Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
und Goodly, was ihnen widerfahren war und dass Gustav Turchin ihnen gestattet hatte, das Tor von Perchorsk zu benutzen, um nach Starside zu gelangen. Ursprünglich hatte Zek vorgehabt, telepathischen Kontakt zu Nathan aufzunehmen, sobald sie auf die Findlingsebene hinaustraten, doch der Anblick eines Flugrochens am Himmel dieser fremdartigen Vampirwelt hatte sie schnell eines anderen belehrt. Sie hatte es nicht gewagt, ihren Mentalismus einzusetzen, bevor sie nicht sichergehen konnte, dass niemand sonst als der Necroscope sie zu hören vermochte.
Nachdem der Flieger über sie hinweggeglitten war, hinaus auf die Ebene, hatten Zek und der Hellseher Zuflucht in dem Haufen übereinandergestürzter Felsblöcke gesucht und waren dort über Ben Trasks Waffenversteck gestolpert. Da hatten sie gewusst, dass Nathan, sollte er noch am Leben sein, früher oder später hierher zurückkehren musste; allerdings hatten sie nicht damit gerechnet, dass dies so bald geschehen würde.
Außerdem gab es nun noch einen weiteren Waffenvorrat, den Nathan irgendwann demnächst ebenfalls holen musste. Denn Zek und Goodly waren auf einem batteriebetriebenen Buggy durch den »weißen Tunnel« von Perchorsk gekommen, einem von drei Fahrzeugen, mit deren Hilfe die Wissenschaftler in Perchorsk schwere Gerätschaften im Kern der Anlage hin und her zu transportieren pflegten. Auf dem Wagen befanden sich noch zwei Maschinenpistolen russischen Fabrikats und eine kleine Holzkiste mit einhundertzwanzig golfballgroßen Granaten. Den Buggy und die Waffen hatte man ihnen mit freundlicher Genehmigung Gustav Turchins überlassen.
Das Ganze befand sich im Innern des Sternseitentores! Zek und Goodly waren noch ein gutes Stück weit im Innern des Tunnels abgesessen und hatten den Wagen im Leerlauf stehen lassen, nicht ohne ein Nylonseil daran zu befestigen, dessen Ende etwa fünfzehn Zentimeter aus der gleißenden Halbkugel ragte. Dies hatten sie getan, weil Goodlys Talent ein kleineres Problem auf der Findlingsebene vorhergesagt hatte – den einsamen Flieger, den sowohl Nathan als auch die Neuankömmlinge in der auroradurchwogten Ferne gesehen hatten. Sobald Nathan bereit dazu war, konnte er jemanden mit zurück zum Tor nehmen und den Buggy herausziehen, um wieder an die Waffen zu gelangen.
Aber offensichtlich irritierte ihn etwas. »Uns war schon immer bekannt«, sagte er schließlich, »dass die Tore nur in eine Richtung funktionieren. Und nun wissen wir noch etwas anderes über sie.«
»Und das wäre?« Gespannt wartete Trask darauf, dass er weiterredete.
»Wie es aussieht«, sagte Nathan, »kann man sie mehr als einmal benutzen, aber immer nur in ein und dieselbe Richtung! Zek hat das Tor von Perchorsk jetzt schon zweimal durchquert.«
»Das stimmt!«, warf Zek aufgeregt ein. »Eine Zeit lang glaubten wir, Ian müsse allein durchgehen oder vielleicht auch mit anderen ESPern des E-Dezernats. Aber Ian kann in die Zukunft sehen, und er sah uns beide von Perchorsk aus durchkommen! Kaum langten wir aus London dort an, wusste ich, dass er recht hatte. So dicht davor konnte ich regelrecht spüren, wie dieses weiße Monstrum an mir zerrte; kein wie auch immer gearteter Widerstand! Wie es scheint, wusste noch nicht einmal Harry etwas davon, dass man zwar nicht durch ein und dasselbe Tor zurückkehren, jenes Tor aber sehr wohl mehr als einmal benutzen kann. Es funktioniert so ähnlich wie der Blutkreislauf, das Herz pumpt und pumpt, aber zwischen den einzelnen Schlägen kann das Blut nicht zurückfließen. Das Blut zirkuliert und zirkuliert, kann aber keinen Rückstau bilden. Das heißt, wenn ich wollte, könnte ich durch das untere Sternseitentor nach Rumänien gelangen und durch das Tor von Perchorsk wieder zurückkommen, und zwar wieder und wieder!«
»Aber«, meinte Trask mit nachdenklicher Miene, »heißt das nicht ebenfalls, dass man, wenn man beide Tore von beiden Seiten schon einmal benutzt hätte, wahrscheinlich auf ewig hier festsitzen würde? Zek Föener, willst du damit etwa sagen, dass du bereit gewesen wärst, dieses Risiko einzugehen?«
Sie drückte seinen Arm. »Eigentlich nicht, Ben. Du darfst nicht vergessen, dass das Tor in Rumänien vorläufig außer Betrieb ist. Wir hätten es ja ohnehin nicht benutzen können. Ich glaube, was ich dir sagen möchte, ist einfach, dass ich auf Ians Talent vertraue und dass er ein solches Unheil nun mal nicht vorhersah ...«
»Und was für ein Unheil sieht er vorher?« Trask bedachte Goodly mit einem
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