Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
der Kegelraumer war dabei in den Himmel gerichtet.
Maya konnte nicht umhin, die Schiffe der Ankömmlinge zu bewundern. Die Technologie dieser Raumfahrer war sehr weit entwickelt. Kein Pulsar Kreuzer, nicht einmal die neue
Blue Moon
, war in der Lage derartige Manöver innerhalb einer Atmosphäre zu fliegen.
Maya wusste nicht ob Knockmerg noch immer hinter ihr stand, es war ihr auch egal. Sie ließ die fremden Schiffe nicht mehr aus den Augen und prägte sich jedes Detail ein. Was für Wesen bauten ihre Schiffe auf diese Weise? Ihre Frage wurde kurze Zeit später beantwortet.
Überall in den unteren Regionen des Schiffes öffneten sich wie auf ein stummes Kommando zahlreiche Luken und unzählige Flugscheiben strömten ins Freie.
Sie verlassen ihr Schiff, landen die Ankömmlinge etwa Truppen?
Maya kniff die Augen zusammen und versuchte Einzelheiten zu erkennen. Es handelte sich im Prinzip um ähnliche Fluggeräte, wie sie auch von den Treugolen zur Kontrolle der Gefangenen eingesetzt wurden. Mit diesen Flugscheiben kamen jedoch ganz andere Wesen an, wie Maya selbst aus dieser Entfernung deutlich erkennen konnte.
Die Treugolen ließen die Gefangenen enger zusammenrücken und so kam auch Paafnas wieder näher an Maya heran. Die Flugscheiben begannen wie ein Schwarm das Portal zu umkreisen, einige von ihnen steuerten aber auch die Gefangenen an und überflogen mehrmals die Aufstellung. Dies geschah so schnell, dass Maya nur einen kurzen Blick auf die Fremden erhaschen konnte. Eines war jedoch offensichtlich, die Gäste kümmerten sich weder um die Gefangenen, noch um die Treugolen.
Sie sind hier um den Herrn der Welt zu treffen, wir sind ihnen vollkommen gleichgültig.
Maya beobachtete wie einige der Flugscheiben direkt neben dem Portal aufsetzten und glaubte ihren Augen nicht zu trauen, denn die Silhouette von Wesen dieser Art hatte sie bereits einmal gesehen!
Auch wenn die Entfernung zum Portal relativ groß war, schoss Maya sofort ein Gedanke durch den Kopf. Schwacken! Das müssen Schwacken sein!
Mayas Gedanken überschlugen sich. Die Kommandantin fühlte sich versucht aus dem Block der Gefangenen auszubrechen und auf die vermeintlichen Retter zuzulaufen, doch dann landete eines der Fluggeräte direkt neben den Gefangenen. Die Treugolen wichen respektvoll, fast schon überhastet zurück und Maya konnte erstmals einen der Besucher aus der Nähe betrachten.
Sie kannte den Schwacken Scorch aus zahlreichen Berichten, hatte sogar schon einmal direkt mit ihm kommuniziert. Das Wesen, welches offenbar schwer bewaffnet die Flugscheibe verließ, sah Scorch sehr ähnlich. Dennoch fielen Maya sofort einige gravierende Unterschiede ins Auge. Der Fremde war größer und wirkte kräftiger als Scorch. Die Tönung seiner Haut wies einen deutlichen Blaustich auf, was ihn ebenfalls von dem kosmischen Schrotthändler unterschied. Schwacken waren bekennende Eremiten, sie lebten die meiste Zeit allein. Hier hatte man es aber mit einer kleinen Armee dieser Quallenwesen zu tun. Einige Tentakel des vermeintlichen Schwacken waren zudem nicht zu reinen Greifwerkzeugen zurückgebildet, sondern endeten in spitzen Stacheln, die mit gefährlich aussehenden Widerhaken versehen waren.
Der Schuss aus einer Plasmawaffe ließ Maya zusammenzucken. Einer der Treugolen hatte sich zu nahe an das Portal herangewagt, welches nun vollkommen von den Ankömmlingen besetzt und umringt wurde. Der Treugole, von einer tödlichen Ladung getroffen, löste sich auf noch bevor sein sterbender Körper im Fall den Boden berührte.
Maya war von dieser Brutalität entsetzt, auch wenn es diesmal einen ihrer Peiniger traf. Es konnte sich bei den Quallenwesen nicht um Schwacken von Scorchs Art handeln, dessen war sich Maya nun sicher. Vielleicht hatte man es mit einer anderen, kriegerischen Volksgruppe dieser Spezies zu tun?
Direkt neben ihr hielt einer der Ankömmlinge inne.
Er ist auf mich aufmerksam geworden
, dachte Maya nur und riskierte einen Seitenblick.
Alle Treugolen, auch Knockmerg, hatten sich weit zurückgezogen, waren im Eingangsbereich ihrer Burg verschwunden und hatten ihre Gefangenen zurückgelassen. Der blauhäutige Schwacke bewegte sich auf dieselbe Art vorwärts wie Scorch, doch auf Maya wirkte er in seinen Bewegungen flinker und kraftvoller. Maya war sich nunmehr sicher, dass es eine enge Verwandtschaft zu den friedlichen Händlern gab. Dieser Schwacke besaß jedoch offenkundig eine andere Mentalität, denn er fuhr einige seiner
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