Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
sich in die Felsschichten gegraben hatte. In verschiedenen Höhen ragten schmale Simse hervor, und überall durchzogen schwarze Tunnel, sechzig bis neunzig Zentimeter im Durchmesser, das ansonsten massive Gestein, Magmasse-Wurmlöcher, außerirdische Energiekanäle, die sich hier durch den Fels gefressen hatten. In zahlreichen der höher gelegenen Nischen saßen, kauerten oder zwängten sich Trasks schweigende zu Stein gewordene »Bewohner« und grinsten anzüglich herab. Zweifellos hatten sie sich bei einer Überflutung vor den steigenden Wassermassen dorthin geflüchtet.
    Zumindest schien es Trask und den anderen so, als würden sie schweigen. Nicht jedoch dem Necroscopen. Denn als Nathan Trask angesprochen hatte, erklangen seine Worte, und seine Gedanken natürlich ebenfalls, auch in der Totensprache. Das war stets der Fall, es sei denn, er schirmte sie ab. Und die seit langem toten Kreaturen in der Höhle hörten ihn. Mehr noch, sie wussten, wer – oder zumindest was – er war, denn er war keinesfalls der erste Lebende, der derart zu ihnen gesprochen hatte. Ein anderer war schon vor ihm hier gewesen. Und eben wegen dieses anderen reagierten die Toten der Höhle in einer Weise, an die Nathan sich bereits gewöhnt hatte:
    Ha! Du bist also zurückgekehrt! Damit bist du der Erste, der es jemals geschafft hat, dessen sei gewiss. Ah, aber du hast lange gebraucht! Hm, ich schätze, so an die tausend Sonnaufs. Aber was bedeutet schon Zeit für jemanden wie uns? Dies von einem albtraumhaften mumifizierten Ding, das in eine Nische gezwängt war, wo es das herabtropfende Kalkwasser festgeschmolzen und wie einen unheimlichen Embryo mit einer glänzenden Kalziumschicht überzogen hatte. Ein grässlich missgestalteter Schädel, in dessen leeren Augenhöhlen sich das Gleißen des Tores spiegelte, ragte aus dem grotesken Stalaktiten. Die klaffenden, im Tod erstarrten Kiefer waren mit Raubtierzähnen bestückt und erinnerten an einen Wolf. Und in der Tat war dies einst ein Raubtier gewesen – ein Wamphyri! Oder doch zumindest ein Leutnant kurz vor dem Aufstieg. Doch nun war er nichts als ein totes Ding. Und dennoch schien er Trask und dessen Gefährten noch immer mit unverminderter Bosheit anzugrinsen.
    Im ersten Augenblick war Trask überrascht. Doch nun trat er näher an die Höhlenwand und blickte hinauf zu dem Monstrum. Offensichtlich kauerte es dort schon seit sehr, sehr langer Zeit in dieser Haltung. »Was, eine Statue? Oder ist der echt?« Noch während er die Frage aussprach, wusste er, dass die Kreatur echt und einmal lebendig gewesen war. Dies verriet ihm sein Talent. Er verfügte jedoch nicht über Nathans Fähigkeiten und ahnte nicht, dass sich der Necroscope in ebendiesem Moment mit dem versteinerten Wesen unterhielt.
    »Oh ja, er ist echt«, erwiderte Nathan gelassen. »Vertrocknet und zusammengeschrumpft und im Stein eingeschlossen, aber eindeutig echt.«
    Und dann, zu dem seit langem toten Leutnant: Ich bin nicht der, für den du mich hältst. Jener war mein Vater. Er ist vor mir hier durchgekommen, auf seinem Weg nach Starside. Er hieß Harry Keogh, und ich bin sein Sohn, Nathan.
    In der Tat? Wie der Vater, so der Sohn, eh? Du willst also in seine Fußstapfen treten! Nun, wenn dein Vater nach Starside gegangen ist, dann ist er seit langem tot und vergessen, und zwar in beiden Welten! Und nun hebe dich hinweg! Denn an diesem Ort haben Fremde nichts zu suchen.
    Normalerweise gaben die Toten sich nicht so ruppig und waren nicht so kurz angebunden und unhöflich. Aber dies war ja auch kein normaler Toter. Doch Nathan ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und fragte: Wessen Gefolgsmann warst du eigentlich?
    Der andere schien überrascht. In der Regel genügte allein seine Gegenwart – das Wissen um das, was er einst gewesen war –, um die meisten der Toten hier einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen. Was war dieser Nathan denn schon? Nichts als ein Grünschnabel, und noch dazu ein Mensch! Wessen Gefolgsmann ich war? Nun, ich war mein eigener Herr, was sonst? Mein Name ist Cäsar Malmsknecht!
    Nathan wusste sehr wohl Bescheid über die Namensgebung von Wamphyri-Knechten und konnte sich an fünf Fingern ausrechnen, welchem Lord dieser Leutnant gedient hatte. Malmsknecht? Damit hast du dich verraten, Cäsar. Du warst ein Knecht von Menor Malmzahn, der in der Schlacht um den Garten des Herrn auf der Sternseite fiel. Ja, und es war mein Vater, der ihn tötete!
    Nun war der andere wirklich erstaunt. Du bist fast

Weitere Kostenlose Bücher