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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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diejenigen, die unbedingt mit ihm sprechen wollten und es jetzt gar nicht mehr abwarten konnten. Ihnen konnte er nur seinen Dank sagen und sie auf später vertrösten. Ja, er würde mit ihnen reden, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergäbe, aber im Augenblick müsse er mit seinen Kräften haushalten und sich vor allem seine Zeit einteilen. Denn die Nachtstunden gehörten seit eh und je den Wamphyri, doch nun wolle er ihnen diese streitig machen!
    »Wamphyri! Wamphyri! « Ungezählte Male, in zahllosen Schreckensnächten war jener Warnruf in den Szgany-Lagern der Sonnseite erklungen. Ein Warnruf, gewiss, es war aber auch der Schlachtruf der Vampire. Obwohl, es als »Schlachtruf« zu bezeichnen hieße, das Ganze zu glorifizieren, denn mit Ruhm und Ehre hatte dieses Abschlachten gewiss nichts zu tun. Nun, ein paar Kämpfe hatte es schon gegeben, aber im Wesentlichen hatten die Szgany – zumindest bis der alte Lidesci das Zepter ergriffen hatte – ihr Heil stets in der Flucht gesucht. Darum würde die heutige Nacht niemand, weder die Szgany noch die Wamphyri, so leicht vergessen, ganz gleich, wie die Sache ausgehen mochte. Heute Nacht würden die Traveller nicht weglaufen, sondern im Gegenteil zuschlagen und töten, wieder verschwinden und abermals zuschlagen!
    Die Große Mehrheit war recht angetan von dem, was Nathan ihnen da ausmalte. Und auf ihre Art ermunterten sie ihn weiterzumachen. Sie gaben ihm ihren Segen und die Zusage, dass er nur zu fragen brauchte, sollte er eines Tages ihre Hilfe benötigen ...
    Mehr hatte Nathan gar nicht gewollt, und damit hätte er sich auch von ihnen verabschiedet; trotzdem bestanden immer noch einige darauf, dass er ihnen, wenn auch nur kurz, zuhörte. Einer von ihnen war Jasef Karis, und es gab etwas, was er Nathan anvertrauen musste, ein Geheimnis aus der Vergangenheit, möglicherweise war es wichtig. Er hatte jedoch Verständnis dafür, dass Nathan jetzt loswollte, um es den Wamphyri endlich heimzuzahlen. Und so musste das bisschen, was er wusste, vorerst noch warten. Aber darauf kam es nun auch nicht mehr an, schließlich bewahrte er es bereits siebzehn Jahre lang.
    Dann war da noch ein Uralter der Thyre, Thikkoul der Sterndeuter. Wenn Nathan ihn doch nur noch einmal mit hinaus unter das Sternenzelt nehmen würde – wenn er die Sterne nur noch einmal durch die Augen des Necroscopen sehen könnte! Dann würde sich ihm die Zukunft mit Sicherheit offenbaren, und Nathan würde dann wissen, was zu tun war. Allerdings wussten sie beide (und der Hellseher Ian Goodly ebenfalls), dass die Zukunft so nicht funktionierte. Die Zukunft stand ebenso unveränderlich fest wie die Vergangenheit. Niemand konnte sie ändern, und sie ließ sich auch nicht ins Handwerk pfuschen. Was sein sollte, würde auch eintreten, und wie es zustande kam, ließ man am besten im Ungewissen. Denn das Morgen war, wie sich wieder und wieder bestätigt hatte, unberechenbar ...
    Nach Thikkoul sprach der Aussätzige Uruk Piatra mit Nathan, und ihm hörte der Necroscope aufmerksam zu. Uruks verbrannter Leichnam, der nur mehr eine zerbröselnde Hülle war, lag immer noch unbegraben auf dem sandigen Hügel, auf dem der alte Lidesci ihn liegen gelassen hatte; doch weil Uruk einen Plan hatte, sahen die zahllosen Toten über die zwischen ihnen liegenden Meilen hinweg, um ihn mit Nathan bekannt zu machen. Der Plan des Aussätzigen war einfach. Einst, noch vor gar nicht allzu langer Zeit, hatte er den Versuch unternommen, die Krankheit, an der die Bewohner seiner Siedlung litten, als Waffe gegen die Wamphyri einzusetzen. Nun schlug er dies wieder vor, eigentlich ein persönliches Opfer, allerdings für eine gerechte Sache. Und weil Uruk keinen Widerspruch gelten ließ, willigte Nathan schließlich ein. Was der Aussätzige vorgeschlagen hatte, sollte in die Tat umgesetzt werden.
    Zu guter Letzt meldete sich noch eine weitere Stimme zu Wort, die keiner von ihnen je gehört hatte. Sie klang so finster, trübsinnig und unheilvoll, dass alle anderen prompt verstummten. Etwas ausgesprochen Böses schwang in ihr mit, sodass dem Necroscopen sofort klar war, dass sie von einem Vampir stammte – einem Wamphyri! Und die Große Mehrheit erkannte es ebenfalls. Darum schwiegen die Toten.
    Nathan lehnte es ab, mit ihm zu sprechen, nicht an diesem Ort, wo er sich mit den anständigen Verblichenen unterhalten hatte. Dennoch sagte ihm etwas, dass es vielleicht besser wäre, ihm zuzuhören, und sei es auch nur, um herauszufinden, was das

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