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Necromancer - The Death of the Necromancer

Titel: Necromancer - The Death of the Necromancer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martha Wells
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House rausmussten. Ich war beim Doktor. Er weiß es, aber mir hat er es nicht erzählt.«
    Nicholas warf Crack einen Blick zu, der mit den Schultern zuckte. Wahrscheinlich sagt er die Wahrheit. Es klang, als würden alle von Octaves ehemaligen Komplizen nacheinander aufs Abstellgleis geschoben.
    »Was hat der Freund des Doktors im Keller von Mondollot House gesucht?«
    »Weiß ich nicht«, antwortete der Kutscher mit kläglicher Stimme. Anscheinend rechnete er nicht damit, dass man ihm glauben würde. »Ich weiß nur, dass er es nicht gefunden hat. Er hat zum Doktor gesagt, dass es jemand weggeschafft haben muss, wie der Duke damals das Haus umgebaut hat.«
    Deshalb hatte Octave also die Séance bei der Duchess arrangiert. Offensichtlich war der Zauberer zuerst in das Haus eingedrungen, um den Hüter zu zerschmettern und die Ghule in den Keller zu schicken. Irgendwie hatten ihn die Kreaturen dann wissen lassen, dass sie nichts gefunden hatten. Daraufhin sollte Octave versuchen, bei dem Zirkel mit dem Duke of Mondollot zu sprechen. Trotzdem war etwas von dem Sockel in der Kammer entfernt worden, und zwar kurz bevor Nicholas und Crack dort eingetroffen waren. Hatte Octaves Zauberer einen Rivalen, der ihm die Beute streitig machte - was immer es auch war? Ein Rivale, der am selben Abend in das Mondollot House eingebrochen war? Nein, dann wären wir auf seine Spuren gestoßen.
    Plötzlich ließ ihn ein Geräusch aus dem Nebenzimmer auffahren. Es klang wie ein gedämpfter Schuss. Nicholas
war der Einzige, der nicht krampfhaft nach einer Waffe in einer Innentasche tastete. Reynard stand am nächsten bei der Tür und riss sie auf. Dahinter kam Cusard zum Vorschein, der unverletzt mitten im Flur stand und gleichfalls seine Pistole gezogen hatte.
    »Warst du das?«, fragte Reynard.
    Verwirrt schüttelte Cusard den Kopf. »Nein, ich glaub, das war draußen.«
    Vor der Haustür erhob sich ein dumpfes Krachen und Rumpeln. »Bleib hier und pass auf ihn auf«, sagte Nicholas zu Madeline. Sie nickte, und Crack reichte ihr seine zweite Pistole.
    Reynard steuerte bereits auf die Eingangstür zu, dicht gefolgt von Cusard. In der unbenutzten Speisekammer im rückwärtigen Teil des Hauses gab es eine zweite Tür nach draußen. Mit einem Wink forderte Nicholas Lamane auf, sie zu bewachen. Er selbst blieb im Wohnzimmer, um von dort aus in den Flur spähen zu können. Crack postierte sich neben ihn. Vienne wurde des Öfteren von seiner unruhigen Vergangenheit eingeholt, aber Schüsse auf offener Straße waren eine Seltenheit. Wahrscheinlich handelte es sich eher um einen Hinterhalt Octaves.
    Reynard öffnete das Guckloch und linste hinaus. Cusard, dicht neben ihm, reckte den Hals, um ihm über die Schulter zu schauen.
    »Und?«, fragte Nicholas.
    »Ein Haufen Leute, die rumstehen und glotzen«, knurrte Reynard. Er entriegelte die Tür und machte ein paar Schritte hinaus in den Hof.
    Nicholaus hätte am liebsten laut losgeschimpft über diese Unvorsichtigkeit. Zum Glück peitschten keine Schüsse
durch die Nacht. Er trat unter den Türbogen zum schwach beleuchteten Flur. Durch den Vordereingang erkannte er mehrere Gestalten, die sich in der Mitte des Hofes drängten. »Hey, habt ihr das auch gehört?«, rief jemand.
    »Ja«, erwiderte Reynard. »Kam das Geräusch von der Straße?«
    Plötzlich bewegte sich der Boden unter Nicholas’ Füßen, und er klammerte sich instinktiv an der Wand fest. Reynard und die anderen draußen im Hof gerieten ins Stolpern. Nicholas spürte, wie sich Splitter in seine Hand bohrten, als das Holz und der Putz vom Druck des schwankenden Fundaments zerbrachen. Noch nie in seinem Leben hatte er etwas derart Verstörendes gespürt. Es war, als hätte sich tief in der Erde etwas verflüssigt. Er musste an Geschichten von Naturforschern über Parsien und andere Orte denken, wo die Erde gebebt und Sprünge bekommen hatte. Auch Arisildes Zauber zum Verstecken von Wertsachen in der Lagerhalle fiel ihm ein. Dann drangen wieder die Geräusche von vorhin an sein Ohr, und diesmal konnte er sie deutlich identifizieren: keine gedämpften Schüsse, sondern ein lautes Knacken. Die schweren Pflastersteine im Hof zersprangen wie dünne Zweige unter dem Druck aus der Erde. Jetzt hörte er es auch hinter sich, von unterhalb des Hauses.
    Madeline. Nicholas drehte sich um und sprang über den sich bewegenden Boden auf das Wohnzimmer zu. Nach zwei Schritten schienen die Bodendielen vor ihm zu explodieren. Schützend riss er die Arme

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