Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
seiner Entdeckung beobachtet und aus dem All erforscht. Leider scheint dieses Energiefeld unsere Systeme zu beeinträchtigen. Auf die Idee uns einfach in den Gasplaneten zu stürzen, sind wir bisher allerdings noch nicht gekommen.«
Täuschte sich Fosset, oder hatte er gerade ein Lächeln an ihr bemerkt?
Maya Ivanova faszinierte den Milliardär. Ihre resolute Art gefiel Fosset und er hatte keinerlei Probleme sich ihrer Führung unterzuordnen. Die Kommandantin machte sich vorwiegend Gedanken darüber, wie die Gruppe wieder heil zurückkehren konnte. Es ging ihr nicht um Geld oder um das Privileg als erste diese mysteriöse Entdeckung zu melden, sondern um das Wohlergehen der kleinen Gruppe. Fosset musste sich selbst eingestehen, dass dieses Verhalten ihn sehr beeindruckte und er beschloss Maya eine der vielen Sorgen abzunehmen.
»Wissen sie, unsere Situation ist nicht so hoffnungslos wie sie vielleicht denken mögen.«
Maya reagierte nicht auf Fossets Vorstoß.
»Ich weiß, die Hawk ist nicht in der Lage dieses Höhenniveau über Neptuns Oberfläche zu verlassen, aber wir haben ja noch die Eagle.«
»Sie sollten mich nicht verärgern, Fosset. Die Eagle ist ein veraltetes Modell, Jahre hinter der aktuellen Entwicklung zurück.«
»In der Maschine steckt mehr als sie denken. Wir haben einen Beschleuniger installiert, ein starkes Atomtriebwerk, das genug Schub aufbringen kann, um diese Station wieder zu verlassen. Natürlich immer vorausgesetzt, die Eigentümer dieser Plattform erlauben uns das.«
Maya Ivanova war wie angewurzelt stehen geblieben.
»Was sagen sie da? Sie haben eine Modifikation an der Maschine vorgenommen?«
»Ich habe keine Kosten gescheut«, bestätigte Fosset.
»Sati!«, Mayas Stimme war schneidend. »Lassen sie sich von Fosset die Schubdaten des Eagle Triebwerks geben und rechnen sie nach, ob wir die nötige Fluchtgeschwindigkeit erreichen können.«
Die Kommandantin wandte sich wieder Fosset zu. »Ach ja, eins noch.«
Fosset lächelte ihr offen entgegen. »Ja?«
»Ihre Maschine ist hiermit beschlagnahmt!«
Nach diesen Worten setzte Maya ihren Marsch fort und ging weiter auf das Zentrum der Plattform zu.
»Ist sie nicht bezaubernd?«, fragte McCord amüsiert.
Fosset lächelte säuerlich. »Ja, in der Tat.«
Die kleine Gruppe hatte schließlich das Objekt im Zentrum erreicht. Maya Ivanova musste den Kopf in den Nacken legen, um zu den kristallinen Säulen hinaufzublicken.
»Was könnte das sein, Sati?«, fragte die Kommandantin leise.
Der mongolische Ortungsspezialist zuckte viel sagend mit den Schultern.
»Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Die Stufen, die rings um das Objekt angeordnet sind, deuten zumindest darauf hin, dass man da hinaufgehen kann. Meinen sie nicht?«
»Ich bin dafür, dass wir es riskieren und ein Auge auf diese Säulen werfen«, schlug Fosset vor. »Von dort oben müsste man außerdem eine gute Rundumsicht haben. Vielleicht machen wir so weitere Entdeckungen.«
Maya sah sich nochmals prüfend um und stieg dann langsam die Treppen hinauf.
»Die Schritthöhe entspricht ungefähr unseren Körpermaßen«, bemerkte McCord.
»Worauf wollen sie hinaus?«, kam es von Sati.
»Nun ja, die Zusammensetzung der Atmosphäre, die verträgliche Schwerkraft, die Schritthöhe der Stufen... Alles deutet darauf hin, dass die Erbauer uns in vieler Hinsicht ähnlich sind.«
»Möchten sie darauf wetten?«, fragte die Kommandantin nur und setzte ihren Weg fort.
Je höher sie hinaufstieg, desto mehr wuchsen vor ihr die Kristallsäulen in die Höhe. Als die Gruppe schließlich das Ende des Aufgangs erreicht hatte, musste Maya ihre erste Schätzung korrigieren. Die beiden Gebilde ragten mindestens fünfzig Meter in die Höhe.
Das kleine Plateau, das sie soeben erstiegen hatten, zeigte keine weiteren Auffälligkeiten. Es erschien glatt und makellos. Der Boden war mit achteckigen Platten belegt, die ohne die kleinste Fuge zu bilden zusammenpassten. Satis Analysegeräte verweigerten eine genaue Materialbestimmung. Auch bei den beiden Kristallsäulen versagte das Gerät den Dienst.
Der Mongole war ratlos.
»Diese Säulen durchmessen fünf Meter, sind dreiundvierzig Meter hoch und ihre Grundfläche ist achteckig. Die beiden Gebilde stehen exakt zweiunddreißig Meter auseinander. Mehr kann ich leider nicht ermitteln.«
Fosset sah nachdenklich zwischen den beiden Säulen hin und her, während Maya vom erhöhten Standpunkt aus die Plattform nach weiteren Auffälligkeiten
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