Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)
kochendem Öl überschüttet wurden, ins Innere durch, stießen nach oben in die Stätte vor und hinab in die Eingeweide des Turmes bis zu den Brunnen. Devetaki Schädellarve hatte sie ermahnt, die Finger von den Quellen zu lassen, doch die Lords plünderten nun einmal, und was sie nicht mitnehmen konnten, zerstörten sie eben.
Sie hieben sich durch ein wahres Gewirr aus von der Decke herabhängenden Leitungen (dabei handelte es sich um die in die Länge gezogenen Adern von Wrathas Leitungswarten, durch die das Wasser in die Wrathspitze hinaufgepumpt wurde, um von dort den gesamten Felsenturm zu versorgen) und vergifteten die Brunnen mit Urin, Kneblasch und Silberstaub, kurz: Sie legten den ganzen Ort in Trümmer ... allerdings um einen hohen Preis. Eran Schmerzensschrund wurden von einem Krieger die Eingeweide herausgerissen (in diesem Fall war die Verletzung tödlich), Tangiru brach sich in einer Fallgrube jeden einzelnen Knochen, und die Wesen , die sich darin befanden, machten kurzen Prozess mit ihm. Ihr Dahinscheiden löste keine allzu große Trauer aus, dafür kämpften ihre Leutnante nun, da sie gewiss sein konnten, dass zumindest zwei von ihnen zu Lords aufsteigen würden, umso verbissener. Zunächst jedoch mussten sie sich ihren Aufstieg durch die Kellergeschosse von Gorvisumpf blutig erkämpfen.
Weiter über ihnen wurde die Saugspitze eingenommen! Zahar, Grig und zwei niederrangigere Leutnante wichen vor dem gleichzeitigen Ansturm von einem halben Dutzend gewaltiger Krieger zurück, die sich in den Landebuchten und Fenstern niederließen, um ihre Stoßdüsen ins Innere der Stätte abzufeuern. In Scharen unterlagen Nestors demoralisierte Knechte mit schweren Verbrennungen oder Vergiftungen Hesta dem Hermaphroditen, Lom dem Halbstarken und Grigor dem Lüstling, als diese die Landebuchten sicherten, eine Schwadron Flugrochen mitsamt Kämpfern landeten und begannen, die angeschlagenen und überraschten Verteidiger kurzerhand abzuschlachten.
Leider traf Grigor, als er unterwegs war, um seine Ausbeute an Frauen in Augenschein zu nehmen, auf ein Produkt aus Vasagis Bottichen. Er trat auf einen Teppich, der gar keiner war. Prompt umschlang ihn das Wesen und überschüttete ihn mit seinen Verdauungssäften. Als es ihm endlich gelang, sich seinen Weg ins Freie zu hacken, hatte ihn die Magensäure bereits übel zerfressen, und ein Gegenstück des Monsters fiel über ihn her! Zu guter Letzt wurde die Kreatur von den Eroberern der Saugspitze zur Strecke gebracht. Als sie das Wesen aufschnitten, entdeckten sie Grigor, von dem nur noch ein Häufchen Knochen übrig war. So viel also zu Grigor dem Lüstling. Als Devetaki später die Nachricht von seinem Dahinscheiden hörte, setzte sie, wenn auch nur kurz, ihre lächelnde Maske auf ...
Das Dach des letzten großen Felsenturmes der Wamphyri war nun ein blutiges Schlachtfeld, selbst von der Dachschräge der Wrathspitze stieg der Rauch brennender Kreaturen auf, hin und wieder schlugen Flammen empor, die ganze Fläche war glitschig von Blut, Urin und Eingeweiden, als Wrathas Männer und Bestien den Kampf gegen Ursula Torbruts Eroberungstruppen Mann gegen Mann austrugen.
Auch der Felsenturm hatte seine Schwachstellen und war eben keineswegs uneinnehmbar. Es gab nur wenige Durchgänge von der Wrathspitze hinauf aufs Dach, und Wratha hatte Schwierigkeiten, die Reihen ihrer Kämpfer aufzufüllen; und als sie sich schließlich zurückziehen mussten, kamen viele von ihnen in dem Gedränge auf den steilen Treppen ums Leben. Das Dach wurde eingenommen und zum Teil gesichert, doch Ursulas Truppen waren stark dezimiert worden, sodass kaum noch eine Handvoll von ihnen übrig war – und Devetaki füllte ihre Reihen mit Bedacht mit eigenen Leuten auf ...
Erst danach ließ sie sich in einer Ecke, in der die Kämpfe zum Erliegen gekommen waren, selbst auf das Dach niedersinken und labte sich an den Herzen dreier frisch geschlachteter Gefangener. Nachdem sie sich genährt hatte, ließ sie ihren gewaltigen Flieger ruhen, bestieg eine andere Bestie und befand sich kurze Zeit später wieder in der Luft. Bei ihrer kurzen Stippvisite waren ihr allerdings nicht der silberne Käfig und der dazugehörende Flaschenzug entgangen. Dies schien ihr doch recht passend ...
Weiter unten – inzwischen war die sechste Nachtstunde angebrochen – wurde Gorvisumpf eingenommen; und prompt gerieten sich die miteinander rivalisierenden Leutnante wegen der Frage, wer nun die Nachfolge der Lords Eran und
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