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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Tangiru antreten sollte, in die Haare.
    In der Stätte darüber hatte Spiro Todesblick endlich genug. Er mochte zwar wahnsinnig sein, aber so wahnsinnig nun auch wieder nicht! Seine Kräfte schwanden zusehends. Jedes Mal, wenn er einen Feind mit seinem Blick zerschmetterte, ließ dessen Wucht etwas nach; und mittlerweile war ihm auch klar, dass Wran nicht wiederkommen würde. Sein Bruder war entweder tot, oder er hatte sich abgesetzt. Spiro vermutete Letzteres. (Mehr noch, er hegte den starken Verdacht, dass der Blutkrieg keineswegs der einzige Grund für Wrans Flucht war.) Damit war Spiro allein! Aber die Wrathspitze war groß, und er konnte unmöglich überall gleichzeitig sein. Je öfter er seinen todbringenden Blick einsetzte, desto geringere Wirkung zeitigte er. Hier verschwendete er das Vermächtnis seines Vaters nur. Es schien ratsam, fernab von hier nach Ruhm und Ehre zu suchen.
    Inzwischen dürfte Wran bereits unterwegs nach Turgosheim sein, um sich dort rechtzeitig einzunisten, ehe irgendwelche anderen Überlebenden zurückkehrten. Nun, nicht mehr lange, dann würde Spiro ihm dicht auf den Fersen sein ... um ihn wegen seiner Feigheit vor dem Feind und der schändlichen Fahnenflucht zur Rechenschaft zu ziehen! Mit diesen Gedanken gönnte Spiro seinen Augen ein Stündchen Ruhe, während die Schlacht weitertobte. Dann sattelte er seinen besten Flugrochen und einen weiteren Flieger zum Wechseln und erhob sich in den Nachtwind.
    Unterdessen wurde die Saugspitze gesichert. Lom und Hesta hatten sich frische Flugrochen besorgt und stürzten sich erneut in den vor dem Turm auf und ab wogenden Kampf. Als sie Spiro sahen, wussten sie sofort, wer er war, und richteten ihr Augenmerk nur noch auf ihn. Devetaki sah, dass sie ihm folgten, erkannte die Gefahr, in der die beiden schwebten – und verzichtete darauf, sie zu warnen. Die beiden waren Missgeburten, über die sie sich schon seit jeher geärgert hatte. Ein halbes Dutzend weiterer, jüngerer Lords gesellte sich zu ihnen und umzingelte Spiro. Allesamt schwangen sie Wurfgewichte mit glitzernden Haken.
    Spiro konzentrierte seine albtraumhaften, grässlichen Kräfte direkt hinter seinen Augen, duckte sich in den Sattel, als die todbringenden Eisen über ihm vorüberzischten, und beugte sich sofort wieder vor, als sie dicht hinter ihm die Luft zerschnitten. Über kurz oder lang würden sie ihn erwischen, ihn mehrfach durchbohren, aus dem Sattel zerren und dann – fallen lassen. Genug!
    Er kauerte sich wie eine ungeheure Kröte rittlings auf seinen Flieger, richtete den Blick auf Lom den Halbstarken und ließ ihn nicht mehr aus den Augen, so als habe er ihn im Visier. Lom saß nur stocksteif da und vermochte seinen Blick nicht abzuwenden! Spiros Augen hypnotisierten ihn, zogen ihn magisch an. Spiros Blick wurde gemein, etwas löste sich von ihm und schoss auf Lom hinab wie ein Falke auf seine Beute. Und Lom ... zerplatzte!
    Blutiger Schaum spritzte nach allen Seiten, als seine Eingeweide aus allen Körperöffnungen quollen. Wie eine Blutblase in einem Vakuum, deren umhüllende Haut jemand plötzlich aufsticht, wurde er regelrecht in Stücke gerissen.
    »Ha!«, rief Spiro, während er rasch zwei jüngere Lords mitsamt ihren Bestien zerfetzte. Hesta der Hermaphrodit geriet in sein Blickfeld, und nun war er beziehungsweise sie an der Reihe. Ho, Zwitter!, wandte Spiro sich mittels seines Mentalismus an ihn. Hast du noch einen letzten Wunsch?
    Du ... du brutaler Kerl!, stieß Hesta mit spitzen Lippen hervor, unfähig, den Blick abzuwenden. Tu, was du nicht lassen kannst!
    Und Spiro tat es. Sein Kopf ruckte vor, so als wolle er seinem Gedankenblitz größere Wucht verleihen. Hesta traten die Augen aus dem Kopf, und er oder auch sie brüllte: »Sp...!« Nur »Sp...!«, mehr nicht, ehe der Tod eintrat. Aber wie er eintrat! Hestas manikürte Hände und Füße wurden ihm von den Gelenken gerissen, während sein Kopf am Halsansatz weggefetzt wurde. Der groteske Leichnam saß einen Moment lang reglos da, ehe er aus dem Sattel stürzte und, sich überschlagend, in der Nacht verschwand. Aus allen fünf Stümpfen spritzte das Blut. Triumphierend schüttelte Spiro die Faust und ließ seinen Blick drohend ringsum schweifen. Doch die Übrigen hatten genug. Mit einem lauten Lachen nahm er Kurs nach Osten, und niemand stellte sich ihm in den Weg oder dachte auch nur daran, ihn aufzuhalten. Vorerst jedenfalls nicht.
    Hinter ihm tobte der Blutkrieg um die Irrenstatt, Räudenstatt und die

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