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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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... und angesichts der widrigen Bedingungen, die dieser Ort bot, vermochte mich noch nicht einmal die Langlebigkeit eines Vampirs am Leben zu erhalten. Wie all die anderen hier fürchtete ich das Wasser sehr. Zuletzt war ich so, wie du mich jetzt vor dir siehst, zu Stein erstarrt, oder wenigstens doch beinahe. Und das war das Ende von Cäsar Malmsknecht ... Er seufzte und fuhr nach einem Augenblick fort: Und du? Hast du wirklich vor, in die andere Richtung zu gehen? Dann musst du verrückt sein! Um auf der Sternseite am Leben zu bleiben, müsstest du schon ein Zauberer sein! Und doch ... – abermals seufzte er – nein, es stimmt nicht. Denn sie sind ja nicht mehr, die alten Wamphyri, tot und vergessen auf ewig. Aber ... verhält es sich wirklich so?
    Sie waren eine Zeit lang verschwunden, entgegnete Nathan.
    Eh? Das musst du mir erklären!
    Die alten Wamphyri sind tot, aye. Aber im Osten, jenseits der Großen Roten Wüste, warteten andere nur darauf, bis ihre Zeit angebrochen war. Jetzt sind sie zurück auf der Sternseite, im letzten großen Felsenturm der Wamphyri. Und dahin gehe ich nun, wie vor mir mein Vater – um jene zu vernichten, die die meinen abschlachten!
    Aber dein Name: Nathan Keogh? Der erste mag zwar selten sein, ist aber gewisslich ein Travellername ... Aber Keogh? Ah! Ich entsinne mich – der Name deines Vaters! Und er ...
    ... war ein Höllenländer, ganz recht, nickte Nathan. Meine Mutter allerdings war eine Kiklu, eine Szgany.
    Der andere seufzte. So langsam begann er zu verstehen. Ich für mein Teil, ich gehörte zu den Szgany Stengi, die ihre Heimat achtzig Kilometer östlich des Großen Passes hatten. In meinem Stamm gab es auch Kiklus ... Er verfiel in Schweigen, so als überwältige ihn die Erinnerung an alte Zeiten. Doch schon im nächsten Augenblick klang seine Totenstimme wieder so hart wie die Kalziumhülle, die ihn umgab: Ha! Aber all dies ist nun vorbei und vergessen. Auch das Leben selbst, vergangen! Ich war ein Szgany ... und wurde zum Untoten gemacht ... Wer weiß, eines Tages hätte ich sogar ein Wamphyri werden können! Aber all die Jahre an diesem Ort hier, erstarrt im wahren Tod ... Mein ganzes Leben kommt mir nur noch vor wie ein Traum. Und du hast ihn gestört. Deinetwegen muss ich jetzt die Wahrheit erkennen: dass es vergebens war. Du hast mir keinen Trost gespendet, Nathan Keogh!
    Da fiel eine andere – wesentlich härtere, düsterere, wenn nicht gar zornige – Stimme ein:
    Trost? Ist dies das Einzige, worum es dir geht, Cäsar Malmsknecht? Trost? Was, und du willst ein Leutnant der Wamphyri sein? Hah! Menor irrte, als er dich dazu machte! Selbst hier, an diesem trostlosen Ort, haben wir noch genügend Annehmlichkeiten. Aber Schluss jetzt mit dem Gerede. Hör endlich auf mit deinem Geplapper und lass diesen Narren auf die Sternseite ziehen, dem sicheren Tod entgegen.
    Nathan machte aus, von wo die Stimme kam: von einer Tropfsteinausbuchtung in der Wand, wo in einem uralten Felsspalt unter einer Girlande aus wie Reißzähnen herabhängenden Stalaktiten eine glänzende über zwei Meter hohe Kalzium-»Kerze« festzustecken schien. Die umhüllende Schicht war beinahe wie Glas, fast durchsichtig, und darunter konnte man ein erstarrtes grausames Gesicht gerade noch ahnen. Doch nun, da Nathan wusste, woher die Stimme kam, wusste er auch, welcher Art ihr Besitzer war:
    Ein Wamphyri!
    »Nathan!«, riss Anna Marie ihn aus seinen Gedanken und aus der Unterhaltung mit den Toten.
    Er warf ihr einen Blick zu. »Ja?«
    »Wir können uns hier nicht aufhalten. Die Kälte! Und außerdem drängt die Zeit! Eigentlich war vorgesehen, dass du erst in drei Tagen hindurchgehen solltest. Unseren Berechnungen gemäß – die sich auf das Wenige stützen, was wir wissen – wäre auf der Sonnseite dann Sonnauf. Aber im Augenblick ... versinkt die Sonne – jetzt gerade, während wir reden – hinter dem Grenzgebirge. Und wir haben keine Ahnung, wie lange die Reise durch das Tor dauert.«
    Nathan wandte sich an Trask. »Während ich mit ihnen rede, könnt ihr ja schon damit anfangen, meine Waffen hoch in das Tor zu reichen. Wenn man glaubt, was in den Berichten steht, werden sie hineingezogen, gleiten direkt hindurch und an der Kuppel des unterirdischen Tores auf der Sternseite hinab. Und wir kommen gleich hinterher. Wir gehen gemeinsam durch oder doch zumindest so dicht beieinander wie möglich.«
    Anschließend wandte er sich, während Trask und die anderen sich an die Arbeit machten, wieder dem

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