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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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hoch, als Holzsplitter und Erdklumpen nach oben flogen.
    Er kauerte keinen Meter von einem gähnenden Loch im Boden entfernt und spürte plötzlich einen kalten Luftzug. Die Lampe erlosch. Ächzend schwankte das Haus auf seinem
Fundament. Ehe er sich hochrappeln konnte, schoss etwas Wuchtiges durch die zerschmetterten Bohlen und krachte an die Decke.
    Kriechend wich Nicholas zurück, bis ihm eine Wand den Weg versperrte. Alles, was er von der Erscheinung wahrnehmen konnte, war ein dunkler Schemen, der sich von den hellen Wänden abhob, ein riesenhafter Schatten, der auf die noch immer offene Tür zustampfte. Er wusste, dass Crack neben ihm gestanden hatte, doch jetzt war er verschwunden.
    Unter dem Gewicht des Geschöpfs ächzte der Holzboden bedrohlich. Es macht Jagd auf uns. In dem kleinen Raum aufzustehen wäre Selbstmord gewesen. An der Wand entlang schob er sich auf den Türbogen zum Flur zu. Wenn Crack das Bewusstsein verloren hatte, lag er wahrscheinlich in der Nähe dieses Durchgangs.
    Nicholas hatte keine Bewegung bemerkt, doch plötzlich wurde die Dunkelheit vor ihm noch undurchdringlicher, und geistesgegenwärtig warf er sich zur Seite. Hinter ihm barsten die Bohlen mit einem Kreischen. Das Zittern, das durch die Überreste des Bodens lief, veranlasste ihn dazu, seine Schätzungen zur Größe der Kreatur nach oben zu korrigieren. Verzweifelt krabbelte er weiter, ohne noch an ein Entrinnen zu glauben. Dann sprang plötzlich die Tür auf, und Licht flutete in das zerstörte Zimmer. Nicholas taumelte gegen den Türstock und schaute zurück.
    Er erhaschte nur einen Blick auf graue Haut, knorrig und rau wie Stein. Das Ding wandte sich von ihm ab und wandte sich dem Licht zu. Eine Gestalt trat in die Tür und gab drei Schüsse ab, die in dem engen Raum dröhnten wie Kanonenfeuer. Dann erlosch das Licht von neuem.

    Das Geschöpf stürzte sich auf die Tür. Das war Madeline, die geschossen hat. Sie ist immer noch da drin. Stolpernd griff Nicholas nach einem zerbrochenen Stuhl. Er musste das Wesen ablenken, damit sie fliehen konnte.
    Jemand packte ihn hinten am Kragen und schleuderte ihn in Richtung Ausgang. Wankend landete er vor dem Haus, ehe ihm klar wurde, dass das Crack gewesen war.
    Draußen liefen die Leute schreiend durcheinander. Nicholas riss sich von Crack los und spähte durch die Tür. Sofort zog er den Kopf wieder zurück. Aus dem Inneren des Hauses kamen Erdbrocken und Steinscherben bis auf die Stufen und den Hof hinausgeflogen. Wieder packte ihn Crack am Arm und versuchte, ihn wegzuzerren. »Sie ist noch da drin!«, brüllte Nicholas und rang mit Crack, um ihn endlich abzuschütteln.
    Anscheinend war beiden das zugenagelte Fenster gleichzeitig eingefallen, denn sie ließen im selben Moment voneinander ab und stürmten Hals über Kopf auf die Ecke des Hauses zu. Nicholas war leichtfüßiger und als Erster da. Als er an einem der Bretter rüttelte, hörte er von innen zerbrechendes Glas. Gott sei Dank, sie lebt und zerschlägt die Scheibe. Nicholas riss das Brett herunter. Crack half ihm, und dann war auch Reynard da, der größer war als sie und die oberen Planken besser erreichen konnte. Auch Lamane eilte herbei.
    Das letzte Brett löste sich, und Madeline sprang durch das Fenster, ohne auf die letzten Scherben zu achten, die ihr die Kleider zerfetzten. Sie landete direkt in Nicholas’ Armen. Als er sie ganz nach draußen hievte, sah er hinter ihren Schultern den Kutscher, der in der Wohnzimmertür lag. Eine Wand war stark nach innen gebogen. Flackernd erlosch
die Lampe, und Nicholas hörte das Krachen der einstürzenden Decke. Dann rannten sie alle in Richtung Straße.
    Auf einmal merkte Nicholas, dass Cusard nicht bei ihnen war. Er erinnerte sich noch, dass er unmittelbar nach Reynard aus dem Haus getreten war, und fragte sich, ob Cusard in Panik geraten und davongerannt war. Eigentlich hätte er so was eher von Lamane erwartet.
    Schließlich erreichten sie die Straße. Der Lärm aus dem Kutschenhof hallte bis hierher. Mehrere Handwerker und zwei Prostituierte waren mit großen Augen stehen geblieben. Nur die Kutschen fuhren scheinbar ungerührt weiter. Andere Leute standen in ihren Türen oder lugten aus Fenstern. Nicholas entdeckte Devis, der mit der Kalesche auf sie zusteuerte. Dahinter folgte in seinem schweren Wagen Cusard. Nicholas’ Erleichterung war größer, als er sich eingestehen wollte. Natürlich, er ist losgelaufen, um Devis mitzuteilen, dass wir schnell wegmüssen.
    Nicholas

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