Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
genug damit«, sprach Hayes hektisch weiter. »Wir messen seit wenigen Minuten ein Phänomen an, das sich allen Erklärungsversuchen entzieht. Über dem
Stachel,
noch innerhalb unserer Atmosphäre, hat sich eine Art Dimensionsriss manifestiert. Aus dieser Öffnung tritt ein energetischer Partikelstrom aus und trifft mit der Spitze des
Stachels
zusammen. Der Seelenwanderer hat soeben mit der Aufladung seines Kollektors begonnen. Woher er diese Energie bezieht, wissen wir nicht. Um diesen Riss rotiert ein Wolkenwirbel, der die Gewalt eines Tornados erreicht hat.«
Toiber Arkroids Blick wurde starr. »Das sind alarmierende Neuigkeiten! Wir müssen sofort in die Offensive gehen und diese Aufladung unterbinden. Wenn uns das nicht gelingt, wird der Globusterfürst zu mächtig und wir können ihn nicht mehr besiegen! Er kann seinen Einfluss ungestört ausweiten und die Menschheit ist verloren.«
Hayes Augen flackerten. »Ich habe soeben eine systemweite Warnung veranlasst und die Stationen und Basen in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Ich befürchte, wir müssen in Kürze mit einem Angriff der Globuster rechnen. Bis unsere Warnung die Triton-Basis erreicht hat, werden noch fünf Stunden vergehen.«
»Ich kenne Donald und Maya genau. Die beiden werden sich auf einen Angriff vorbereitet haben«, versuchte Arkroid den Admiral zu beruhigen. »Was können wir tun, um diesem Spuk auf der Erde ein Ende zu bereiten? Wir müssen etwas unternehmen!«
Hayes bestätigte. »Das werden wir, Arkroid! Wir haben eine entsprechende Strategie ausgearbeitet und ich habe den Befehl gegeben, die Offensive zu starten.«
Arkroid wollte aufbrausen, doch Hayes beruhigte ihn mit einer schnellen Handbewegung. »Lassen Sie mich den Plan erst erläutern, Sie werden überrascht sein! Wir werden kein einziges Menschenleben aufs Spiel setzen.«
Vor rund einer Million Jahren ...
Das Bild wirkte skurril und fremdartig. Auf einem eisigen Gletscher, inmitten eines Schneesturms, stand hoch aufgerichtet eine Frau, die von der tödlichen Kälte in keiner Weise beeindruckt war. Um die junge Frau hatten sich schützend drei Männer postiert, die mit wachsamen Augen die Umgebung beobachteten und schwere Strahlwaffen im Anschlag hielten. Die schwarzhaarige Schönheit, deren ganze Haltung Würde und Kampfeswillen ausdrückte, hielt ein kleines Sprechgerät vor die Lippen und musterte die Landschaft mit ihren goldenen Augen. »Hellas, ziehe dich sofort mit der
Atlantika
aus dem Orbit dieser Welt zurück. Nehme einen Sicherheitsabstand von einem Quant ein und beobachte mit deinen Langstreckensensoren den Raum jenseits des dritten Planeten!«
Die Stimme der jungen Frau klang befehlsgewohnt und duldete keinen Widerspruch.
»Herrin, wir haben beobachtet, wie Euer Beiboot abgestürzt ist. Ich wollte Euch soeben ein Rettungsteam schicken!«, antwortete der Kommandant des Flaggschiffes beunruhigt.
»Führe meinen Befehl umgehend aus. Auf diesem Planeten haust ein Seelenwanderer und er darf unter keinen Umständen an Bord unseres Schiffes gelangen!«
»Ihr seid ihr in höchster Gefahr, Herrin!«, rief Hellas aufgebracht.
Der Kommandant der
Atlantika
kämpfte mit seiner Beherrschung.
»Hellas, Ausführung! Wir kommen zurecht. Ab sofort herrscht Funkstille!«, rief Vasina ein letztes Mal und unterbrach die Verbindung. Herkales, Vasinas Schildträger und Leibgardist unterdrückte die Schmerzen seiner gebrochenen Rippen. Man merkte ihm die Verletzung nicht an, als er seine Königin ansprach. »Herrin, was habt ihr vor? Warum weist ihr das Hilfsangebot zurück?«
Die Herrscherin wandte den Kopf in Richtung des abgestürzten Gleiters, der viele Kilometer entfernt auf dem Gletscher aufgeschlagen war. Eine schwarze Rauchfahne markierte die Stelle. »Herkales, wir sind in unseren Schutzanzügen und Körperschirmen vor diesen Umweltbedingungen sicher. Mit den Fluganzügen können wir uns schnell bewegen. Falls der Seelenwanderer aber an Bord der
Atlantika
gehen kann, kommt es zu einer Katastrophe. Er würde versuchen das Flaggschiff zu vernichten und die hilflosen Flüchtlinge auf dieser Welt tyrannisieren. Das werden wir unter allen Umständen verhindern! Wir müssen seinen Unterschlupf finden, die Bestie aufspüren und den Deportierten helfen. Ich bin nicht bereit mich vor der Dunklen Bruderschaft zu beugen. Was immer der Gegner mit unserem Volk auf dieser Welt angedacht hat, es wird nicht eintreten!«
Der Schildträger neigte den Kopf und sicherte seine
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