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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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aus. Drei Knechte heulten auf, wurden zurückgeschleudert und verschwanden unter den glatten Rändern ihrer schachtähnlichen Zufluchtsstätten. Vielleicht rutschten sie gleich bis zum Grund hinab und jagten weiter in das unterirdische Tor hinein, um in einer Höhle in den Ausläufern der Karpaten ihre Tage als Tropfsteinfossilien zu beschließen.
    Plötzlich verstummte das Knattern der Maschinenpistole abrupt. Fluchend warf Trask das leere Magazin weg und rammte ein neues – das letzte – in den Schacht. Dem Necroscopen war klar, dass er Eygors Todesblick unbedingt brauchte .
    Gib ihn mir wieder!
    Nur, wenn du mich heraufbeschwörst. Aber es heißt jetzt oder nie, Necroscope, denn sie sind bereits über mir! Und sie werden ... mich ... in Stücke ... reißen! Beschwöre mich herauf, oder es ist aus mit dir ... und miiiiir!
    Der Teufel soll dich holen!, knurrte Nathan zwischen zusammengebissenen Zähnen. Zur Hölle mit dir und deiner schwarzen Seele! Nun gut, dann vernimm meine Worte, Eygor Todesblick. Ich befehle dir: Kehre zurück von den Toten! Werde lebendig und stehe auf in der Welt der Lebenden – und gib mir deinen Todesblick zurück!
    SO SEI ES!, sagte Eygor, und sein Gelächter hallte wie das eines Irrsinnigen durch den Äther ...
    In der Irrenstatt in Turgosheim beugte sich der Seher-Lord Maglore inmitten von Schutt und übereinandergehäuftem Aushub über die flache Ummauerung einer uralten Abfallgrube. »Nun, wie geht es voran?«, rief er hinab. Denn das aufgeregte Gemurmel war verstummt, das noch vor einem Augenblick aus der übel riechenden Finsternis zu ihm emporgedrungen war, in der seine Knechte auf jenes unglaubliche versteinerte Wesen gestoßen waren, jene gigantische Chimäre namens Eygor Todesblick.
    »Hört ihr nicht?« Maglore hob die Stimme. »Ich habe gefragt, was ihr gefun...« Mit offenem Mund hielt er mitten im Wort inne, als unten ein Seufzen laut wurde. Er vernahm es im Geist, den Gedanken eines anderen, gewaltigen, ungeheuren Geistes. In diesem Moment wusste Maglore Bescheid, noch ehe das bisherige Geplapper seiner Knechte zu einem entsetzten Raunen wurde, das sich in einen Aufschrei verwandelte, während sie wie die Verrückten zu dem guten Dutzend Seile drängten, die in die Grube hinabhingen.
    Denn mit einem Mal war die ganze Grube – die ganze Gruft – von einem Dunst erfüllt, der im Grunde nicht sein durfte, einem eiskalten Nebel, der den Schacht emporwaberte und bis zum Rand reichte, an dem Maglore stand. Dieser spürte den Dunst ... und auch, was sich darin befand! Gesichter tauchten auf ... die Gesichter der Männer, die sich so schnell wie noch nie in ihrem Leben an den Seilen hinaufzogen. Sie keuchten und atmeten schwer, doch alles schwieg, jeder sparte sich den Atem zum Klettern, während sie vor dem Albtraum flohen, der kein anderer war als ...
    »... Eygor!«, flüsterte Maglore, indem er von dem niedrigen Mäuerchen zurückwich. Die Knie wurden ihm weich.
    Maglooore! , erscholl es als Antwort. Was, du wagst es, mich in meiner Stätte zu stören?
    Geräusche drangen von unten herauf – ein angestrengtes Ächzen, ein Tappen, das Knirschen uralter Knochen unter einem ungeheuren Gewicht!
    Der aus der Grube emporwabernde Nebel wurde dichter; die Seile strafften sich, immer weiter, bis sie schließlich rissen! Nur ein einziges hing noch über den Rand der Umfassungsmauer. Der letzte von Maglores Knechten streckte seinem Herrn die Hand entgegen. »Mein Gebieter!«, stieß er hervor. »Er lebt! Er ... aaah! « Er riss die Augen weit auf, als sein Seil ebenfalls entzweiging, und war ... verschwunden. Lediglich Eygors Nebelschwaden wirbelten noch an der Stelle, an der er sich eben noch befunden hatte.
    Auch Maglore war nicht mehr da. In null Komma nichts hatte er sich vom Rand der Grube davongemacht und hastete durch die verwunschene Irrenstatt hinauf in die Runenstatt, wo er kreischend nach seinen Leutnanten, Knechten und Ungeheuern rief und sie mit zitternder Stimme geschlossen hinab in die Irrenstatt befahl, um gegen jenes tote und dennoch lebendige, untote Ding zu kämpfen, das Eygor Todesblick war.
    Doch Eygor bremste ihn: Oh, nein! Noch nicht, mein Freund! Vorerst werde ich noch nicht kommen, um dich zu holen. Du sollst noch eine Weile leben, Maglore, und sehen, was ich hier unten, in den Eingeweiden des Felsens, über künstlerische Schaffenskraft und das Zusammenfügen des völlig Unvereinbaren herausgefunden habe! Nein, nein, denke noch nicht einmal daran – ich

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