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Nebra

Nebra

Titel: Nebra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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alles Originalstücke. Unsere Experten können bei Bedarf sogar voll funktionsfähige Exemplare herstellen. Wir haben sogar einen Mumienraum.« Sie deutete auf eine Tür, über der ein grünes Licht blinkte. »Absolut keimfrei. Wenn du da hineinwillst, musst du dich erst mal einer umständlichen Reinigungsprozedur unterziehen. Nicht angenehm, das kann ich dir versichern.« Sie gingen an weiteren Türen vorbei, bei denen es sich um spezielle Werkstätten handelte. »Hier«, so erläuterte Hannah, »werden unsere Reproduktionen der Himmelsscheibe hergestellt. Aufbewahrt werden sie allerdings hier drüben.« Sie blieb vor der letzten Tür des Korridors stehen und zog ihre Magnetkarte heraus. »Unser begehbarer Tresor. Der sicherste Raum im ganzen Museum. Muss auch so sein, das Ding hinter dieser Stahltür ist schließlich mit zehn Millionen Euro versichert.« Sie zog die Karte durch ein Lesegerät, doch die Tür blieb verschlossen. Stattdessen erschien auf einem Display oberhalb des Türgriffs die Leuchtanzeige keimfrei. Wenn du da hineinwillst, musst du dich erst mal einer umständlichen Reinigungsprozedur unterziehen. Nicht angenehm, das kann ich dir versichern.« Sie gingen an weiteren Türen vorbei, bei denen es sich um spezielle Werkstätten handelte. »Hier«, so erläuterte Hannah, »werden unsere Reproduktionen der Himmelsscheibe hergestellt. Aufbewahrt werden sie allerdings hier drüben.« Sie blieb vor der letzten Tür des Korridors stehen und zog ihre Magnetkarte heraus. »Unser begehbarer Tresor. Der sicherste Raum im ganzen Museum. Muss auch so sein, das Ding hinter dieser Stahltür ist schließlich mit zehn Millionen Euro versichert.« Sie zog die Karte durch ein Lesegerät, doch die Tür blieb verschlossen. Stattdessen erschien auf einem Display oberhalb des Türgriffs die Leuchtanzeigekey. Auf einen fragenden Blick Michaels hin zog Hannah ein Halsband über den Kopf, an dem ein kleiner unscheinbarer Schlüssel hing. Sie steckte ihn ins Schloss und drehte ihn um. Über einem Panel an der Wand öffnete sich eine Abdeckung und enthüllte eine Reihe von numerierten Tasten. Mit verdeckter Hand tippte Hannah einen Nummerncode ein. Es gab ein Klicken, gefolgt von einem Rumpeln, dann öffnete sich die Tür. Ein Luftzug, der nach frischer Farbe roch, strich über sein Gesicht.
    »Nach dir«, sagte Hannah.
    Michael betrat einen weißgetünchten Raum mit niedriger Deckenhöhe und Leuchtstoffröhren an der Decke. Was diesen Raum deutlich von den anderen unterschied, war seine Sauberkeit. Hier blitzte und blinkte alles. Kein Staub, nicht der kleinste Krümel war zu sehen, als wäre hier vor kurzem noch die Putzfrau durchgegangen. »Absaugvorrichtungen«, erläuterte Hannah und deutete auf die Öffnungen, die sich überall in Bodennähe befanden. »Staub, Keime sowie jedwede Verunreinigungen werden sofort entfernt. Hast du den Luftzug bemerkt, der beim Öffnen der Tür entstanden ist? Dieser Raum wird während der Arbeit unter erhöhten Druck gestellt, damit nichts von außen eindringen kann.« Sie tippte auf das Tastenfeld mit der Bezeichnung Close. Die Tür glitt langsam zu. Es gab ein Zischen, und Michael spürte einen Druck auf seinen Ohren. Er musste ein paar Mal schlucken, ehe das befreiende Knacken zu hören war. Hannah ging unterdessen zu der vergitterten Absperrung, die den Raum in der Mitte teilte. Während ihre Hälfte bis auf einen Ablagetisch und zwei Stühle leer war, befanden sich auf der anderen Seite eine Reihe mannshoher Stahlschränke. Noch einmal kam der Schlüssel zum Einsatz, und die schwere Gittertür öffnete sich. Hannah ging zu dem Stahlschrank, holte einen anderen Schlüssel hervor und zog eine flache, breite Schublade heraus.
    »Komm, hilf mir mal«, sagte sie. Michael griff zu und half ihr, die Schublade hinüber zum Tisch zu tragen. Dann zog Hannah sich weiße Stoffhandschuhe über und klappte den Stahlbehälter auf. Darin lag, in weißes Leinen gehüllt, ein Gegenstand, der im Licht der Neonröhren matt schimmerte. Sie hob ihn aus dem Fach und legte ihn auf die Oberseite der Schublade. Michael spürte ein Kribbeln in den Fingerspitzen. Da lag sie, die sagenumwobene Himmelsscheibe. Sie sah kleiner aus als das Duplikat oben im Museum, doch das war wohl auf die nüchterne Umgebung und das grelle Licht zurückzuführen. In ihrer Zartheit glich sie einem Schmetterling, den man auf einen Operationstisch gespannt hatte. Die Helligkeit schien geradewegs durch sie hindurchzuleuchten.
    »Darf ich

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