Necromancer - The Death of the Necromancer
Beiläufigkeit eingesetzt wie zu seiner Zeit in Lodun. »Er ist schon seit Jahren gesundheitlich angeschlagen, und nach allem, was er sich zugemutet hat, hat sein Körper einfach … nicht mehr mitgemacht.« Isham hatte wahrscheinlich recht mit seiner Einschätzung, dass Arisilde nur noch durch seine Macht am Leben gehalten wurde.
Reynard trat ins Wohnzimmer, und kurz darauf folgte der parsische Diener. Nicholas fragte: »Und?«
Reynard zuckte die Achseln. »Brile sagt, sein Zustand wird nicht schlimmer, aber auch nicht besser. Es besteht keine unmittelbare Gefahr, und heute Nacht kann er nichts mehr für ihn tun.«
»Das heißt, er weiß nicht, was er tun soll.«
»Genau.«
Nicholas wandte den Blick ab. Wir brauchen einen Zaubererheiler. Einen, der keine schwierigen Fragen stellt. Und er darf keine Angst vor einem mächtigeren Kollegen haben, der seit langem krank und verwirrt ist. So jemanden zu finden war bestimmt nicht einfach. »Isham, wir haben guten Grund zu der Annahme, dass wir von einem anderen Zauberer verfolgt werden. Deswegen wollten wir mit Arisilde sprechen, aber angesichts seines Zustands dürfen wir natürlich
nicht riskieren, einen Feind hierherzulocken. Ich habe draußen Männer postiert, die das Haus bewachen, und ich möchte Sie bitten, mich über alles zu informieren, was hier passiert.«
»Das werde ich tun«, versicherte ihm Isham. »Auf welche Weise werden Sie denn verfolgt?«
Made line blätterte mit gerunzelter Stirn in einem Buch auf dem Schreibtisch. »Könnte sein, dass jemand einen Sendfluch über einen von uns verhängt hat.»
Nicholas blickte sie erstaunt an. »Wie kommst du darauf?«
»Ich weiß ganz genau, dass uns niemand zu dem Haus verfolgt hat, und trotzdem hat uns dieses Wesen unglaublich schnell aufgespürt. Und es hatte so was an sich …« Als sie seinen skeptischen Blick bemerkte, funkelte sie ihn an. »Es ist … ich habe ein deutliches Gefühl, dass es so ist. Eine genaue Begründung kann ich dir leider nicht bieten.«
»Ja, aber …«
»Das lässt sich doch leicht herausfinden«, schaltete sich Isham ein. »Ich kann Salz und Asche streuen, um festzustellen, ob Ihre Vermutung zutrifft.«
Während Isham zwei Lampen auf dem Kaminsims anzündete, ließ sich Reynard vernehmen. »Wahrscheinlich will ich es gar nicht so genau wissen, aber was ist ein Sendfluch? Und warum glaubt ihr, dass wir einen am Hals haben?«
Da Made line schwieg, übernahm Nicholas die Antwort. »Es ist ein Zauber, der tötet. Ein Magier verhängt den Sendfluch über eine bestimmte Person. Und der macht so lange Jagd auf das Opfer, bis es vernichtet ist oder bis ein anderer Magier den Jäger zerstört.« Nachdenklich betrachtete er Madeline. »Ich hatte keine Ahnung, dass solche Flüche
auch körperliche Erscheinungsformen haben können. Bisher dachte ich immer, sie treten nur als Krankheiten oder scheinbare Unfälle auf. Und muss das Opfer nicht erst irgendein Geschenk des Magiers akzeptieren, bevor er es zu seiner Zielscheibe machen kann?«
Madeline schüttelte den Kopf. »So ist es heute. Aber Sendflüche sind eine alte Form der Magie. Vor mehreren Hundert Jahren waren sie viel … elementarer.«
»In der Tat.« Isham hob eine Metallschatulle mit Prägearbeiten von einem Regal. »Vor dreihundert Jahren ließ der Satrap von Ilikiat in meiner Heimat von einem Zauberer einen Sendfluch gegen den Gottkönig verhängen. Es war nicht nötig, dem Gottkönig ein Geschenk zu schicken, und es wäre auch völlig unmöglich gewesen, etwas Derartiges durch den Schutz der königlichen Magier zu schmuggeln. Der Sendfluch hat den Westflügel im Palast der Winde zerstört, bevor es dem großen Silimirin gelungen ist, ihn gegen denjenigen zu richten, der ihn verhängt hatte. Aber das war vor dreihundert Jahren, und die Magier sind nicht mehr so wie damals - wofür dem Unendlichen in seiner Weisheit gedankt sei.«
»Und warum nicht?«, erkundigte sich Reynard.
Isham hatte die Schatulle geöffnet und ihr mehrere Glasphiolen entnommen. Er machte sich daran, einen Teil des Tisches freizuräumen. Nicholas und Reynard halfen ihm dabei, die Bücherstapel auf den Boden zu verfrachten. »Solch gewaltige Ausbrüche der Macht können nur auf Abmachungen mit ätherischen Wesen beruhen. Mit den Fay zum Beispiel. Und es hat sich herausgestellt, dass diese Abmachungen für den, der sie eingeht, tödlicher sind als für all seine Feinde.«
Isham wischte mit der Hand den Staub vom Tisch und legte mit Asche aus dem
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