Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
durchführen zu können, hatte sie bisher noch nicht sehen können. Ihre Lage war alles andere als ermutigend.
Was sollte mir dieses Wissen auch nutzen
, dachte sie niedergeschlagen. Der geheimnisvolle Inprint des Tachyonenportals war längst verflüchtigt und eine direkte Rückkehr war nach Meinung des Pleunaters nun nicht mehr möglich. Um von dieser Welt zu fliehen, müsste sie die Technik des Portals verstehen und richtig anwenden können, ein aussichtsloses Unterfangen.
Während Maya Ivanova bewegungslos in der sengenden Hitze stand und über ihr Schicksal nachdachte, reifte in ihr ein verzweifelter Plan. Nur wenn sie den Herrn der Welt zwang ihr den Rückweg zu ermöglichen, gab es vielleicht noch eine Chance. Wenn sie weiter abwartete und mit ihrem Schicksal haderte, würde sie tatsächlich eines Tages hier sterben, genau so wie Paafnas es vorausgesagt hatte.
Dunkelheit legte sich plötzlich über den Platz und erlöste Maya von den sengenden Strahlen der Vormittagssonne. Einen Augenblick lang schloss sie dankbar die Augen, dann zuckte sie zusammen und blickte verblüfft nach oben. Ein riesiger Körper hatte sich lautlos vor die Sonne geschoben und warf seinen Schatten über die Burg der Treugolen und das umgebende Land. Dann sah Maya Ivanova weitere Objekte, die in einiger Entfernung aus den Wolken fielen und offenbar zur Landung ansetzten.
Das sind Raumschiffe! Eine ganze Flotte
, dachte Maya erschrocken und gleichzeitig fasziniert.
Das Nächste der fremden Schiffe schickte sich gerade an, genau vor der Burg im Sandmeer zu landen.
Auch die Treugolen starrten zu den im Landeanflug befindlichen Schiffen hinauf und wirkten dabei eingeschüchtert und nervös. Mehrmals lösten sie ihre Schockstrahler aus und streckten damit Gefangene zu Boden.
Ihr Feiglinge
, dachte Maya erzürnt. Die Gefangenen hatten ihr Mitgefühl. Dann beobachtete sie aufmerksam das Schiff, welches der Burg am nächsten war.
Es ist sehr groß, erfasste Maya, etwa vierhundert Meter hoch. Die Grundform der Schiffszelle ist kegelförmig, jedoch mit mehreren Aufbauten und Kuppeln versehen. Es kann in dieser Höhe schweben, also versteht man es an Bord die Schwerkraft zu manipulieren. Die Konstruktion macht einen bedrohlichen Eindruck, gleichzeitig wirkt es wuchtig und robust. Die gesamte Hülle ist mit grünlichem Metall überzogen und stark gepanzert. Es könnte sich um ein Kriegsschiff handeln, schloss Maya im Gedanken.
Mayas Hände begannen zu zittern. Das Erscheinen der so genannten Gäste hatte sicherlich nichts Gutes zu bedeuten. In ihren Gedanken sah sie bereits die fremden Raumschiffe aus dem Tachyonenportal in der Neptunatmosphäre treten und über die Welten der Menschheit herfallen. Beruhige dich, fasste sie sich mühsam. Die Schiffe sind zu groß für das Portal!
Auch die anderen Gefangenen wurden beim Anblick der ankommenden Flotte sichtlich nervös. Einige von ihnen zeigten Reaktionen wie Panik und Fluchtverhalten, doch die Treugolen waren in der Anwendung ihrer Schockwaffen gnadenlos. Mehrmals hintereinander von den Schockstrahlern getroffen zu werden, konnte durchaus tödlich sein.
Kannten einige von den Gefangenen vielleicht die Lenker dieser Schiffe bereits und wussten wie gefährlich sie waren? Erneut bedauerte es Maya, dass sie sich mit ihren Leidensgenossen nicht verständigen konnte. Direkt neben ihr stand ein Wesen, das entfernt an eine aufrecht gehende Schildkröte erinnerte. Es hatte beim Anblick der Schiffe angstvoll den Kopf eingezogen und spähte misstrauisch zu den Treugolen hinüber. Erst sah Maya, dass der schillernde Panzer dieses für sie exotischen Wesens zahlreiche Schrammen und Brandflecke aufwies.
»Hast du diese Schiffe schon einmal zuvor gesehen? Wer sind diese Besucher?«, flüsterte Maya ihm schnell zu, doch sie erhielt keine Antwort. Das gepanzerte Wesen sah sie nur unverständlich an und starrte dann wieder nach oben.
Als sie ein Geräusch hinter sich wahrnahm, wagte sie sich nicht mehr zu bewegen. Wie befürchtet war plötzlich Knockmergs Stimme zu hören: »Denk an meine Warnung! Eine falsche Bewegung und ich werde nicht zögern!«
Täuschte sich Maya, oder hörte sie Angst und Unsicherheit in Knockmergs Worten mitschwingen? Fürchtete sich der Anführer der Treugolen ebenfalls vor den Gästen?
Maya beobachtete wie die Kegelraumer schließlich zum Stillstand kamen. Sie setzten nicht etwa im Sandmeer auf, sondern verharrten rund zwanzig Meter über Bodenhöhe in der Schwebe. Die Spitze
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