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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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deutete auf den Stallwagen, und Lamane stürzte ohne weitere Anweisungen darauf zu. Reynard wandte sich an Madeline. »Was war denn?«
    »Ich hab den Kutscher losgebunden.« Sie hatte ihren Hut verloren. Ohne an ihre Verkleidung zu denken, fuhr sie sich mit der Hand durch das zerzauste Haar, und die dunklen Locken fielen ihr auf die Schultern. »Ich wollte ihm eine Chance geben. Die Kreatur hat nicht durch die Tür gepasst und angefangen, gegen die Mauer zu prügeln. Er wurde von einem Balken getroffen.«
    »Nicht hier«, flüsterte Nicholas eindringlich. »Später.« In diesem Moment war die Kalesche heran, und sie sprangen hinein.

9
    I ch hab es nicht mal richtig zu Gesicht gekriegt«, bekannte Made line. »Und du?«
    »Auch nicht. Es war zu dunkel.« Inzwischen hatten sie sich ein gutes Stück von dem unglückseligen Kutschenhof entfernt und fast den Fluss erreicht. Reynard hatte ihnen erzählt, dass Crack aus der Vordertür geschleudert worden war, als das Geschöpf durch den Boden brach. Crack hatte die anderen davon abgehalten, zurück ins Haus zu laufen und war selbst vorsichtig hineingekrochen, um Nicholas herauszuholen. Wahrscheinlich hat er uns allen damit das Leben gerettet. Wäre jemand mit einer Lampe ins Wohnzimmer gestürmt, hätte keiner von ihnen eine Chance gehabt. Für jemanden, der beschuldigt worden war, in einem grundlosen Zornesausbruch mehrere Menschen getötet zu haben, bewahrte Crack in Krisen erstaunlich kühlen Kopf. Leider war das den Richtern bei seinem Prozess völlig entgangen.
    Nachdem sie den Fluss überquert hatten, klopfte Nicholas in einer unbelebten Seitenstraße an die Decke, damit Devis bremste. Nicholas stieg aus der Kalesche, um sich kurz mit ihm zu besprechen. Dann bat er Cusard und Lamane, sich von ihnen zu trennen und zurück in die Lagerhalle zu fahren.

    Wieder in der Kutsche fielen ihm zum ersten Mal die Splitter auf, die er sich eingezogen hatte, als er mit bloßen Händen an den Brettern vor dem Fenstern riss.
    Made line hatte seine Anweisung an Devis gehört. »Wir fahren zu Arisilde?«
    »Ja. Wir müssen rausfinden, wie uns dieses Wesen aufgespürt hat.« Außerdem brauchen wir Hilfe. Nicholas ließ sich in den Sitz zurücksinken, als die Kalesche mit einem Ruck anfuhr. Cusards Stallwagen zog an ihnen vorüber, und Lamane hob die Hand zu einem nervösen Gruß. Das schwere Gefährt rumpelte in eine Querstraße davon. Nicholas musste davon ausgehen, dass Octaves Zauberer jetzt von allen wusste, die in dem Haus gewesen waren. Daher mussten sie in Bewegung bleiben, bis Arisilde sie schützen konnte.
    »Lohnt sich das denn?« Reynard kannte den Magier erst seit einigen wenigen Jahren. In Lodun, auf der Höhe seiner Macht, war er ihm nie begegnet. »Ich meine, hat das überhaupt einen Zweck?«
    »Heute im Valent House ist er mühelos mit diesem Ghul fertig geworden. Wir müssen einfach darauf hoffen, dass er am Nachmittag nicht wieder seiner Sucht erlegen ist.« Eine ziemlich schwache Hoffnung.
    »Meinst du, dieses Geschöpf wird es wieder versuchen?« Reynard blickte ihn an.
    »Zu unserer Sicherheit sollten wir damit rechnen.«
    Made line, die in die Betrachtung der dunklen Straße versunken war, sah auf. »Ja, das sollten wir allerdings.«
    Die Kunde von den beunruhigenden Ereignissen auf der anderen Seite des Flusses hatte die Street of Flowers noch nicht erreicht. Alles war wie sonst in Philosopher’s Cross:
farbige Lampen über den Marktbuden, fröhliches Gelächter und scheppernde Musik in der kühlen Nachtluft. In der dunklen Seitengasse neben Arisildes Mietshaus sprang Nicholas aus der Kutsche und ahnte sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Als er sich umwandte, um Madeline herauszuhelfen, bohrte sie ihm die Nägel in den Arm. »Da stimmt was nicht, spürst du das auch?«
    Er verzichtete lieber auf eine Antwort und trat auf die Tür zu, nachdem auch Reynard ausgestiegen war.
    Auch diesmal war der Concierge nicht da. Immer zwei oder drei Stufen gleichzeitig nehmend, rannte Nicholas die klapprige Treppe hinauf.
    Arisildes Tür war noch, wo sie hingehörte, und er hämmerte mit der Faust dagegen. Mit einem flüchtigen Blick über die Schulter nahm er wahr, wie die anderen den Treppenabsatz erreichten.
    Er hörte Schritte in der Wohnung, dann öffnete sich die Tür, und Arisildes parsischer Diener Isham trat auf die Schwelle. Kurz stieg in Nicholas die Erleichterung hoch, bis er das Gesicht des Mannes sah.
    Isham hatte immer etwas Zeitloses an sich gehabt wie

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