Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
näherte sich der treibenden Eagle schnell an. In letzter Sekunde gelang es der Elitemannschaft die Eagle magnetisch einzufangen und an der Rumpfhülle des Kreuzers zu verankern. Dann entfernte sich die
Blue Moon
wieder aus dem Nahbereich Neptuns.
»Das war knapp!«, meldete sich Petrow kurz danach. »Wir versuchen das Schiff jetzt in einen Hangar zu manövrieren. Ich nehme in Kürze wieder Kontakt mit ihnen auf!«
Die Besatzung konnte verfolgen, wie die Rettungsteams die Eagle einschleusten und sich ihr unter allen erdenklichen Sicherheitsvorkehrungen näherten.
Dann sprengte das Rettungsteam die Außenluke des Kleinraumschiffes und drang in das Innere vor.
Kurze Zeit später meldete sich der Einsatzleiter mit belegter Stimme. »Wir haben nur eine Person vorgefunden. Der Mann...«, dem Offizier versagte kurz die Stimme, denn damit war klar das es sich nicht um Maya Ivanova handelte, »... der Mann ist schwer verletzt und muss dringend auf die Krankenstation überführt werden. Wir haben zahlreiche Quetschungen und Brandverletzungen festgestellt. Das Innere der Eagle sieht entsprechend verwüstet aus. Fast alle Instrumente sind zerstört, es hat wohl einen Brand gegeben, der aber von der Bordanlage unter Kontrolle gebracht wurde. Die Person ist ohnmächtig und liegt in einem komatösen Zustand.«
Ein Überlebender!
»Er kommt zu sich!«, rief einer der Ärzte.
»Puls und Vitalfunktionen stabilisieren sich!«, kam es von der Intensivkontrolle.
Petrow trat vorsichtig an das Krankenbett heran und musterte den Mann vor sich, der soeben die Augen aufschlug und ihn irritiert anblinzelte.
»Wie geht es ihnen?«, fragte der neue Kommandant der
Blue Moon
einfühlsam, doch der Verletzte brachte nur ein Stöhnen zustande.
»Wenn sie wieder sprechen können, dann müssen sie uns alles berichten. Sie sind der Einzige, der von diesem Wahnsinnsunternehmen wieder lebendig zurückgekehrt ist.«
Der Verletzte wurde von einem Hustenanfall geschüttelt und sofort eilten ein paar Ärzte herbei, die sich um ihn kümmerten.
Petrow erhielt vom medizinischen Personal deutliche Zeichen sich sofort zurückzuziehen, doch der Kommandant blieb hartnäckig.
»Wie ist ihr Name? Können sie mir wenigstens ihren Namen sagen?«
»Mein Name ist...«, kam es leise.
Petrow beugte sich herunter um die geflüsterten Worte besser zu verstehen.
»... mein Name ist McCord, Samuel McCord.«
»Was ist mit den Anderen geschehen? Was können sie mir erzählen?«
»Sie sind alle tot!«, kam es von McCord zurück. »Fosset ist wahnsinnig geworden und in der Atmosphäre gestorben, die Hawk ist abgestürzt und verglüht.«
Petrow packte McCord an den Schultern und rüttelte ihn solange, bis ihn die Ärzte gewaltsam vom Krankenbett zurückzogen.
»Was haben sie gesehen? Was ist dort unten vor sich gegangen?«, rief er McCord zu.
McCord richtete sich halb auf und sah Petrow direkt in die Augen.
»Fosset hat sich getäuscht. Dort ist nichts. Wir fanden eine atmosphärische Anomalie und ich drängte ihn umzukehren. Doch Fosset beharrte darauf, auf dem riesigen Eisklumpen zu landen! Er verließ das Schiff und hörte nicht auf mich. Er ist wahnsinnig geworden und dabei umgekommen. Erst als ich sicher war, dass ich ihm nicht mehr helfen konnte, löste ich die Rückkehrautomatik aus. Ich bin froh, dass sie mich gerettet haben.«
McCord fiel auf das Krankenbett zurück und die behandelnden Ärzte drängten Petrow endgültig aus der Intensivstation.
Vor dem großen Sichtfenster blieb er nochmals stehen und warf einen nachdenklichen Blick auf McCord, der offenbar erneut in Ohnmacht gefallen war.
Irgendetwas passte für Petrow nicht zusammen und er entschloss sich McCord zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu befragen.
Sein letzter Wille
Belinda Morgan brach das holografische Siegel und überflog die geprägte Folie mit Fossets biometrischer Kennung. Dann weiteten sich ungläubig ihre Augen und sie sah kurz in die Runde der Anwesenden. Bevor sie den letzten Willen des Multimilliardärs verlas, räusperte sie sich entschlossen.
»Ich, Hugh Fosset, bin zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unter den Lebenden. Falls mich der Tod bei einem Abenteuer oder einer Entdeckungsreise ereilt hat, dann seid alle gewiss, es war ein Ende wie ich es mir immer gewünscht habe.«
Belinda musste hart schlucken, bevor sie fortfahren konnte. »Durch einen glücklichen Zufall bin ich zu einem vermögenden Mann geworden, habe ein für eure Maßstäbe exzentrisches Leben geführt
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