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Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")

Titel: Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung") Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Rabenstein
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Augen wurden stumpf, ihre Schultern sackten herab. Morgotradon hatte keinen Blick für solche Feinheiten, zog stattdessen sein Feinschliffschwert und hielt es der Replik entgegen.
    »Ich will sehen, ob der Wille meiner Schöpfung stark genug ist, um Größeres zu vollbringen, als nur Handlangertätigkeiten. Töte deine Schablone!«
    Maya Ivanova zuckte zusammen. Morgotradon hatte sich entschieden. Er plante offenbar nicht länger, sie von der Schädelwelt zu entführen. Der Despot hatte sich endgültig für ihre Klon-Schwestern entschieden.
    »Ja, Meister«, stammelte die Replik und wankte auf ihn zu.
    »Wenn Du es vollbringst, dann schenke ich dir einen schnellen und schmerzlosen Tod! Wenn Du zögerst, dann lasse ich dich hier zurück, töte deine Schablone und schaffe mir mein neues Imperium!«
    Maya Ivanova saß hilflos am Boden und konnte nicht in das Geschehen eingreifen. Morgotradon lockerte die energetischen Fesseln nicht. Die Kommandantin war ihrer Klon-Schwester ausgeliefert.
    Über ihren Köpfen tobte ein Inferno. Sonnenheißes Plasma prallte gegen das noch immer geschlossene Energiegitter der Stachel. Schroffer und glasierter schwarzer Fels, bildete ein Szenario, wie es nur aus einem Albtraum entsprungen sein konnte.
    Die Replik nahm die tödliche Waffe mit zitternden Händen entgegen und sah auf Maya Ivanova herab. Mit aller Kraft, die ihr noch blieb, hob sie das Schwert an und verharrte in dieser Position.
    »Ich habe mir immer diesen Augenblick herbeigesehnt, so wie alle meine Schwestern es taten.«
    »Du musst das nicht tun!«, bettelte nun selbst Maya Ivanova um ihr Leben, den sicheren Tod vor Augen. »Beweise mir, dass Du etwas Besonderes bist! Werfe das Schwert einfach weg!«
    »Ich muss dir nichts beweisen«, flüsterte die Replik. Ihre Augen flatterten vor Schwäche.
    »Den Wunsch, das Original zu töten, habe ich ihnen eingepflanzt«, kommentierte Morgotradon höhnisch. »Ich wollte damit Emotionen wecken, Initiative fördern und ihnen ein Ziel geben, dass sie verfolgen können. Hass ist ein guter Motivator, nur deshalb ist diese Replik so autark und handlungsfähig. Ihr Hass war am Größten von allen. Doch kann Hass die natürliche Verbundenheit zu ihrer Schablone überwinden und das Geschöpf wirklich veranlassen, seine Vorlage zu töten?«
    Morgotradon beobachtete die Szene vor ihm wie ein Voyeur, der Spaß an dem empfand, was er sah.
    »Wenn Du sie töten kannst, dann habe ich das perfekte Geschöpf geschaffen, eine Partnerin, die mir ebenbürtig ist und es verdient, mit mir die Galaxis zu beherrschen!«
    »Er ist wahnsinnig«, flüsterte Maya Ivanova betroffen.
    »Ich bin anders, als meine Vorgängerinnen«, bestätigte die schwer verletzte Replik und hustete erschöpft. »Aber nicht der Hass hat meinen Charakter und Willen geformt, sondern die Begegnung mit dir! Dafür möchte ich mich jetzt bedanken.«
    Maya Ivanova schloss die Augen.
    Die Replik holte aus und führte den Schlag mit aller Kraft aus, die ihr noch verblieb. Das Feinschliffschwert zischte durch die Luft und fuhr nur knapp über Mayas Kopf hinweg. Noch im Schwung vollführte die Replik eine halbe Körperdrehung und zielte mit der verbliebenen Wucht auf den Kopf Morgotradons. Die Bewegung war so schnell, dass der Despot völlig überrascht wurde. Mit aufgerissenen Augen blickte er auf die Replik, die ihre letzten, noch verbliebenen Kräfte in diesen Hieb gelegt hatte. Morgotradons Schutzfeld taugte zur Abwehr für diesen unerwarteten Angriff nicht. Das Schwert wurde nicht behindert. Zu Tode geschwächt, sank die Replik neben Maya auf die Knie.
    Einen Augenblick schien es, als ob Morgotradon etwas sagen wollte, doch dann kippte sein Kopf zur Seite und fiel einfach von seinen Schultern. Mit einem dumpfen, hässlichen Geräusch, schlug sein Kopf auf dem steinigen Grund auf, wobei sein Torso steif nach hinten fiel und wie ein Mehlsack in den Staub stürzte.
    Maya Ivanova stockte der Atem.
    »Dein Anführer hatte Recht mit seiner Prophezeiung. Es gibt einen Verräter in der Gruppe«, stieß die Replik geschwächt hervor.
    »Du warst gemeint«, flüsterte Maya Ivanova traurig, als sie zusah, wie die Replik auf allen Vieren zum Torso des Despoten kroch und mit einem Druck an seiner Kombination das Kerkerfeld um Maya erlöschen ließ. Dann fiel sie um, stürzte auf Morgotradons Leib und blieb reglos liegen.
    Morgotradons Körper brach unter dem Gewicht der Replik ein. Feiner grüner Staub rieselte aus der großen Halswunde des

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