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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Ein dunkler Fleck kreiste am bläulich schimmernden Nachthimmel. In dem Moment, als Chung seine Warnung ausstieß, drang das dröhnende Wummern eines Kriegers zu ihnen hinab. Er war nicht sehr groß, dafür jedoch todbringend.
    »Sie werden die Oase sehen!« Goodly wusste es, was auch sonst? Und er wusste auch, was geschehen würde. Er konnte den Kampflärm bereits hören, sah das Feuer, roch das Blut!
    »Sie sind nicht allein!«, rief Chung aus, als die Hauptstoßdüsen des Kriegers zum Leben erwachten und die Kampfkreatur sich in einem spiralförmigen Sinkflug zur Oase hinabsenkte. »Zwei, drei Kilometer entfernt ... sind noch mehr von ihnen!«
    »Ben«, stieß Goodly hervor. Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Wir müssen die Flieger mitsamt ihren Reitern zur Strecke bringen. Du, ich und David. Aber für den Krieger ist Nathan zuständig!«
    Chung führte seinen Flammenwerfer mit sich. »Hast du auch genug Sprit für das Ding?«, fragte Nathan.
    »Ein wenig! Und dann bleibt mir immer noch das hier!« Eine Maschinenpistole. Sie alle hatten Maschinenpistolen. Sie waren kompakt und einfach zu handhaben. Nur Nathan verfügte lediglich über eine ganz gewöhnliche Szgany-Armbrust ... und über eine Waffe, die er noch gar nicht eingesetzt hatte.
    »Granaten?« Die Flieger senkten sich auf die Oase herab, und der Krieger umkreiste die Schlucht knapp oberhalb des Klippenrandes. Seine unzähligen boshaften Augen huschten hin und her. Die drei nickten nahezu gleichzeitig: Sie alle trugen Handgranaten bei sich. »Viel Glück!«, sagte Nathan.
    Er musste sich einen höher gelegenen Standort suchen. Er brauchte Platz, um seinen Blick einzusetzen, seine Wut und seinen Hass auf den Krieger zu konzentrieren. Es war schierer Wahnsinn, aber was blieb ihm anderes übrig? Ein Möbiussprung brachte ihn auf das schmale Sims vor dem zur Höhle der Uralten führenden Gang. Von dort sandte er einen Schwall mentaler Beschimpfungen direkt in das winzige Hirn des Kriegers.
    Ich bin hier, ließ er die Kreatur wissen, hier oben auf der Klippe, du hässliche Ausgeburt alles Mistigen! Du nach Jauche stinkendes Dreckstück!
    Das albtraumhafte Wesen glitt zur gegenüberliegenden Seite der Schlucht, doch seine Augen richteten sich auf Nathan. Es ließ sich bis unter den Klippenrand sinken, vollführte einen Schwenk und schoss geradewegs auf Nathan zu. Genau so wollte er den Krieger aus dem Kampfgeschehen holen. Der Gang hinter ihm würde den riesenhaften Körper nicht aufnehmen, und unten konnten die anderen nun die Flugrochen und deren Reiter angreifen.
    Und ebendies taten sie! Gewehrfeuer erscholl und das ohrenbetäubende Krachen einer Granate. Ein kreischender Flugrochen versuchte sich auf zerfetzten, lichterloh brennenden Schwingen in die Luft zu erheben, nur um wieder zurückzusinken und außer Sicht zu verschwinden. Ein Leutnant oder vielleicht auch Knecht war abgesessen. Sein Gebrüll »Wamphyri! Wamph...! « ging im obszönen Knattern einer Maschinenpistole unter und verwandelte sich in einen Schrei, der einem durch Mark und Bein ging.
    Der Krieger griff an. Nathan zielte mit seiner Armbrust und drückte ab. Falls sein Bolzen traf, bewirkte dies keinen Unterschied. Für dieses Wesen war es kaum mehr als ein Nadelstich. Er hasste diesen Bastard! Mit einem Zähneblecken ging Nathan in die Hocke. Sein Gehirn schien in Flammen zu stehen, er musste seine brennende Abscheu einfach herauslassen! Beinahe ohne es zu merken, setzte er seinen bösen Blick ein!
    Der Krieger gurgelte und gab einen merkwürdigen, irgendwie fragenden Laut von sich, doch er raste weiter auf Nathan zu, nun allerdings mit deutlich sichtbarer Schlagseite nach links. Unten detonierte eine Granate, und ihr Lichtblitz erhellte den Kopf der Kreatur. Nathan sah die nach vorn gerichteten Augen – dunkelrote Krater, aus denen Blut und Hirnmasse quollen – und die klaffend aufgerissenen Kiefer in dem qualvoll verzerrten Gesicht! Er konnte es kaum fassen, als das Wesen sich noch weiter zur Seite neigte, einen Bogen beschrieb und sich, anstatt höher zu steigen, um über den Rand der Klippe zu gelangen, zum Grund der Schlucht hin senkte. Im nächsten Augenblick krachte es mit über hundert Stundenkilometern gegen die nackte Felswand und zerbarst. Chitinschuppen und blutige ineinander verschlungene Eingeweide regneten nach allen Seiten. Doch Nathan wusste, dass der Krieger bereits vor dem Aufprall tot gewesen war, nämlich von dem Moment an, in dem ihn sein böser Blick getroffen

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