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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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in den Nacken gelegt zu einem auf- und abschwellenden und doch lautlosen Geheul!
    Die Bilder folgten in raschem Wechsel aufeinander ... und waren im nächsten Augenblick wieder verschwunden. Selbst das Wissen darum, dass sie jemals da gewesen waren, war bis auf einen allmählich verblassenden Schatten im metaphysischen Geist des Necroscopen einfach weg.
    Und natürlich zog er den irrigen oder doch nicht ganz richtigen Schluss, dass es an Alec Kyle liegen musste, an dessen hellseherischen Kräften! Doch worum handelte es sich, etwa um eine Warnung? Oder vielleicht gar nicht um einen Blick in die Zukunft, sondern lediglich um einen Widerhall aus der Vergangenheit, ein plötzliches Wiederaufflackern des Chaos von vorhin, als in London die Hölle losbrach? Und falls dem so war, weshalb? Doch es war bereits wieder vorbei ...
    B. J. hatte mitbekommen, wie er zusammenzuckte; er spürte ihren Blick auf sich ruhen. Ruckartig hob er den Kopf und schaute sie an, völlig unerwartet. Auf ihrem Gesicht lag ein Lächeln – zumindest ein letzter Rest davon, den sie nicht ganz zu unterdrücken vermochte.
    Ihr war klar, dass er sie überrascht hatte. Darum meinte sie kopfschüttelnd: »Da haben wir es also: Mit dem Trinken hast du es nicht gerade, Harry! Mann, du siehst wirklich schlimm aus!«
    Wie es ihm ging, fand sie anscheinend zum Lachen! Allerdings lachte sie sehr versteckt. Oder vielsagend? Abermals zog Harry einen voreiligen Schluss:
    B. J. bekam in ihrer Bar wohl einige Leute zu Gesicht, die ziemlich viel tranken. Und wahrscheinlich auch jede Menge Alkoholiker. Tatsache war doch, dass man in so gut wie jedem Lokal der Welt auf Alkoholabhängige traf. Oder etwa nicht? Das Dumme daran war nur, dass der Necroscope so gut wie nichts darüber wusste. Nur das, was er vom Hörensagen kannte. Für manche war beispielsweise ein einziges Glas schon zu viel, andere hingegen konnten die ganze Nacht durchmachen, ohne dass man ihnen auch nur das Geringste ansah. Und zu welcher Sorte hatte Alec Kyle gezählt? Hatte er viel getrunken? Zu viel? Womöglich im Verborgenen? Versteckt genug, seinen Job beim E-Dezernat nicht aufs Spiel zu setzen? Hier war er jedenfalls, Harry Keogh, und schleppte Alec Kyles Körper mit sich herum. Und dessen Abhängigkeit ebenfalls?
    Er blickte auf das Tablett, das B. J. auf dem Kiefertischchen abgestellt hatte. Der Kaffee sah gut aus, aber er hatte beim besten Willen keine Lust, etwas zu essen. Sein Hals war rau wie Sandpapier und sein Hirn fühlte sich an wie ein Schwamm! Doch Bonnie Jean hatte ihn etwas gefragt. Gott, kam er sich dumm vor! Was hatte sie bloß gefragt?
    »Werde ich dich wiedersehen?«, kam sie ihm zu Hilfe.
    »Ich ... ich habe ja deine Nummer«, erwiderte er. »Ich weiß, wie ich dich erreichen kann.« (Aber warum, zum Teufel, sollte er mit ihr in Kontakt bleiben? Das heißt, abgesehen von dem auf der Hand liegenden Grund? Was hatten sie letzte Nacht nur ausgemacht? Er war sich sicher, dass nichts passiert war.)
    Während er darüber nachbrütete, trank er seinen Kaffee ...
    Eine halbe Stunde später verabschiedete er sich und trat hinaus auf die Straße in einen trüben Morgen. Kurz darauf erstattete eins von B. J.s Mädchen ihrer Chefin Bericht: »Ich bin ihm gefolgt, wie du sagtest. Aber ... ich habe ihn verloren!«
    »Was?« B. J. war wütend. Harry hatte ihr seine Telefonnummer gegeben, aber das war auch alles. Dabei handelte es sich schlicht und einfach um ein Versehen, um einen Fehler von ihrer Seite. Sie hatte in Erfahrung bringen wollen, wo er wohnte, wie man dorthin gelangte und wie es dort aussah – alles Dinge, nach denen sie ihn letzte Nacht hätte fragen können. Alles hatte so wunderbar zusammengepasst: Er besaß ein Haus hier oben ganz in der Nähe von Edinburgh! Aber da ihr ohnehin klar gewesen war, dass er mit ihr »in Verbindung bleiben« würde, hatte sie gar nicht die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass es unter Umständen schwierig werden könnte, ihn ausfindig zu machen. Erst im Nachhinein war sie auf die Idee gekommen, ihm das Mädchen hinterherzuschicken. Nun allerdings nahm sie sich Zeit, etwas eingehender darüber nachzudenken:
    Harry war so etwas wie ein Agent (zumindest war er einer gewesen). Was, wenn »sein« Haus gar nicht ihm gehörte, sondern ein konspirativer Unterschlupf war? Vielleicht war es ganz gut so, dass das Mädchen ihn aus den Augen verloren hatte. Vielleicht wartete ja bereits jemand von seinem »Verein« auf ihn, um ihn zurückzupfeifen, und

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