Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
ihr ins Wort: »Nun mach aber mal halblang! Das mit der Geilheit trifft doch gewiss auf jeden Mann zu!«
    »So wie bei den beiden? Wenn etwas nur nach einer Möse aussieht, fällt Grigor doch schon darüber her. Und Boris nimmt sich Trog-Frauen und macht damit dem Hunde-Lord Konkurrenz! Und sie sind noch nicht mal die Einzigen! Und wir reden immer noch davon, zum Lord oder zur Lady ›aufzusteigen‹. Was ist daran denn ein Aufstieg? Einen tieferen Abstieg kann man sich doch gar nicht vorstellen als hin zu Krankheit, Missbildung und Wahnsinn! Wir hingegen, du und ich, mein Lord, wir waren nie so. Und es gibt andere unter uns, die ebenfalls davon ... unberührt sind. Sie sollten wir verschonen.«
    »Verschonen?«
    Offensichtlich musste sie es deutlicher aussprechen, oder doch zumindest flüstern. »Schick die Missgeburten in die Schlacht! Gleich als Erste, ganz vorn, damit es sie mit voller Härte trifft. Wenn es vorüber ist, werden diejenigen von ihnen, die dann noch leben, geschwächt sein. Dann können wir zuschlagen, um ein für alle Mal aufzuräumen.«
    »Aufzuräumen? Mit der Fäulnis?«
    »Genau! Danach fangen wir von vorn an. Die unseren können in Turgosheim wohnen, und wir erschließen und besiedeln diese neuen Territorien, so gut es möglich ist. Allerdings begrenzen wir das Wachstum der Bevölkerung und haben stets ein Auge darauf, ob Missgeburten oder Fälle von Degeneration auftreten.«
    »Aber Turgosheim wird unser Hauptsitz bleiben?«
    »Warum nicht? Das Zentrum unseres Reiches, gewiss, zu dem wir von Zeit zu Zeit zurückkehren, um die Huldigung unseres Volkes entgegenzunehmen.«
    Vormulac ließ sich von der Vorstellung mitreißen. »Ich sehe es schon vor mir: das Große Triumvirat, das von seinem Sitz in der Schlucht von Turgosheim aus alles beherrscht!«
    »Eh?«, stieß Devetaki hervor. »Was für ein Triumvirat? Du meinst doch nicht etwa ... Maglore?«
    »Wieso nicht? War der Seher-Lord denn nicht immer einer von uns? Jetzt, in diesem Augenblick, hält er für uns Wache über die Schlucht und kümmert sich darum, dass alles instand gehalten wird, solange wir weg sind. Ist er denn nicht unser ältester Freund?«
    Devetaki setzte ihre finstere Maske auf. »Ich habe mir schon oft Gedanken über Maglore gemacht«, sagte sie ruhig, düster. »Wo einige zu weit gehen, hält er sich zurück. Er steckt voller Weisheit und Wissen über Runen und Magie, hat aber keinen Weitblick, und es fehlt ihm an Tatkraft und Mut. Wo befindet er sich denn jetzt? In Turgosheim, zu Hause am Herd wie eine hergelaufene Szgany-Schlampe, während wir in den Krieg ziehen! Darum gebe ich dir einen guten Rat: Behalte Maglore zum ›Freund‹, wenn du magst, oder besser noch, als Spion – denn als Seher und Mentalist kommt ihm mit Gewissheit niemand gleich. Aber als Anführer mit Befehlsgewalt? ... Das erscheint mir doch recht unpassend. Nein, ich stelle mir das so vor:
    Lord Vormulac Ohneschlaf wird herrschen, mit der jungfräulichen Dame Devetaki als seiner Beraterin und dem Seher-Lord Maglore als ›Kristallkugel‹ – um ein Auge auf seine Ländereien und Besitztümer in der Ferne zu haben, damit diese sicher sind. Wir können Maglore durchaus unsere Wertschätzung erweisen, ohne ihn gleich in eine Machtposition zu erheben. Denn schließlich sind wir Wamphyri!« Sie lachte laut auf und hoffte, dass es unbeschwert klang. »Es sollte genügen, wenn wir beide uns gegenseitig im Auge behalten, ohne auch noch ständig auf ihn achten zu müssen!«
    Vormulac war sich dessen nicht ganz so sicher. Er legte die Stirn in Falten und zupfte an Maglores Wappen, einer gedrehten Schleife, die von seinem Ohrläppchen hing, dem goldenen Wahrzeichen für den Mystizismus des Seher-Lords, das dieser ihm als Glücksbringer gegeben hatte. Allerdings ... hatte Devetaki für gewöhnlich Recht. Darum brummte Lord Ohneschlaf:
    »Lass mich darüber nachdenken! Vorerst gibt es anderes, was wir bereden müssen, und während wir dies tun, sollten wir uns meinen Generälen zeigen, um ihnen durch unsere Gegenwart Mut zuzusprechen ...«
    »Devetaki!« Maglore spie den Namen regelrecht aus, als handle es sich um Kneblaschsaft. »Die so genannte ›jungfräuliche‹ Dame! Eine Lady nennt sie sich! Verräterische, hinterhältige, heimtückische Hure! Brut einer leprösen Spore! Möge dein Blut zu Säure werden und deinen Egel zu Asche verbrennen!«
    Er schäumte vor Wut, stampfte mit dem Fuß auf, schüttelte die Faust und legte die Klauenhand um den Rand

Weitere Kostenlose Bücher