Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
versehen. Ringe, Kreuze, und unbekannte Symbole verteilten sich über das gesamte Landefeld und gruppierten sich kreisförmig um die einzige Erhebung, die genau aus dem Mittelpunkt der Plattform ragte. Diese Erhebung erwies sich als kleines Plateau, das über eine Art Stufentreppe von vier Seiten bestiegen werden konnte. Aus dem Plateau ragten zwei überdimensionale Kristallstrukturen in den Himmel, die Maya auf eine Höhe von rund dreißig Meter schätzte.
»Haben sie so etwas schon einmal gesehen?«, fragte Sati beeindruckt.
»Nein«, gestand Maya, »Ich habe keine Ahnung was das hier für eine Anlage ist.
»Niemand hat so etwas bisher gesehen«, kam es aus dem Empfänger der Sprechanlage. Es war die Stimme von Hugh Fosset.
Maya sah sich um und suchte die Umgebung ab, konnte aber keine Spur von dem Milliardär finden.
»Wo stecken sie? Kommen sie heraus, Fosset!«
Dann nahm Maya eine Bewegung wahr. Sie sah zwei Männer aus dem Schatten der Eagle treten.
»Ich bin nicht allein, Kommandantin. Mein Leibwächter und Berater ist bei mir.«
»Ich heiße Samuel McCord«, stellte sich der zweite Mann vor.
»Treffen wir uns in der Mitte zwischen den beiden Maschinen«, verlangte Maya und gab Sati ein Zeichen ihr zu folgen. Kurze Zeit später standen sie sich auf der weiten Fläche gegenüber.
»Ich weiß«, kam Hugh Fosset der Kommandantin zuvor. »Sie müssen sehr wütend auf mich sein, schließlich habe ich ihnen diese Unannehmlichkeiten bereitet. Ich muss leider auch einräumen mich schwer geirrt zu haben, denn das hier ist eigentlich nicht wonach ich gesucht habe.«
Maya und Sati sahen sich kurz an. Die Kommandantin hatte bereits eine heftige Entgegnung auf den Lippen, besann sich aber anders.
»Über die Konsequenzen sprechen wir später Fosset«, antwortete sie kühl. »Zuerst erklären sie mir welcher Teufel sie geritten hat, diese Wahnsinnstat überhaupt auszuführen!«
Fosset sah beschämt zu Boden. Stattdessen antwortete sein Begleiter.
»Wir vermuteten, dass wir das verschollene Flaggschiff der Progonauten aufgespürt haben, doch das hier ...«, McCord breitete die Arme aus, »... ist etwas ganz anderes.«
»Sie meinen die
Atlantika
?«, fragte Maya Ivanova verblüfft. Auch sie hatte den Bericht Vasinas eingesehen und aufmerksam studiert.
»Stattdessen sind wir auf ein neues Geheimnis gestoßen«, ergänzte Fosset bereits eine Spur tatkräftiger. »Wir haben jetzt die einmalige Gelegenheit diese Plattform zu erkunden. Sie haben sicher schon bemerkt, dass wir hier normaler Schwerkraft ausgesetzt sind. Doch haben sie auch die Atmosphäre in dieser glockenförmigen Sphäre überprüft? Es handelt sich um ein Sauerstoff-Stickstoffgemisch! Wir können hier frei atmen. Die Erbauer dieser Plattform waren uns offenbar ähnlich.«
Maya warf Sati einen fragenden Blick zu und der nickte überrascht. Er hatte Fossets Behauptung gerade überprüft.
»Und dann diese merkwürdige Struktur im Zentrum der Scheibe! Das sieht aus wie zwei überdimensionale Kristallblöcke die aus dem Boden wachsen. Wir müssen uns das unbedingt ansehen!«
Mayas Blick folgte Fossets Arm und pendelte kurz zwischen dem Milliardär und der eigentümlichen Struktur hin und her.
»Ich fürchte, wir werden keine Gelegenheit haben, unsere Entdeckung mit der Nachwelt zu teilen. Eine Rückkehr ist ausgeschlossen. Wir sind bereits zu tief in die Neptunatmosphäre hinabgestürzt. Der Antrieb unserer Hawk ist nicht stark genug die Schwerkraft Neptuns zu überwinden. Wir müssen für ihre Neugierde und Abenteuerlust einen hohen Preis zahlen, nämlich mit unserem Leben!«
Fosset griff an den Verschluss seines Raumhelmes. Bevor Maya ihren Warnruf über die Lippen brachte, faltete Fosset bereits seinen Schutzhelm zurück und sog die Luft tief ein.
»Fosset! Verdammt noch mal! Was tun sie da!«, rief Maya wütend.
»Ich spare den Sauerstoff meiner Anzugversorgung, Kommandantin. Wer weiß, ob wir die Anzüge später noch dringend benötigen. Ich sagte ihnen doch wir können hier frei atmen.«
Maya trat nahe an den Milliardär heran und ergriff ihn hart an seinen Schultergurten.
»Ihretwillen will ich hoffen, dass sich in der Atmosphäre keine Spuren hoch toxischer Elemente befinden. Glauben sie wirklich, ihr ziviles Analysegerät kann alle Gefahren erfassen? Über das Vorhandensein eventuell unbekannter Viren, Pilzsporen oder Krankheitskeime will ich gar nicht erst sprechen!«
Fosset lächelte unsicher und warf seinem Begleiter einen
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