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Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition)

Titel: Necroscope 8: BLUTFÜRSTEN (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nebst Munition. Er zerrte den Raketenwerfer heraus, steckte sich die Handgranaten in die Taschen, stopfte den Rest, so gut er konnte, in das Bündel zurück und schob es tief zwischen die Wurzeln des Ginsters.
    Der erste Flieger setzte zur Landung an. Es war eine der kleineren Bestien, ein Leutnant befehligte sie. Nathan erhob sich, sodass sein Kopf und die Schultern über dem Gestrüpp erschienen. Bislang hatten sie ihn nicht bemerkt (zumindest nahm er dies an), doch seit einer kleinen Weile hatte er seinen Geist abgeschirmt, während er die telepathischen Nachrichten der Wamphyri-Lords mithörte – und diejenigen einer gewissen Lady, die sie anführte!
    Sind wir erst einmal sicher auf diesem großen Felsen da unten, haben wir einen viel besseren Überblick, sagte sie gerade. Aber mir will scheinen, dass unsere Bodenstreitmacht den Lidescis bereits bittere Verluste zufügt und sie in ihre Löcher zurücktreibt. Wenn wir nachher noch drei, vier weitere Krieger hinunterschicken, werden wir sie endgültig in die Flucht schlagen. Danach, könnten wir nur eine Bestie an die Flanke des Felsens schaffen ...! Den Rest ließ sie ungesagt.
    Lady Wrathas gewaltiger Flugrochen setzte direkt hinter der Bestie ihres Leutnants zur Landung an. Die restlichen Wamphyri-Lords folgten dichtauf und ließen sich in einer lockeren V-Formation hinabsinken. Doch hinter Wratha der Auferstandenen kam jemand, dessen Gedanken von Sekunde zu Sekunde an Verwirrung und Besorgnis zunahmen, und plötzlich drängte er sie:
    Wratha, zurück! Nicht landen! Da unten ist jemand. Ein Feind – und was für einer! Aye, und er ist gefährlich!
    Nathan erkannte diese telepathische Stimme auf Anhieb. Die widersprüchlichsten Gefühle durchzuckten ihn, und Entsetzen machte sich in ihm breit. Denn der da sprach, war sein Zwillingsbruder – Lord Nestor von den Wamphyri!

VIERTES KAPITEL
    Seit fast einer Stunde wusste Lord Nestor Leichenscheu von den Wamphyri nun bereits Bescheid, dass sein Bruder – an den er so gut wie keine Erinnerung mehr hatte; sein richtiger Bruder, aye, sein »Bluts-«Bruder, allerdings nur dem Namen nach, ansonsten jedoch sein Erzfeind – nach Starside zurückgekehrt war. In ebendem Moment, als Maglore von Runenstatt und der zur Mumie gewordene ungeheure Eygor Todesblick in seiner Abfallgrube, die toten und träumenden Thyre und Nathans Neffen, die Wölfe, es gespürt hatten, da hatte auch Nestor es gewusst, und zwar mit derselben Gewissheit wie die anderen auch.
    Nur war es Nestor paradoxerweise schwer gefallen, es zu glauben, hatte er sich doch für den Mörder seines Bruders gehalten! Mehr noch, er hatte gewusst, dass Nathan für immer verschwunden war, aus dieser Vampirwelt verbannt durch das Tor auf der Sternseite, aus dem weder Mensch noch Monster oder sonst eine Kreatur, ob sie nun die Natur oder die Bottiche der Wamphyri hervorgebracht hatten, je zurückgekehrt war. Es musste einfach so sein, denn schon vor siebzehn, wenn nicht gar achtzehn Sonnaufs hatte sein erster Leutnant, Zahar Leichenscheu, Nestor Bericht erstattet, dass er Nathan Nestors Geheiß gemäß in das Tor geworfen und damit zur Hölle gesandt hatte. Seither, bis zu dieser Nacht, war Nestor sich dessen gewiss gewesen. Denn mit dem Verschwinden seines Bruders war ihm zumindest noch ein weiterer Fluch von den Schultern genommen, der bislang wie ein Joch darauf gelastet hatte ... und nun wieder zurück war!
    Der Zahlenwirbel!
    Jener kryptische, wie irrsinnig kreisende Strudel aus Ziffern, Zeichen und Symbolen, der tief aus dem merkwürdigen Geist seines Zwillingsbruders hervorzuströmen schien und oft noch in Nestors Träume eingeflossen war; Nathans geistiger Schild, hinter dem er sich als Kind immer verschanzt hatte. Nun verriet er ihn wie ein Licht in der Nacht, wie die Lagerfeuer der Traveller, deren Geruch der Wind über die Sonnseite trug, von deren Lagerplätzen kündeten oder wie das hektische Summen von Schmeißfliegen ein Stück verfaulenden Fleisches verriet.
    Nestor hatte es zum ersten Mal gespürt, als er und die anderen den Grat des Grenzgebirges überquerten, auf halbem Weg zwischen dem Großen Pass und Siedeldorf. Allerdings ... hinter sich? Der Ursprung des Gefühls hatte sich hinter ihm befunden, auf der Sternseite, in der Nähe des Tores. Doch was hatte ein Mann von der Sonnseite dort wohl zu suchen? Und was sollte ein Toter irgendwo zu suchen haben? Doch als sie auf der Sonnseite in die dem Gebirge vorgelagerten Hügel hinabglitten, war das

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