Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
habe doch nicht vor, dich aus der Welt zu räumen, geschweige denn von mir zu entfernen. Im Gegenteil, ich werde dich zu einem Teil von mir machen! Sieh mir zu, wenn du willst, Maglore – sofern du es wagst –, wie ich mir in der Schlucht von Turgosheim Fleisch einverleibe!
    Eygor hatte sich bereits in seiner Grube »Fleisch einverleibt«, nämlich das Fleisch von Maglores Knechten. Doch wie, auf welche Weise? Was für eine Art Wesen war er nun? Maglore trat an ein Fenster, um mit den Augen des Sehers durch die Nebelschleier und Ausdünstungen hindurch in den düsteren Abgrund hinabzuspähen.
    Alle Kreaturen Turgosheims, ganz gleich, in welcher Stätte, gehörten nun Maglore – bis auf Eygor. Doch andererseits: Wem lag schon etwas an Eygor? Dem Seher-Lord schauderte – ja, selbst Lord Maglore von den Wamphyri schauderte bei dem Gedanken an das Schicksal seiner Knechte in jener Grube. Und als er daran dachte, was mittlerweile wohl daraus hervorgekrochen sein dürfte, lief ihm erneut ein Schauer über den Rücken.
    Da unten am Grund der Schlucht ... was war das? Was erstand dort auf? Maglore »sah«, spürte es: Etwas strömte aus den unteren Geschossen der Irrenstatt, wurde regelrecht herausgepresst wie Eiter aus einem Furunkel, floss über Rampen und Zugänge in das Geröll und die Trümmer am Fuß der Stätte. Wohlan! Mehrere von Maglores Kriegern streiften dort unten umher; er hatte sie losgelassen, damit sie für seine Sicherheit sorgten. Und weil es seine Geschöpfe waren, wusste er, was in ihren Gehirnen vorging, und vermochte ihnen in Gedanken zu folgen, als auch sie darauf aufmerksam wurden, dass sich etwas ... herausdrängte, und hineilten, um nach dem Rechten zu sehen.
    Er befand sich bei dreien von ihnen – nun, wenigstens teilweise, zog man ihre begrenzten Geisteskräfte in Betracht –, als sie auf jene sonderbare, unbekannte Kraft stießen, jenes rasch dahingleitende Ding . Doch einer nach dem anderen »erloschen« sie oder wurden vielmehr eins mit diesem merkwürdigen Etwas! Wovon hatte Eygor gesprochen? Über das »Einverleiben« von Fleisch und das Zusammenfügen des völlig Unvereinbaren? Womit hatte er gedroht? Ich werde dich zu einem Teil von mir machen! Hieß das, er nahm Kreaturen – Männer gar – in sich auf? Ein Vampir ernährte sich von Lebendigem; in der Tat, das Blut war das Leben! Dies hingegen ... stand auf einem ganz anderen Blatt.
    Maglores Kehle war trocken. Vielleicht irrte er sich ja. Er musste erneut versuchen, den Dunst zu durchdringen und seine Ungeheuer zu erreichen. Er probierte es ... und traf auf ein gänzlich anderes Monster! Oh nein! , erklärte es ihm. Nicht so hastig, Maglore! Du kommst noch bald genug an die Reihe ...
    Das Wesen – diese abscheuliche fließende Masse – befand sich bereits an den Toren des breiten, gedrungenen, wie eine Dämonenfratze wirkenden Stumpfes der Trollstatt, der einstigen Stätte Loms des Halbstarken am Grund der Schlucht. Nun waren die darin hausenden Leutnante und Knechte allesamt Gefolgsleute Maglores. Auch sein Gefolgsmann Karpath war mittlerweile dort ansässig – als Verwalter und zu guter Letzt endlich »Herr« einer eigenen Stätte, zumindest so lange, bis der Seher-Lord anders entschied. Oder wenn nicht der Seher-Lord ...
    Nimm dich in Acht! , meldete Maglore sich direkt in Karpaths Geist. Etwas nähert sich über den Boden der Schlucht. Es befindet sich vor deinen Toren!
    Mein Lord! , erwiderte Karpath. Hier gibt es keine Tore mehr! Sie sind gefallen. Ich ... ich habe dieses Wesen gesehen! Die ganze Trollstatt wird fallen; wir können keinen Widerstand leisten!
    Maglore war wie vor den Kopf gestoßen. Karpath, hör zu. Tue, was ich ...
    Zu spät! , entgegnete Karpath. Seine Geistesstimme war schwach, nur noch ein Stöhnen. Mit einem Mal herrschte Stille. Dann erscholl ein obszönes Gelächter. Eygor!
    Das genügte! Maglore fühlte sich in seiner eigenen Stätte nicht länger sicher. Ein derartiges Grauen hatte Turgosheim noch nie heimgesucht! Und der Seher-Lord wusste, wer die Schuld daran trug: jene bleichgesichtige Missgeburt Nathan! Nur dass dieser kein schwächlicher junger Mann mehr war, sondern eine regelrechte Macht darstellte – und was für eine!
    Maglores furchtbare Vorahnungen wurden aufs Grässlichste bestätigt, als Eygor Todesblick sich Unmengen von Fleisch einverleibte. Indem Maglore seiner Landebucht zuhastete, stieß er unverhofft auf Orlea.
    »Mein Lord, was geht hier vor?« Die Lady hatte die Augen weit

Weitere Kostenlose Bücher