Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
»Irgendwo da hinten zwischen den Felsen liegt eine Maschinenpistole. Wenn ihr sie seht, nehmt sie mit. Wenn nicht, vergesst sie. Dann hat es Zeit bis morgen!« Dem Unteroffizier erklärte er: »Was die Genossen Tzonov und Yefros angeht ... ich glaube nicht, dass Sie sie je wiedersehen werden.« Damit beschleunigte er seinen Schritt, um zur Feste zu gelangen.
Doch keine Sekunde später blieb er wieder stehen, wandte sich halb um, packte den Unteroffizier am Arm und zog ihn zu sich. »Falls Sie ihnen aber trotzdem begegnen sollten, gebe ich Ihnen die Erlaubnis – nein, den Befehl – ohne Warnung zu schießen! Denn sie werden nicht mehr dieselben sein, verstehen Sie? Sie werden zwar so aussehen, aber glauben Sie mir, sie werden es nicht mehr sein!«
In Krasins Stimme lag ein Beben, wie es der Unteroffizier noch nie vernommen hatte ...
Wieder in der Feste, stärkte Krasin sich mit einigen Bechern guten amerikanischen Kaffees, ehe er seine vier Unteroffiziere zu einer Besprechung zusammenrief.
»Tzonov und Yefros haben wir verloren«, erklärte er ihnen. »Die Kreaturen dieser Welt haben sie gefangen genommen. Und von nun an werden wir genau dies im Hinterkopf behalten: Wir befinden uns in einer fremden Welt, deren Bewohner sich jeden von uns greifen können, so wie sie sich diese beiden geholt haben! Aber das wird nicht wieder passieren, sie werden uns nicht noch einmal auf dem falschen Fuß erwischen! Die beiden waren ... übersinnlich begabt. Ihre Gehirne arbeiten anders als die unseren. Ich nehme an, das ist der Grund, weshalb sie sie reinlegen und in einen Hinterhalt locken konnten.
Aber wir sind ja auch nicht ganz unbegabt. Wir wissen, wie man kämpft und sich aus der Region versorgt. Vor allem aber sind wir Experten darin, am Leben zu bleiben! Jeder von Ihnen weiß jetzt, was Sache ist: Wir befinden uns in einer Vampirwelt! Früher oder später hätte man Sie sowieso hierher geschickt, mit oder ohne Turkur Tzonov. Und mich mit Ihnen, Ihren allseits beliebten Feldwebel Krasin, um wie eine Mutter auf Sie aufzupassen! Und wenn ich eins weiß, dann, was meine Kinder nötig haben.
Passen Sie auf: Die Vampire dieser Welt hausen auf der Sternseite, das ist nördlich von uns, auf der öden Ebene, auf der wir aus dem Tor gekommen sind. Dort leben sie und verstecken sich vor der Sonne, weil sie absolut tödlich für sie ist. Deswegen gehen wir nach Süden. Aber falls wir jemals zur Sonnseite gelangen wollen, um ihre Flüsse und Wälder zu sehen und die Tiere, die darin leben – und um den Zigeunerinnen nachzulaufen, die es dort gibt –, müssen wir erst diese Nacht überstehen, also noch mindestens zwei volle ›Tage‹!
Okay, im ersten Morgengrauen rücken wir aus, denn, wie gesagt, die Sonne hält sie in Schach. Aber bis es so weit ist, müssen wir äußerste Vorsicht walten lassen. Für jeden Mann, der schläft, will ich einen, der Wache schiebt und auf Draht ist. Und auf gar keinen Fall allein! Trinkt so viel Kaffee, wie Ihr wollt, aber wer Wachdienst hat, muss auch hellwach sein und aufpassen. Sie wissen jetzt, dass wir hier sind, und wenn sie erst einmal Tzonov und diese Heulsuse Yefros durch den Wolf gedreht haben ... dann dürften sie wahrscheinlich auch alles über uns erfahren. Allerdings dürfte ihnen dann auch klar sein, über was für Waffen wir verfügen!
Ich habe Tzonov aus nächster Nähe auf eine dieser fliegenden Bestien feuern sehen, und ich selbst habe den Biestern ein paar Kugeln in den Bauch gejagt, aber wir konnten sie noch nicht einmal aufhalten! Weder mit einer Maschinenpistole noch mit einem Gewehr! Aber ich möchte wetten, dass ein Granatwerfer so ziemlich alles stoppt, was sie zu bieten haben! Und noch etwas, was Sie im Hinterkopf behalten sollten: Ich könnte mir vorstellen, dass diese Flugrochen nichts als riesengroße, dumme Viecher sind. Ihre Reiter hingegen sind – beziehungsweise waren einmal – Menschen. Wenn man sie aus dem Sattel holt, dürften die Tiere genauso kopflos reagieren und durchgehen wie ein reiterloses Pferd.
Nun, das war es! Vielleicht kommen sie wieder, vielleicht aber auch nicht. Aber falls sie kommen, will ich, dass wir sie mit unserer geballten Feuerkraft empfangen. Sie sollen merken, womit sie es zu tun haben. Diese Bastarde wissen, wie man Grauen verbreitet, aber sie haben uns noch nicht im Kampf erlebt – bei Weitem nicht ...« Er verstummte. »Noch Fragen?«
Ein Obergefreiter zog etwas aus der Tasche und reichte es ihm. »Das habe ich unter meinem
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