Nebular Sammelband XL 1 - Aufbruch der Menschheit (Episode 1-30 - "Die Große Erschütterung")
stachelbewehrten Tentakel aus und setzte sie wie Peitschen ein. Während er langsam aber unverkennbar auf Maya zu kroch, versetzte er den anderen Gefangenen schmerzhafte Schläge und stieß sie auf diese Weise rücksichtslos zur Seite.
Als das fremde Lebewesen Maya erreichte, stieß es plötzlich laute und kreischende Töne aus. Maya wagte nicht sich zu rühren. Die Rufe des vermeintlichen Schwacken kamen ihr fast wie Alarmrufe vor, klangen dabei schrill und aggressiv.
Warum versetzt mein Anblick das Quallenwesen so sehr in Erregung?
Mehrere Tentakel umschlangen die Kommandantin blitzschnell und verhinderten jegliche Abwehrversuche. Die klebrigen Fangarme umwickelten ihren Oberkörper und drückten schmerzhaft zu. Maya wurde die Luft aus dem Brustkorb gedrückt, dabei hob sie das Quallenwesen fast mühelos in die Höhe.
»Was willst du von mir!«, presste sie erschrocken hervor und begann sich so gut es ging zur Wehr zu setzen, gegen die harte Umklammerung konnte sie jedoch nichts ausrichten.
Nach wenigen Sekunden war die Kommandantin kaum noch imstande zu atmen. Sie wusste, dass sie kurz vor einer Ohnmacht stand. Dann fiel erneut ein Schatten über den Hof und der mörderische Druck löste sich fast augenblicklich. Der fremde Schwacke hatte sie einfach fallen gelassen, seine Fangarme zurückgezogen und kroch eilig zu seiner Flugscheibe zurück. Maya hielt sich ihren schmerzenden Arm und stöhnte. Der Griff des Schwacken hatte ihr einige Blutgefäße abgedrückt. Als sie die helfenden Hände von Paafnas spürte, konnte sie sich langsam wieder aufrichten. Ihr Zellengenosse half ihr auf die Beine und flüsterte ihr zu:
»Du hattest großes Glück! Soeben kommt der Herr der Welt mit seinem Gleiter am Portal an und die Fremden versammeln sich ebenfalls dort.«
Der Pleunater änderte die Fokussierung seiner Augen und beobachtete das Geschehen weiter. Aus dieser Entfernung konnte er weitaus besser sehen als Maya Ivanova und berichtete ihr fortwährend was sich auf dem Portalplateau abspielte.
Die Treugolen kümmerten sich in diesem Augenblick kaum um ihre Gefangenen, nur deshalb konnte Paafnas relativ frei mit Maya kommunizieren. Dennoch wagte er nur zu flüstern:
»Es kommt zu einer Aussprache zwischen dem Anführer der Besucher und dem Herrn der Welt. Er hat seinen Gleiter verlassen, versteckt seinen Körper aber unter einem Schutzfeld.«
Maya sah sich vorsichtig um. War das der richtige Moment einen Fluchtversuch zu unternehmen?
»Die Ankömmlinge nehmen vor ihm Aufstellung. Es sieht aus dieser Entfernung so aus, als ob sie seine Befehlsempfänger sind, aber ich kann mich täuschen. Soeben verlassen weitere Scharen dieser Wesen das nahe stehende Schiff. Sie tragen Ausrüstung mit sich und sind schwer bewaffnet.«
Mayas Gedanken überschlugen sich. Eine verwandte Art der Schwacken hier auf diesem Planeten, die fremde Flotte, der Herr der Welt im Gespräch mit ihnen, die Treugolen wie paralysiert... So eine Gelegenheit wird es so schnell nicht wieder ergeben!
Paafnas spürte Mayas Hand an seinem Arm und zuckte zusammen. Sichtlich nervös erklärte er: »Soeben wird das Portal aktiviert und ein größerer Trupp der Ankömmlinge durchschreitet das tachyonische Transportfeld!«
Diese Information war für Maya ausschlaggebend. Sie riss Paafnas förmlich mit sich.
Als Knockmerg wenige Minuten später zurückkehrte, war der Platz an dem seine beiden Gefangenen zuvor gestanden hatten leer.
Die Mine des Treugolen wurde zu einer Grimasse. Er schlug eine der Wachen nieder und schickte seine Leute auf die Suche. Weit konnten die beiden Flüchtlinge nicht kommen.
Störmanöver
»Sie wissen, dass ihr Ausstieg aus dem Vertrag einen herben Rückschlag für das Kolonieprojekt bedeutet. Wir werden die unterstützenden Arbeiten neu ausschreiben und vergeben müssen, was zu einer Verzögerung von einigen Jahren führen wird.«
Gesprochen hatte kein geringerer als der Wirtschaftsminister der Solaren Union, der sich zu diesem Zeitpunkt zufällig im Uranus System aufhielt um eine neue Forschungsstation einzuweihen.
»Ich weiß, dass mein Vorgänger anderer Auffassung war, aufgeschlossener gegenüber solchen Projekten, vielleicht sentimentaler bei dem Gedanken an die Eroberung des Sonnensystems. Ich denke hauptsächlich an die finanziellen Belastungen und die negative Bilanz, die dieses Unternehmen für meinen Konzern bedeutet. Ich bin Geschäftsmann und habe Fosset bereits zu Lebzeiten von einer Beteiligung an der
Weitere Kostenlose Bücher