Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
ehemaligen Flottenlenkers. Dieses Mal war sein Ende unumkehrbar.
Die vier Schlüssel
Als die Gestalt mitten aus den ausströmenden Gasen der Bodenspalten hervortrat, glaubte Lai Pi zunächst, seinen Augen nicht zu trauen. Er sah Maya Ivanova, die, umgeben von einer hellen Aura, den Widrigkeiten der Atmosphäre zu trotzen schien. Es war die leuchtende Aura der Jamal-Schlüssel, die ihren gesamten Körper einschloss und deshalb diesen Eindruck aufkommen ließ. Es war allerdings nur eine Täuschung.
Als Lai Pi die Kommandantin empfing, wankte sie. Sie war erschüttert, erschöpft und zitterte am ganzen Leib.
Lai Pi sah nur auf die vier Schlüssel in ihren Händen, nahm Rücksicht auf ihren Zustand und fragte zunächst nicht, was geschehen war. Maya Ivanova würde es später selbst erzählen. Für ihn zählte zunächst nur, dass die Jamal-Schlüssel gerettet waren.
Nur Herimos, der langsam den Nervenschock abschüttelte, den er durch Morgotradons Waffe erlitten hatte, stieß einen erfreuten Ruf aus auf.
»Maya hat es geschafft!«
Maya setzte sich neben Arkroid auf den Boden und hielt ihm die Schlüssel entgegen.
»Du hast es gewusst!«, sagte sie ruhig.
Toiber Arkroid sah ihr tief in die Augen, blieb aber eine Antwort schuldig. Dann richtete er sich stöhnend auf und blickte zu einem der Stachel, der nur unweit ihrer Position aus dem Boden hervorgebrochen war.
»Sie kommen uns holen.«
Kuster~Laap flatterte aufgeregt mit seinen Ohren.
»Es sind viele! Zu viele, um uns verteidigen zu können.«
Herimos blickte der anrückenden Roboterarmee entgegen und rief kampflustig aus: »Ich werde so viele wie möglich von ihnen ausschalten, auch wenn ein Neo-Sapiens sich kaum bewegen kann, so ist und bleibt er doch ein Kämpfer!«
»Steckt eure Waffen weg!«, drang plötzlich die Stimme Vasinas aus den Empfängern des Kommunikationssystems. »Die Roboter kommen nicht, um euch anzugreifen. Sie sollen euch in den Stachel geleiten! Wehrt euch nicht!«
Arkroid atmete erleichtert auf.
»Vasina, Du bist am Leben! Bist Du auch Herr deiner Sinne?«
»Ich halte mich im Innern des Stachels auf. Tempelmeister Plogg ist bei mir. Die Cysan sind nicht unsere Feinde, also verhaltet euch friedlich und lasst die Roboter ihre Arbeit tun.«
»Wir haben verstanden«, bestätigte Toiber Arkroid erschöpft und blickte den anrückenden Maschinen entgegen.
Wir hätten gegen dieses Aufgebot sowieso keine Chance.
Der Tempelmeister
Vasina und Tranos standen hochaufgerichtet neben einem Wesen, wie es der Rest des Teams noch niemals zuvor gesehen hatte. In den Gesichtern der Ankömmlinge war die ganze Bandbreite an Emotionen abzulesen. Von Angst, über Entsetzen, Ablehnung bis Neugierde, war jede Regung vertreten.
Maya Ivanova trat zaghaft nach vorn und überreichte Vasina die Jamal-Schlüssel. Der vierte Schlüssel war nun im Besitz der Protektoren.
»Der Albtraum hat ein Ende«, flüsterte Maya leise. Vasina nickte leicht und sah dankbar auf. Anstatt einer förmlichen Entgegnung, nahm sie die Kommandantin einfach in ihre Arme und drückte sie nach menschlicher Art an sich.
»Jetzt hast Du Frieden gefunden. Er hat dafür bezahlt!«, entgegnete Vasina nur und fasste Maya an den Schultern.
»Es war meine Schwester!«, entgegnete sie gefasst. »Sie hat es vollbracht.«
»Wo stehen wir jetzt?«, wollte Arkroid wissen und trat auf den Cysan zu. »Sind wir eure Gefangenen oder sind wir Gäste?«
»Der Tempelmeister hat zugesagt, uns zu helfen. Wir benötigen die Unterstützung der Cysan, um unsere Mission abzuschließen«, erklärte Vasina knapp.
»Wir kennen die Stachel der Cysan bereits«, entgegnete Lai Pi vorsichtig. »Einer von ihnen hat unseren Heimatplaneten fast an den Rand des Untergangs gebracht.«
Der Cysan pulsierte eine Spur schneller, konnte sich kaum ruhig auf seinen Tentakeln halten und sonderte eine Reihe von Gasen ab, die den Raum mit unangenehmen Gerüchen anreicherten. Vasina und Tranos ertrugen es tapfer. Offenbar hatten sie bereits zuvor diese Erfahrung gemacht.
»Mein Volk schämt sich für diese Schande. Ihr müsst aber wissen, dass der Gebetstempel entführt und sein Meister versklavt wurde. Der Cysan wurde genetisch manipuliert und von einer Wesenheit eingenommen, die ihr unter dem Namen Seelenwanderer kennt. Wir konnten nicht verhindern, dass der Gebetstempel entführt wurde. Trotzdem haben wir gegen die Versklavung angekämpft und eine weitere Infiltration dieser Wesenheiten unterbunden.«
»Tempelmeister
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