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Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition)

Titel: Necroscope 9: WERWOLFSJAGD (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und gern zwölfhundert Meter in die Tiefe reichenden, am Grund der trümmerübersäten Schlucht in eine Geröllhalde mündenden Steilhangs über dem Abgrund thronte. Die Gegend sah aus, als läge sie ... am Mittelmeer? Ringsum von der Sonne gebleichte Felsen, dürre Sträucher, ein paar verkrüppelte Kiefern, und in der Luft lag der Geruch nach Salz, obwohl der Ozean nirgends zu sehen war.
    »Ihre Reserven?«, wiederholte Darcy und holte den Necroscopen damit unvermittelt in die Gegenwart zurück. »Nun, ich bin sicher, dass sie so etwas haben! Und bestimmt kann ich auch herausfinden, wo! Aber ...«
    Harry riss sich zusammen. Es konnte sich nur um eine Manifestation von Alec Kyles hellseherischem Talent handeln. Doch was es zu bedeuten hatte ... wer vermochte das schon zu sagen? Er versuchte das Gespräch fortzusetzen, als sei nichts geschehen. »Oder wenn nicht die Russen, dann eben jemand anders, eine andere Gruppierung – sagen wir, die Mafia oder irgendeine ähnliche Organisation, die über große Mengen an Goldbarren verfügt und die du gerne um eine beträchtliche Summe erleichtert sehen würdest? Vielleicht sogar zu unserem Vorteil? Wie wär’s mit Waffenschiebern oder Drogenhändlern? Ich bin mir sicher, du weißt, wovon ich spreche!«
    Darcy musste laut lachen ... doch der Necroscope blieb ernst; er litt immer noch unter den Nachwirkungen seiner unerklärlichen ... Heimsuchung? Schließlich räusperte sich der Chef des E-Dezernats: »Ähem! Wüsste ich es nicht besser, könnte ich unter Umständen meinen, du hast etwas ausgesprochen Ungesetzliches vor?«
    »Ich glaube, das hängt davon ab, auf wessen Seite man steht. Wirst du es tun?«
    »Wenn du das möchtest«, erwiderte Darcy.
    Harry nickte, auch wenn sein Gegenüber ihn gar nicht sehen konnte. »Dann aber möglichst bald. Und, Darcy ... sieh zu, dass du jemanden findest, der uns einen anständigen Wechselkurs gibt und keine Fragen stellt.«
    Als der Necroscope den Hörer auflegte, stahl sich, seinen Kopfschmerzen zum Trotz, schließlich doch ein Lächeln um seine Lippen; denn er wusste, dass Darcy Clarke am anderen Ende der Leitung das Lachen vergangen war.
    Doch noch ehe er die Hand vom Telefon nahm ...
    ... befand er sich abermals dort, diesmal jedoch oben am Rand der Klippe, und vor ihm erhoben sich die Mauern der Feste. Er legte den Kopf in den Nacken, um an den mittelalterlich anmutenden Türmchen hinaufzublicken. Sie wirkten beinahe lebendig, wie steinerne Wachtposten, und er spürte, wie seine Haare sich aufrichteten. Vielleicht lag es an dem Wind, der sich aus der Schlucht erhob ...
    Es kam und war sofort wieder vorbei. Mit einem Mal saß Harry wieder vor seinem Telefon. Doch das Haar stand ihm noch immer zu Berge ...
    Bonnie Jean war beunruhigt. Der Grund war das E-Dezernat. Hatte sie es geschafft, Harry oder vielmehr »sie« abzuschütteln? Außerdem machte sie sich Sorgen wegen Harry Keogh selbst. Denn was ihn betraf, passte noch immer irgendetwas nicht ganz zusammen. Kaum war eine Frage geklärt, tat sich auch schon das nächste Rätsel auf!
    Wie kam es zum Beispiel, dass er sich so rasch fortzubewegen vermochte und einfach auftauchte oder verschwand? Und wie hatte er es geschafft, seine Verfolgerin abzuhängen? Und dass er sie in jener Nacht in London unter Drogen gesetzt haben wollte – je länger sie darüber nachdachte, desto lächerlicher kam es ihr vor! Doch eine andere Möglichkeit gab es gar nicht. Demnach musste es wahr sein! Wäre sie doch bloß ein bisschen gründlicher vorgegangen, solange er in ihrer Gewalt war. Sie hätte noch viel mehr über dieses E-Dezernat, für das er gearbeitet hatte, herausfinden können ...
    Und als wäre all dies nicht schon beunruhigend genug, kam nun auch noch die Frage hinzu, wer dieser heimliche Beobachter war. Ein Detektiv oder der Vater eines ihrer Mädchen? Das hielt Bonnie Jean für eher unwahrscheinlich. Doch von der Beschreibung, die Harry Keogh ihr gegeben hatte, glaubte sie zu wissen, um wen – oder vielmehr was – es sich handeln könnte . Nun, es war nicht das erste Mal, im Lauf der Jahrzehnte hatte es bereits mehrere solcher Vorkommnisse gegeben. Und nun geschah es wieder.
    Wahrscheinlich sollte sie Harry dankbar sein, dass er ihre Aufmerksamkeit darauf gelenkt hatte; allerdings gehörte Dankbarkeit nicht zu ihrem Repertoire.
    Doch eine Gefahr, die man kannte, war nur noch halb so groß. Sollte es tatsächlich zum Schlimmsten kommen, musste B. J. sich eben darum kümmern und sie ,

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