon» ist gut. Wir haben zehn Uhr!“
    „Was ehrlich?“ Jaromir sah sie erstaunt an. „Die Zeit ist ja wirklich geflogen. Aber ich habe auch richtig gut was weggeschafft – so viel wie die letzten drei Wochen nicht.“ Dann grinste er, denn er spürte, dass es ihr ganz genauso ergangen war.
    Sie stand auf, ging zu ihm rüber und küsste ihn auf die Stirn. Ihre Schmetterlinge flatterten begeistert und forderten mehr, doch Victorias Magen meldete sich ebenfalls und rief die Flattertiere zur Ordnung. Sie sah in seine leuchtend braunen Augen, in denen sich jetzt die Bronze zu verflüssigen schien, aber schüttelte mit gespielter Strenge den Kopf. „Nein, nein, nein Herr Professor! Nicht was Sie jetzt schon wieder denken. Sie machen jetzt erst mal Ihre Arbeit hier zu Ende und ich hole uns etwas von Alberts Köstlichkeiten in den weißen Salon. Vielleicht können Sie ja den Kamin anheizen, bis ich wieder oben bin.“
    Er zog einen Schmollmund.
    Sie lächelte besänftigend, fuhr aber streng fort: „Wenn Sie brav sind, können wir ja nach dem Essen noch ein paar Übungen für Ihre Selbstbeherrschung machen.“ Sie schickte Erinnerungen an den

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