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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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unnütz, zu nichts zu gebrauchen, tot und ... und verlassen. Doch der Krieger erinnerte sich an Gorvis letzten Befehl – nämlich dass er nicht zu viel fressen sollte – und wagte nicht, ihm zuwiderzuhandeln. Die Kreatur hatte zwar keinen Begriff von körperlichem Schmerz, weil sie so gut wie nichts fühlte; doch bereit als »ungeborenes« oder vielmehr ungeformtes Wesen, das in den morbiden Flüssigkeiten seines Bottichs heranwuchs, hatte sie die brennenden Stiche zu spüren bekommen, die ihr der Geist ihres Meisters versetzte, um sie zu erziehen. Und die Kampfkreatur wusste, dass er mit einem einzigen schauerlichen Gedanken all ihre Körperfunktionen zum Stillstand zu bringen vermochte.
    Die Flugrochen kamen also nicht in Frage. Außerdem hatte der Krieger klare Anweisungen, die er zu befolgen hatte, um seine Pflicht gegenüber seinem Gebieter, Gorvi dem Gerissenen, und dessen Stätte, Gorvisumpf, zu erfüllen. Er sollte ruhen, seine Gasblasen und Stoßdüsen wieder auffüllen und sein metamorphes Fleisch die Löcher in der dünnen Haut seiner Gleitschwingen heilen lassen. Anschließend sollte er zurück zur letzten Felsenburg fliegen, in seinen Pferch am Fuß des Turmes. Und da Schlaf nun einmal das beste Mittel darstellt, um wieder zu Kräften zu kommen, und jedweden Heilungsprozess unterstützt – ganz gleich ob es sich nun um menschliches oder Vampirfleisch handelt –, schloss das Ungetüm die Augen und den größten Teil seiner übrigen Sinnesorgane, verlangsamte seinen Stoffwechsel und schlief ein.
    Lediglich zwei Abtastorgane blieben aktiv, und auch das nur am Rande – ein Pseudoauge vorn am plumpen Schädel des Ungeheuers und ein weiteres am Stachelansatz des peitschenartigen Ruderschwanzes. Da sie direkt mit dem primitiven Hirn in Verbindung standen, genügten sie, um Wache zu halten. Jede plötzliche oder unerklärliche Veränderung in der unmittelbaren Umgebung des Kriegers würde ausreichen, ihn knurrend zum Leben zu erwecken!
    So viel zumindest war Nathan bekannt, denn in Turgosheim hatte er einiges über die Krieger und Wachkreaturen der Wamphyri erfahren. Und nun, oben auf dem Bergkamm, fragte er Trask und Chung: »Ich nehme an, ihr habt die Waffen dort unten zwischen den Felsen liegen lassen?« Die beiden Männer tauschten einen Blick aus und konnten nur die Achseln zucken. Schließlich meinte Trask:
    »Wir konnten ja wohl schlecht zum Angriff übergehen und uns gleichzeitig um die Waffen kümmern. Es ging ums Überleben, Nathan.«
    »Das sehe ich ja ein«, nickte dieser. »Aber bevor der Krieger da unten nicht seinen Heilschlaf beendet hat und das Weite sucht – was gut und gern noch den gesamten Rest dieses Sonnunters dauern kann, das entspricht drei Erdentagen –, wage ich es nicht, da runterzugehen, um die Gewehre zu holen. Das heißt, wir müssen mit dem auskommen, was wir haben.«
    »Aber unsere Freunde, die Höhlentaucher, haben ihre Packen bereits mitgenommen«, warf Chung ein. »Äh, ich meine, wohin auch immer du sie gebracht hast.«
    Abermals nickte Nathan. »Stimmt. Aber bevor ich zurückkann, um sie zu holen, muss ich euch erst auf die Sonnseite in Sicherheit bringen. Oder was man so Sicherheit nennt; allerdings ... nun ja, wir haben jetzt Nacht. Deshalb muss ich erst ein, zwei Dinge überprüfen, ehe ich mit euch dahin kann. Es dürfte nicht allzu lange dauern, aber bis ich wieder zurück bin, müsst ihr hier in Deckung bleiben und auf mich warten.«
    Damit beschwor er ein Möbiustor herauf, trat hindurch und verschwand ...
    ... um in der Höhle der Uralten wiederaufzutauchen.
    Atwei und die drei Höhlentaucher befanden sich immer noch dort, außerdem noch ein junger Thyre. Desgleichen die Säcke voller Waffen, welche die Höhlentaucher mitgebracht hatten. Nathan hatte keine Zeit für lange Erklärungen.
    »Atwei, bleibe hier bei meinen Freunden«, bat er sie in ihrer Sprache. Und indem er eines der Bündel ergriff, war er auch schon wieder verschwunden ...
    ... auf das kahle, abgerundete Plateau des Zufluchtsfelsens, der am Rande der zur Sonnseite hin gelegenen Gebirgsausläufer aus dem Saum des Waldes westlich des zerstörten Siedeldorf aufragte. Nathan hatte diesen Felsen gewählt, weil seine Kuppe einen natürlichen Aussichtspunkt darstellte, von dem aus er die Lage erkunden konnte. Der Blick reichte weit nach West und Ost entlang der Flanke des Grenzgebirges, also über die Region, die einst seine Heimat gewesen war. Und noch während er sich durchs Möbiuskontinuum dorthin

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