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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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denken? «
    »Seit jetzt!«, sagte Devetaki zwar ruhig, aber dennoch scharf. »Seit mein Lord Vormulac nicht mehr unter uns weilt, seit er von ebenjenen Szgany ermordet wurde, die auch dich angegriffen haben ... oder falls nicht von ihnen, dann von anderen ihres Blutes! Was? Sind wir denn nicht in der Lage, eine einfache Lektion zu lernen? Grigor, tue bloß nicht so, als würdest du auch Vormulac auf diese Art infrage stellen. Nur der leiseste Gedanke daran, und er hätte dich, wie du wohl weißt, mit den Eiern zuerst an seinen Lieblingskrieger verfüttert! Hinterher hat man immer gut reden! Und, Grigor, versuch nicht so zu stottern; es zeigt ohnehin nur, wie kläglich du versagt hast. Denn wenn du dich noch nicht einmal mit Worten verteidigen kannst, ist es doch offensichtlich, dass du einem wesentlich härter vorgetragenen Angriff nur allzu leicht zum Opfer fällst – was ja auch geschehen ist! «
    »Einem härteren Angriff?«, brach es aus ihm hervor. Er lallte beinahe wie ein Betrunkener. »Meine Lady, es reicht! Die Standpauke ist beendet! Und falls dir an einem harten Angriff gelegen ist ...« Mit weit ausgreifenden Schritten kam er auf sie zu, stieß die Lords und ranghöheren Leutnante beiseite, bis er direkt unterhalb von Devetaki und den beiden anderen Ladys stand. Doch als er sich anschickte, hinaufzuklettern, sagte Devetaki nur »Halt!«, während sie gleichzeitig einen Gedankenbefehl aussandte: Kommt her, meine Lieblinge! Und ihre Lieblinge kamen.
    Devetakis Lager befand sich in unmittelbarer Nähe. Sie war klug genug gewesen, bei den ersten Anzeichen, dass sich Schwierigkeiten ergeben könnten, ihre Generäle hierher einzubestellen, anstatt zu ihnen zu gehen. Es waren zwar ziemlich viele Lords, aber im Großen und Ganzen waren sie dennoch allein, unterstützt nur von einer kleinen Hand voll Leutnante. Die jungfräuliche Dame hingegen hatte ihr ganzes Gefolge um sich versammelt.
    Ein warnendes Grunzen erscholl und das nervöse Stottern von Stoßdüsen, das Klappern von Chitinschuppen und ein dumpfes Pochen an den dünnen, gitterartig durchbrochenen Außenwänden des Kraters. Hinter und neben Devetaki, Zindevar und Ursula schoben sich hässliche Schnauzen in Sicht. Zwei kleinere Krieger erhoben sich auf die Hinterbeine, um aus unstet hin und her huschenden Augen misstrauisch auf die Versammlung hinabzublicken. Flankiert waren sie von einer ziemlichen Anzahl von Bestienwarten, Leutnanten und Knechten, die hastig herankletterten und den Krater umringten. Unter ihnen befanden sich Männer aus Vormulacs Kontingent, die nun Devetakis Befehl unterstanden, dazu ihre eigenen Leutnante, eine ganze Reihe von Wamus’ und Ursula Torbruts Männern und sogar eine Handvoll von Zindevars grimmigen Frauen.
    Gleich hier und jetzt, auf der Stelle, hätte Devetaki sich einer ganzen Anzahl dieser Lords ohne Weiteres entledigen können, ohne sich je wieder mit ihnen befassen zu müssen. Und ebendies hätte sie auch getan ... bräuchte sie sie nicht für den Blutkrieg.
    Sie blickte auf sie hinunter:
    Lord Eran Schmerzensschrund, dessen linke Seite bis auf die Rippen aufgeschlitzt war und so den Blick auf seine pulsierenden, von Säcken aus metamorpher Haut umgebenen Organe freigab. Lord Eran hatte diese grässliche Wunde als Trophäe behalten, zur Erinnerung an den weit größeren Schmerz, den sein Gegner ertragen musste – er hatte ihn getötet, indem er ihm das Rückgrat der Länge nach herausschnitt.
    Hesta der Hermaphrodit, dessen zerfließende Züge einmal einen von einem schüchternen Augenaufschlag begleiteten Schmollmund und dann wieder ein tierhaftes Zähneblecken zeigten. Er hatte Arme wie ein Bär, die in schlanken, wohl manikürten Händen endeten.
    Lord Tangiru der Grunzende, der Stein und Bein schwor, in seinem ganzen Leben noch nie eine Lüge geäußert zu haben. Und es entsprach der Wahrheit – ohne Zunge sagt man nun mal nicht viel.
    Lom der Halbstarke, ein Zwerg unter den Wamphyri. Er hatte zwar kurze Beine, zum Ausgleich dafür jedoch ziemlich lange Arme und Hände wie Keulen aus knotigem Eisenholz. Wer ihn schmähte, musste damit rechnen, dass Lom ihn in die empfindlichsten Körperteile traf. Schon dreimal hatte er, weil er sich beleidigt fühlte, nur die Arme ausgestreckt und seinen Widersacher mit bloßen Händen kastriert.
    Devetaki blickte auf diese und etwa zwanzig weitere Lords hinab, bei Weitem nicht mehr so viele wie zuvor. In Turgosheim waren sie gut und gern sechsunddreißig Lords gewesen, nun

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