Necromancer - The Death of the Necromancer
sie aber vergessen hatte.
Halle warf dem Sprecher einen kurzen Blick zu, die Lippen zusammengepresst, als hätte er Mühe, einen Ausbruch zu unterdrücken.
Defanse gestikulierte aufgebracht. »Sie glauben, dass sie mit dem Inspektor unter einer Decke stecken? Das ist doch absurd!«
»Meinen Sie, das war alles Zufall? Zufall, dass es genau dann passiert ist, als Ronsarde vor den Magistrat gebracht werden sollte?«
»Der Mann wurde von Aufrührern angegriffen und wäre fast umgebracht worden, da können Sie doch nicht davon ausgehen, dass das Ganze ein geplanter Fluchtversuch war. Ich habe strikten Befehl gegeben, dass die Konstabler den Inspektor durch den Übergang führen, außerhalb der Reichweite der Menge. Ich hätte sie gern gefragt, wer diese Order widerrufen hat, aber alle vier sind tot.«
»Sie vermuten eine Verschwörung? Lächerlich!« »Ronsarde hätte nie auf Magie zurückgegriffen, um zu fliehen, nicht, wenn das Leben seiner eigenen Konstabler auf dem Spiel steht«, warf Fallier ein. »Das hat jemand ohne sein Wissen geplant.«
»In der Tat, es ist nur eine Prellung. Sie hatten großes Glück.« Halle bemerkte Made lines zerrissenen Ärmel und blickte hinüber zu dem Konstabler, der bei der Tür wartete.
»Bringen Sie der Dame eine Jacke, damit sie draußen nicht behelligt wird.«
Obwohl er schon darauf brannte, in den Streit einzugreifen und seinen Freund Ronsarde zu verteidigen, fand er noch Zeit, an ihr schickliches Aussehen zu denken. »Vielen Dank«, flüsterte Made line.
Halle sah ihr in die Augen und zögerte. »Gern geschehen, junge Frau.« Damit stand er auf.
Made line nahm ihre Reisetasche und zog sich die Jacke des jungen Konstablers über, um ihr zerrissenes Kostüm zu bedecken. Dann verließ sie das Zimmer.
Nicholas war klar, dass sie sofort handeln mussten, solange im Gefängnis noch alles drunter und drüber ging.
Der Raum, in dem sie sich befanden, war kahl und leer und offensichtlich bloß als ein weiteres Hindernis auf dem Weg nach draußen gedacht. Hoch droben an der getünchten Wand flackerte eine einsame Gasflamme. Der Boden war mit Steinplatten bedeckt, und es gab nur eine andere Tür. Beim Anblick dieser festen Eichenpforte mit schweren Eisenplatten vor dem Schloss beschlich Nicholas ein mulmiges Gefühl. Er hatte nicht die geeignete Ausrüstung dabei, um diese Platten aufzubohren, selbst wenn er die dafür nötigen Stunden gehabt hätte. Wenn da verriegelt ist, sind wir erledigt. Er drückte den Griff, und ihm wurde fast schwindlig vor Erleichterung, als er sich bewegte. Vorsichtig zog er die Tür auf und sah einen schmalen, niedrigen Gang vor sich, der in regelmäßigen Abständen von Gaslampen beleuchtet war. In einer Richtung führte er zu einer weiteren schweren Tür, in der anderen lief er ungefähr parallel zur Außenmauer.
»Immerhin ein kleiner Fortschritt«, bemerkte Reynard mit leiser Stimme, als er nach ihm in die Tür trat. »Dass wir hier nicht wehrlos diesen Kreaturen ausgesetzt sind, meine ich. Allerdings, was unser weiteres Vorgehen betrifft …«
Nicholas zögerte. Ronsardes Gegenwart machte die Situation um ein Vielfaches komplizierter. »Wir könnten es am Haupttor versuchen oder uns dem ersten Beamten anvertrauen, dem wir über den Weg laufen …« Er warf dem Inspektor einen Seitenblick zu.
Ronsarde setzte ein grimmiges Lächeln auf. »Aber es wäre sicher schwer, eine gute Erklärung zu finden. Im Augenblick ziehe auch ich einen etwas unauffälligeren Abgang vor.« Er blutete aus einer Risswunde am Kopf, ein Auge war fast zugeschwollen, und er hinkte bei jedem Schritt. Ein schnelles Vorankommen war mit ihm unmöglich.
Na schön, dann bleibt uns keine andere Wahl. Den Blick auf den Inspektor gerichtet, fragte er: »Kennen Sie sich hier drin aus?«
»Nein, ich bin leider nur mit den öffentlich zugänglichen Räumen vertraut.«
Crack beobachtete Nicholas mit besorgtem Gesicht. Von ihnen allen hatte er die meiste Zeit hier verbracht, aber seine Erfahrungen beschränkten sich auf den Zellenblock. Und diesem Teil des Gefängnisses wollte Nicholas nicht näher kommen als unbedingt nötig. »Einen Moment bitte.« Er wandte sich halb zur Seite und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. »Ich war schon mal unter ähnlichen Umständen hier.« Nicht genau hier, sondern in den oberen Stockwerken.
Als er Crack zur Flucht verhalf, hatte er sich einen genauen Lageplan des Gebäudes eingeprägt, doch das war
schon mehrere Jahre her. Natürlich
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