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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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kam dies nun nicht mehr infrage.
    Hoch oben in den Gipfeln und Pässen der Sternseite, im ewigen Schatten des Grenzgebirges, hatten die Lords aus Turgosheim ihre Postenreihen verdreifacht und waren, obgleich es helllichter Tag war, wachsam wie nie zuvor. Devetaki hatte mit eigenen Augen mitbekommen, über welch fantastische Fähigkeiten ihr Szgany-Gegner – ein Mann, den Alexei Yefros nur »Necroscope« nannte – verfügte, und entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen. Ein weiterer Überfall zu diesem Zeitpunkt wäre der reinste Wahnsinn, wenn nicht gar Selbstmord.
    Nathan hatte sich mit seinem eigenen Erfolg in eine Sackgasse manövriert, und ihm blieben nur noch zwei Tage, bis Gustav Turchin das Tor von Perchorsk, den einzigen Fluchtweg für Trask und dessen Gefährten, für immer verschließen würde. Es handelte sich selbstverständlich um Sonnseiten-Tage, was der Angelegenheit zwar etwas von ihrer Dringlichkeit nahm, aber nicht minder frustrierend war. Und sollte es wirklich hart auf hart kommen und die Schwierigkeiten unüberwindlich werden, konnte Nathan Trask, Zek und die anderen immer noch bis kurz vor das Tor auf der Sternseite schaffen, ihnen viel Glück wünschen und zusehen, dass sie nach Hause kamen. Dann wären sie ihm gegenüber zu nichts mehr verpflichtet, und umgekehrt galt das Gleiche. Doch der Necroscope betrachtete das Ganze eher mit ... gemischten Gefühlen. Derartige Freunde waren nicht leicht zu finden, ganz gleich, in welcher Welt. Er wünschte ihren Weggang nicht gerade herbei. Denn wenn sie erst einmal weg und die Dinge bis dahin nicht geklärt waren, wäre alles allein ihm überlassen. Vorerst jedoch wartete ein neuer Tag auf Nathan, und er musste etwas Neues ersinnen ...
    Er bat Grinser, seinen grauen Brüdern die geänderten Anweisungen zu übermitteln, und zog sie auf sichere Positionen zurück, von denen aus sie die Wamphyri im Auge behalten konnten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Anschließend wandte er sich anderen Zielen zu – wie zum Beispiel der Wrathhöhe.
    Doch auch hier hatte Nathan das Nachsehen. Bereits zweimal hatte er im letzten Felsenturm zugeschlagen, und dessen Bewohner waren keine Narren. Abermals etwas gegen den Turm zu unternehmen, hieße ein beträchtliches Risiko einzugehen. Er brauchte nur zum falschen Zeitpunkt an der falschen Stelle aus dem Möbiuskontinuum aufzutauchen, um eine Katastrophe heraufzubeschwören! Außerdem war es keineswegs in Nathans Sinn, dass Wratha und die anderen bei der endgültigen Auseinandersetzung, die beginnen musste, sobald die Nacht anbrach, ins Hintertreffen gerieten. Wenn beide Seiten gleich stark waren, konnten sie einander ungleich höheren Schaden zufügen.
    Dies bedeutete, dass ihm, wenn er schon keinen Angriff wagte, nur die Wahl blieb, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, um wenigstens etwas zu unternehmen. Und dazu stand ihm ein ganzer Sonnseiten-Tag zur Verfügung.
    In den besten Szgany-Kleidern, die er sich zu borgen vermochte, begleitet von einer frisch gewaschenen und herausgeputzten Misha, machte er sich auf, die Thyre zu besuchen, um ihnen zu erklären, was er vorhatte, und herauszufinden, ob sie ihn seinen Plan, der weitaus einfacher mit Worten zu umreißen als umzusetzen war, durchführen ließen. Falls es überhaupt durchführbar war, wollte Nathan noch vor Anbruch der Nacht, innerhalb der nächsten knapp hundert Stunden, nicht nur einen einzigen Stamm der Szgany (auch wenn es sich um den größten handelte) in die vergleichsweise sicheren Siedlungen der Thyre schaffen, sondern so viele Gruppen überlebender Traveller, wie er nur ausmachen konnte. Allerdings war ihm klar, dass er dazu zunächst die Einwilligung der Thyre brauchte.
    Ehe er das provisorische Lager verließ, weihte er Lardis und die anderen in sein Vorhaben ein. Dann sagte er Zek und Chung, was sie zu tun hatten – niemand sonst wäre in der Lage, andere Travellergruppen in den Wäldern im Osten und Westen zu lokalisieren –, bevor er das erste gleich mehrerer Möbiustore heraufbeschwor ...
    Nathan und Misha begannen in der Stätte-unter-den-gelben-Klippen, der nächstgelegenen Kolonie der Thyre. Von dort ausgehend, suchten sie eine ganze Reihe geeigneter Zufluchtsorte auf. In der tiefen Sandsteinschlucht, in der Nathan zum ersten Mal mit dem Philosophen Rogei gesprochen hatte, wurden sie von Atwei empfangen, mit der Nathan zuvor Kontakt aufgenommen hatte. Damals war die Schlucht ein ausgedörrter, unwirtlicher Ort gewesen. Nun hingegen ... sah sie

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