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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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Verbündeten nicht mehr bedingungslos vertrauen kann, dürfte es schwer werden. Was den Drahtzieher von außen angeht, so richtet sich mein Verdacht gegen Count Rive Montesq.«
    Nicholas war wie vor den Kopf gestoßen, als er diesen Namen hörte. Count Rive Montesq …
    Mit einem mächtigen Schlag auf den Rücken holte ihn Reynard aus seiner Erstarrung. »Zuerst die Flucht, dann die Rache.«
    Nicholas setzte sich wieder in Bewegung. Jetzt ganz vorsichtig. Er musste einige Informationen preisgeben, um mehr zu erfahren, aber er durfte Ronsarde auf keinen Fall verraten, wie tief er in diese Sache verstrickt war. Sicher hatte ihn der Inspektor bereits als Nicholas Valiarde identifiziert, und wenn nicht, war es nur eine Frage der Zeit. Wenn er jedoch auch Donatien in ihm erkannte … Dann müsste ich ihn töten. Das wäre eine bittere Ironie des Schicksals, nachdem er, Reynard und Crack gerade ihr Leben aufs Spiel
gesetzt hatten, um ihn zu retten. Aber ich hätte keine andere Wahl. Nicht wenn außer ihm auch Madeline und die anderen ins Gefängnis kommen würden. »Wissen Sie was über den Zauberer, der da beteiligt ist?«
    »Ich weiß nur, dass es ihn gibt, dass er Nekromantie praktiziert und dass er völlig irrsinnig ist«, erwiderte Ronsarde. »Unter Umständen hätte ich schon viel mehr herausgefunden, wenn meine Ermittlungen nicht so unverhofft durch meine Verhaftung zum Stillstand gekommen wären.«
    »Es ist sehr wahrscheinlich …« Nicholas hatte fortfahren wollen: … dass er sich für Constant Macob hält. Doch ein Schrei weiter vorn im Korridor schnitt ihm das Wort ab.
    Vor Schreck blieben alle wie angewurzelt stehen, und Nicholas tastete nach dem Revolver in seiner Tasche. Doch nun herrschte Stille. Schließlich unterbrach Reynard das angespannte Schweigen. »Ich kann mir zwar gut vorstellen, dass die Leute an einem Ort wie diesem gelegentlich Schreie ausstoßen, aber …«
    »Aber nicht so tief unter dem Zellenblock«, beendete Nicholas den Satz. »Hier unten dürfte eigentlich überhaupt niemand sein.« Andererseits hatte Octaves wahnsinniger Zauberer auch bisher keine Mühen gescheut, um sie zu beseitigen. Da ließ er sich bestimmt nicht von Gefängnismauern aufhalten.
    Erneut brach aus der tiefen Stille des Gemäuers ein jäher Schrei. Er klang deutlich näher als der erste. »Zurück!«
     
    Mit raschen Schritten entfernte sich Madeline von der Präfektur, aber sie schlug nicht den Weg zur Lagerhalle ein, sondern die entgegengesetzte Richtung zur Courts Plaza. Als der Beamte die Männer erwähnt hatte, die zusammen
mit Ronsarde ins Gefängnis geflohen waren, war ihr mit einem Schlag flau im Magen geworden. Natürlich gab es keine Garantie dafür, dass es Nicholas und die anderen waren … Doch wenn er jemanden um Hilfe geschickt hatte, dann bestimmt zur Lagerhalle, die nicht weit entfernt war. Das hieß, Cusard und Lamane waren vielleicht verständigt worden.
    Sie suchte die Straßen und Gassen am Rand des Platzes ab, durch die noch immer kopflose Menschen flohen. Schließlich erspähte sie Cusards abgestellten Stallwagen, dessen Pferde am Geländer einer öffentlichen Tränke festgemacht waren. Schon nach wenigen vorsichtigen Schritten entdeckte sie Cusard und Lamane, die heftig vor dem Wagen miteinander diskutierten.
    Sie schienen erleichtert, als sie sie erkannten. Das hieß wohl, dass sie ihr gleich ein heikles Problem aufhalsen würden. Cusards Begrüßung bestätigte Madelines Verdacht. »Wir sitzen in der Tinte.«
    »Nicholas und die anderen?«
    »Im Gefängnis.«
    Made line stieß einen besonders wüsten Fluch aus, ein Luxus, den sie sich im Beisein Dritter normalerweise nicht gestattete. Lamane starrte sie schockiert an. Sie wandte sich an Cusard. »Das hatte ich befürchtet. Wie ist es dazu gekommen?«
    Cusard warf einen Blick auf eine Gruppe Konstabler, die in ihre Richtung marschierten, und winkte sie in die nächste Seitengasse. Sie gingen ein paar Schritte hinein, und Madeline hob aus alter Gewohnheit ihren Rock, um ihn nicht an den Pflastersteinen zu beschmutzen. Am anderen Ende mündete die Gasse in eine Straße, auf deren gegenüberliegender
Seite sich eine schwarze Mauer erhob. Die Gefängnismauer.
    »Der Inspektor is angegriffen worden, wie sie ihn aus der Präfektur rausgebracht ham«, berichtete Cusard. »Auf dem Platz war ein riesiger Menschenauflauf, ein echter Mob. Nic hat eine Falle gewittert und Devis zu uns geschickt. Aber wir waren zu spät und konnten nur noch

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