Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
Displaysystem verwenden, auf dem wir nichts erkennen könnten. Wir müssen davon ausgehen, dass die biologischen Aspekte der jeweiligen Lebensform auf die Art der Datenübertragung Einfluss haben. Es gibt Wesen, die einen extrem langsamen Denkablauf besitzen und ein Bild pro Minute aufnehmen. Die Gehirne anderer Intelligenzen verarbeiten das Hundertfache von dem, was wir Menschen leisten können. Andere Zivilisationen könnten eine dreidimensionale oder holografische Darstellung bevorzugen ...«
Donald Day unterbrach den Wissenschaftler, der sich sichtlich in Rage geredet hatte. »Genug, genug! Ich verstehe was Sie mir sagen wollen. Somit eröffnen sich fast unendlich viele Möglichkeiten und es wundert mich nicht, dass wir bisher keine Erfolge bei der Entschlüsselung der empfangenen Signale vermelden konnten.«
»Bis jetzt«, antwortete Jörgmundson spröde. »Lai Pi hat einen speziellen Datenfilter programmiert, der ein erweitertes Spektrum abdeckt als bisher angewandt. Es werden Signale berücksichtigt, die der menschlichen Wahrnehmung zumindest nahe kommen. Der sogenannte Humanfilter hat nach einigen Stunden Suche ein Signal identifiziert, mit dem wir eine Bildwiedergabe versuchen konnten. Was soll ich sagen, das Ergebnis ist niederschmetternd.«
Donald Day erstarrte in der Bewegung. »Sie können das Signal darstellen? Ist es eine Bildübertragung oder ein Film?«
Jörgmundson wirkte sichtlich bedrückt. »Es könnte sich um eine Art Dokumentation handeln, genau wissen wir es nicht.«
Donald Day glaubte, sich verhört zu haben. »Wie lange ist diese Übertragung?«
Der Leiter des neuen
SETI-Projekt
s sah kurz zu Boden. »Der Knotenrechner hat bisher eine Stunde exzellentes Bildmaterial aufgearbeitet und in unser Format konvertiert. Wir haben keine Audiospur extrahieren können.«
Der Kommandant atmete tief ein. »Bereiten Sie eine Vorführung im Konferenzraum vor und laden Sie den Stab hinzu.«
Donald Day war irritiert. Er konnte den Blick des Forschers nicht deuten. Was hatte Jörgmundson so in Angst versetzt?
Unheil verkündende Phänomene
Als der Alarm durch Uluru heulte, hatte Banduk die Führung sofort abgebrochen und war mit dem Fahrzeug auf dem schnellsten Weg zur Zentrale geeilt.
Als Arkroid zusammen mit dem Wissenschaftler das Zentrum von Uluru betrat, stockte ihm für einen Moment der Atem. Der Raum durchmaß nach Arkroids Schätzung einhundert Meter im Durchmesser, war in mehrere Leitstände unterteilt und kuppelartig ausgebaut. Genau im Zentrum befand sich ein zehn Meter hohes Holodisplay, auf dem der
Stachel
und jede Einzelheit in seiner Umgebung abgebildet wurde. Kleine schwarze Punkte bewegten sich um das Gebilde, verschwanden in seinem Innern, um kurz darauf wieder aufzutauchen. Holografische Markierungen hefteten sich an die Objekte, sobald sie sichtbar wurden. An den gewölbten Decken der Kommandozentrale waren im Kreis verschiedene und übergroße Statusanzeigen zu sehen, die mit Leitstellen im gesamten Sonnensystem verbunden waren. Etwa hundert Personen waren an dieser Beobachtung beteiligt, saßen an Konsolen und werteten die eingehenden Daten aus. Es war für Arkroid unmöglich das hektische Treiben zu überblicken. Der Mariner begann zu ahnen, dass Uluru mehr als eine simple Forschungsstation war. Arkroid hatte vielmehr den Eindruck, als ob sich in dieser Station das Hauptquartier der Solaren Union für den Widerstand gegen den Seelenwanderer formierte. Inmitten der hektisch umher eilenden Menschen entdeckte Arkroid Admiral Hayes, der ihn ebenfalls bemerkte und Zeichen gab. Hayes stand mit gerötetem Gesicht vor einem Multidisplay, mit dessen Hilfe er gleichzeitig mit vier Stellen kommunizierte. Eine Schaltung, so erkannte der Mariner sofort, ging zur
Blue Moon
, eine weitere zum lokalen Kommandanten des Einschließungsringes auf Antarktika. Die anderen Personen kannte Arkroid nicht.
Als sich Hayes kurz von seiner Video-Konferenz abwandte, um Arkroid zu begrüßen, nutzte der Mariner die Gelegenheit. »Was hat den Alarm ausgelöst? Gibt es neue Nachrichten?«
»Das kann man wohl sagen«, antwortete Hayes und tupfte sich den Schweiß von der Stirn. »Unsere Außenstelle auf dem Mond hat stakkatoartige, trigitale Funksignale empfangen, die ohne Zweifel vom
Stachel
ausgehen und genau auf der Globusterfrequenz liegen.«
Das Gesicht des Mariners versteinerte. »Das war früher oder später zu erwarten. Er nimmt Kontakt zu seinen Vasallen im Kuiper-Gürtel auf!«
»Noch nicht
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