Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
Vom Netzwerk:
damit sie den Apparat mit beiden Händen halten konnte.
    »Näher, ganz nah.« Sie zog die Brauen zusammen, dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, es flaut ab, als ob … Jetzt hat es ganz aufgehört.« Nachdenklich ließ sie den Blick über die Mauern gleiten. »Es war, als hätte sich irgendwas, das ihr nicht gefällt, durch einen angrenzenden Schacht bewegt.«
    Nicholas nickte. Damit waren alle Zweifel über die Reichweite der Kugel beseitigt. »Wir müssen umkehren.«
    Sie machten sich auf den Weg zurück zur letzten Abzweigung. Nicholas überlegte, dass die Monde Street ungefähr von Osten nach Westen verlief und bei ihrem Bau schräg auf den Festungswall getroffen wäre, wenn dieser noch gestanden hätte. Er musste versuchen, sich das Ganze vorzustellen, weil ihm der Plan hier nicht weiterhalf. Die Kanalschächte verliefen parallel zu den Straßen, aber es waren nicht diese Straßen, die er vor sich sehen wollte, sondern die schmalen, kaum passierbaren Gassen und Wege, an deren Stelle sie getreten waren. »Es muss hier sein. Die Katakombe lag bestimmt hinter dem Wall.« Im Schein der Lampe betrachtete er die pilzbedeckte Mauer der Abzweigung.
    Mit einem behandschuhten Finger ertastete Madeline den Stein unter dem Schwammgewächs. »Unter diesem Zeug könnte leicht ein Loch oder eine Tür sein. Wissen wir, auf welcher Seite des Kanals sich die Katakombe befindet?«
    Nicholas schüttelte den Kopf. Die Erbauer konnten den Schacht genau durch die Katakombe gelegt haben, so wie sie es bei den Zellen unter dem alten Festungswall getan hatten. »Du schaust drüben, ich schaue hier.«

    Nicholas behielt die Lampe, da sie die Kugel hatte. Aber trotz der geringen Breite der Röhre reichte das Licht nicht, und sie mussten hauptsächlich mit den Händen suchen. Nachdem sie sich ungefähr fünf Meter tastend vorangearbeitet hatten, stolperte Nicholas plötzlich. Die Oberfläche der Mauer gab nach, und er erkannte, dass es kein Stein war, was er da spürte, sondern verrottetes Holz. Er zog den Arm zurück und fühlte ein Zupfen am Ärmel. Mit einer heftigen Bewegung warf er sich nach hinten, weil er glaubte, dass ihn jemand gepackt hatte, aber er kam so mühelos frei, dass er hart auf dem Laufgang landete. Sein Jackenärmel war zerrissen. Als er sich aufrappelte, dämmerte ihm, dass er wahrscheinlich an dem Metallrahmen hängen geblieben war, der das verrottete Holz umspannte. Idiot. Trotzdem, es wäre ziemlich unpraktisch, wenn mir ausgerechnet jetzt ein Ghul den Arm ausreißen würde.
    »Alles in Ordnung?« Mühsam kämpfte sich Made line durch den Morast auf ihn zu.
    »Ja, bin nur ein bisschen erschrocken.« Er half ihr hoch auf den Laufgang. Während ihre Hand noch in der seinen lag, musterte er sie. Stiefel, Hose, Jacke, alles war mit unaussprechlichem Schmutz bedeckt, und mit dem tief ins Gesicht gezogenen Hut und dem Tuch um Mund und Nase erinnerte sie an eine Grabräuberin. Sein eigener Aufzug war bestimmt noch schlimmer. »Wenn Ghule mit dem Geruchssinn jagen, dann haben wir nichts zu befürchten.«
    »Hmm.« Sie zog die Hand zurück und umfasste wieder die Kugel. »Jetzt bebt sie wieder.«
    »Dann sind wir auf der richtigen Spur.« Nicholas wandte sich der Tür zu, von der nicht mehr viel übrig war. Kaum mehr als eineinhalb Meter hoch, war sie bis auf Streichholzstärke
verrottet und wurde nur noch von dem verrosteten Metallrahmen zusammengehalten. Nicholas vergrößerte das Loch, das er aus Versehen gemacht hatte, um auf die andere Seite zu spähen. Er entdeckte einen engen Durchgang, dessen Mauern glitschig waren von der Feuchtigkeit in der Kanalisation.
    Sie brachen ein Stück aus der Tür, um hindurchklettern zu können, und traten in den Gang. Als er etwas von dem dichten Schlammbelag an der Wand wegkratzte, stellte Nicholas fest, dass sie aus großen, regelmäßigen Steinblöcken gebaut war. Die Decke dagegen schien aus dem natürlichen Fels zu bestehen, durch den der enge Korridor getrieben worden war.
    »Glaubst du, das ist ein Teil des Festungswalls?«, flüsterte Made line. »Wirkt nicht so, als würde es zur Kanalisation gehören.«
    »Ja, das sind wahrscheinlich die Überreste der unteren Ebene. Wir sind in dem Gang, der früher zu den Zellen geführt hat.«
    »Wenn die Kugel so weiterzittert, fällt sie noch auseinander.« Sie klang beklommen.
    »Also ist es nicht mehr weit.«
    »Nicholas.« Jetzt war ihr Ton gereizt. »Dieses nonchalante Getue geht mir allmählich auf die Nerven.«
    »Wäre es dir

Weitere Kostenlose Bücher